Microsoft und Activision Blizzard: Der Wasserstand zum Mega-Deal

Microsoft will den Publisher Activision Blizzard übernehmen. Doch der Deal zieht sich hin. Wir geben euch den aktuellen Wasserstand mit.

So wurde die Übernahme just von den brasilianischen Kartellwächtern des Council for Economic Defense (CADE) genehmigt. Spannenderweise haben sie sogar eine eindeutige Stellungnahme veröffentlicht, die Sony ein wenig an den Karren fährt. Die Japaner hatten eifrig gegen den Deal gewettert, da Microsoft aus ihrer Sicht durch die Übernahme insbesondere der Marke „Call of Duty“ zu viel Macht in die Hand bekomme.

Sony argumentiert mit dem „Wohl der Gamer“

Microsoft kontert dies damit, dass es gerade Sony in den letzten Jahren gewesen sei, die viele Exklusivdeals mit Publishern ausgehandelt hätten und sich ein extrem starkes Firt-Party-Angebot aufgebaut hätten. Nun sehe Sony die Gefahr, unter Konkurrenzdruck zu geraten und schiebe das angebliche Wohl der Gamer vor, um gegen die Übernahme zu argumentieren.

Microsoft lockert die DRM-Maßnahmen etwas.
Sony will verhindern, dass die Xbox-Plattformen durch „Call of Duty“ attraktiver werden, als die PlayStation-Konsolen.

Diesen Gedankengängen stimmte im Wesentlichen auch die CADE zu. Man berücksichtige nicht die subjektiven Interessen von Microsofts Konkurrenten, sondern ob die Übernahme allgemein dem Wettbewerb in der Gaming-Branche schaden könnte. Aus Sicht der Wettbewerbshüter sei das nicht der Fall. Daher hat man den Deal ohne Auflagen durchgewunken. Allerdings wurde umgekehrt von der Competition and Markets Authority (CMA) in Großbritannien kürzlich eine tiefergehendere Prüfung angeordnet. Bis März 2023 möchte man da zu einem Entschluss kommen.

PlayStation-Chef Jim Ryan reiste nach Brüssel, um die geplante Übernahme zu monieren

Der Kopf der PlayStation-Sparte, Jim Ryan, reiste wiederum sogar extra nach Brüssel, um seine Bedenken zur Übernahme von Activision Blizzard vor der EU-Kommission zum Ausdruck zu bringen. Dort nimmt man sich bis 8. November Zeit, um den Deal entweder zu genehmigen oder ebenfalls eine genauere Überprüfung anzuordnen. In den USA wiederum beschäftigt sich die FTC mit Microsofts Plänen und will ebenfalls Ende November mitteilen, ob man sie durchwinkt oder weiter nachbohren könnte.

Microsoft behauptet, der Wettbewerb werde durch die Übernahme von Activision Blizzard befeuert und nicht behindert.
Microsoft behauptet, der Wettbewerb werde durch die Übernahme von Activision Blizzard befeuert und nicht behindert.

Der Microsoft-CEO, Satya Nadella, hatte bereits geäußert, dass er fest daran glaubt, dass die Übernahme von Activision Blizzard zustande kommt. Microsoft hat sogar bereits eine Informationsseite zum Thema veröffentlicht, in der man auch darauf verweist, dass Nintendo und Sony weiterhin bedeutendere Gaming-Riesen sein werden, selbst nach dem Deal.

QuelleCADE
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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