Microsoft kauft Activision Blizzard: Diablo, Call of Duty und Warcraft gehören jetzt zu Team Xbox

Microsoft kauft Gaming-Schwergewicht Activision Blizzard, um sich beliebte Marken wie Diablo, Call of Duty oder Warcraft einzuverleiben. Das Xbox-Lager wächst rasant, während Sony für die Playstation-Plattform nur kleine Fische einkauft. 

Die Aktien von Activision Blizzard explodieren nach einem monatelangen Abwärtstrend. Geschadet haben dem Unternehmen Berichte über unmenschliche Arbeitsbedingungen, sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz sowie eine Arbeitsumgebung die von toxischer Männlichkeit, vorwiegend durch Führungspositionen, geprägt war. Vielleicht gehört das nach der Übernahme von Microsoft bald der Vergangenheit an. Das Unternehmen gibt bekannt, die Aktienanteile von Activision Blizzard zu einem Preis von 95 $US aufkaufen zu wollen, für einen Gesamtwert von rund 68,7 Milliarden $US. Microsoft steigt damit zur drittgrößten Gaming-Company nach Tencent (Fortnite) und Sony (Playstation) auf.

Diablo, Warcraft und Call of Duty gehören jetzt zur Xbox

Beliebte Franchises der Spieleentwickler Activision, Blizzard und King Studios (Candy Crush) wechseln damit den Besitzer, darunter ‚Diablo‘, ‚Overwatch‘, ‚Hearthstone‘, ‚Call of Duty‘, ‚Starcraft‘, ‚Candy Crush‘ uvm. Microsoft verleibt sich damit gleich mehrere Entwicklerstudios mit fast 10.000 Angestellten ein. Als Kirsche obendrauf gibt es noch unzählige Klassiker und Spielemarken, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht angerührt wurden.

Microsoft kauft Activision Blizzard. Diablo, Call of Duty und Warcraft gehören jetzt zu Team Xbox
Unzählige Spiele und deren Markenrechte gehören jetzt zu Microsoft bzw. zur Xbox-Sparte!

Bobby Kotick bleibt CEO von Activision Blizzard

Bobby Kotick – finde ich persönlich absolut unsympathisch – bleibt weiterhin CEO bei Activision Blizzard. Er soll laut Pressemeldung die „Bemühungen vorantreiben, um die Unternehmenskultur weiter zu stärken und das Geschäftswachstum zu beschleunigen“. Kotick selbst wurden sexuelle Übergriffe auf weibliche Angestellte vorgeworfen. Der CEO ist absolut Business-getrieben und schreckt auch nicht davor zurück Entwicklerstudios inkl. Belegschaft „einzustampfen“, während er sich selbst Rekord-Gehälter sichert. Ihm ist es sicherlich zu verdanken, dass Activision Blizzard so groß geworden ist, aber zu welchem Preis? Es ist gut möglich, dass Microsoft Kotick nur noch bis zum Ende seines Vertrages (wohl bis 2023) gewähren lässt, um ihn dann zu verabschieden.

Activision Blizzard Spiele erreichen Game Pass

Über 100 Games, immer wieder neu, für Xbox, PC, Smartphone oder Tablet
Der Game Pass: Über 100 Games, immer wieder neu, für Xbox, PC, Smartphone oder Tablet

Wie schon bei der damaligen Übernahme von Bethesda durch Microsoft (Doom, Fallout etc.), nutzt Microsoft den neuen Spielekatalog, um das Game Pass Spiele-Abo zu pushen. Das Game-Abonnement bedient bereits über 25 Millionen aktive Nutzer und mit den rund 400 Millionen aktive Gamern aus über 190 Ländern von Activision Blizzard, könnten noch einige neue Abonnenten hinzukommen. Welche Spiele wann auf dem Game Pass landen, ist noch nicht bekannt. Die Übernahmen ist auch noch nicht komplett abgeschlossen. Man kann sich jedoch bereits darauf einstellen, dass nach der erfolgreichen Einverleibung nicht nur Klassiker, sondern auch Free-To-Play-Titel sowie das ein oder andere Highlight-Game „kostenlos“ über den Game Pass abgerufen werden kann.

Und was macht Sony?

Sony verkauft die PlayStation 5 Konsole ab sofort selbst
Die Sony PlayStation 5 – heiß begehrt, aber am Ende vielleicht doch der Verlierer?

Mitbewerber Sony Interactive Entertainment freut sich derzeit über die große Beliebtheit der PlayStation 5. Seit Verkaufsstart im November 2020 ist das System nicht nur schwer zu bekommen, sondern ständig ausverkauft. Die Absatzzahlen übersteigen die der neuen Xbox Konsolen Xbox Series X und Series S bei Weitem und doch hat es irgendwie den Anschein, als würde es für Sony derzeit nicht so gut laufen.

Niemand bestreitet, dass Sony nicht in der Lage ist, Spielewelten zu schaffen, die Gamer fesseln und Jahrzehnte überdauern. Jedoch fehlt es Sony an finanziellen Mitteln, große Zukäufe zu machen und so scheint das Unternehmen den „Marathon“ im Bereich Games zu verlieren. Der Vergleich, welche Spielekonsole sich häufiger verkauft, ist noch lange kein Indikator dafür, wer am Ende als Sieger im Bereich Gaming hervorgeht. Denn Microsoft bedient seine Kunden nicht nur über die Xbox Plattform, sondern seit Jahrzehnten erfolgreich über PC und zukünftig sicherlich noch stärker über Smartphone/Tablet via Game-Streaming.

Angeblich möchte Sony in Kürze ein Konkurrenzprodukt zum Xbox Game Pass starten, welches Nutzern Zugriff auf eine große Auswahl von PlayStation-Titeln gewährt, für einen festen, monatlichen Preis. Zudem könnte der Backkatalog (PlayStation 1/2/3) über Game-Streaming und Downloads innerhalb des Angebotes ausgebaut werden. Alles gute Ansätze, aber vielleicht zu spät?

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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6 Kommentare
  1. Gerade für Blizzard kann es ja nur bergauf gehen… trotzdem sind solche Käufe von großen Playern mit endlosen Budget nicht immer gut. EA hat es oft gezeigt, zugekauft und schlussendlich sucht gemacht, allen voran Westwood 🙁

    Die Zeit wird zeigen wohin die Reise geht. Alles Xbox und Windows exklusiv, sowie Kotick absägen wären Schritte um sich im Konsolenmarkt gegen Sony durchzusetzen. Hier hat Sony einfach nicht das Budget um mithalten zu können, trotzdem ist Konkurrenz natürlich immer gut.

  2. „Das Game-Abonnement bedient bereits über 25 Millionen aktive Nutzer und verzeichnet rund 400 Millionen aktive Gamer in über 190 Ländern.“

    ???

  3. Wow, das ist mal ne News. CoD in Zukunft exklusiv bei Xbox? Das wäre schon ein heftiger Schlag.

    Man kann nur hoffen, dass Microsoft dann vielleicht auch mal den ein oder anderen lang erwarteten Titel wie Warcraft 4 voran treiben könnte. Ich würde mich auch über einen zweiten Warcraft-Film sehr freuen. Im Gegensatz zu anderen, fand ich den ersten echt toll.

    • Zeit Exklusivität wird es nicht geben.
      Die Spiele werden wie auch die von Bethesda Exklusiv auf GamePass Fähigen Geräten laufen.

      Bereits Unterschrieben Verträge werden natürlich noch erfüllt so kann es natürlich sein das es dieses Jahr noch ein CoD auf der PS5 geben wird.
      Nächstes Jahr ist aber Schicht im Schacht.

      • Das es irgendwann kein COD mehr auf PlayStation-Konsolen geben wird, halte ich für eine gewagte These. Einfach mal so auf eine Nutzerbasis von potenziell 100 Millionen Spieler zu verzichten, ist nicht ganz ohne. Ich vermute eher, dass die Xbox/PC-Varianten ggf. mit Vorteilen gegenüber der Sony-Pendants ausgeliefert werden in den ersten Schritten. Aber ich gebe dir Recht, dass Microsoft auf kurz oder lang mit seinen neuen Marken sich selbst stärken wird.

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