MicroLED: High-End-TVs wohl ab 2026 für die Masse erschwinglich

MicroLED ist eine Technik, welche die Vorteile von OLEDs und LCDs vereinen soll: sattes Schwarz aber auch sehr hohe Spitzenhelligkeiten und eine lange Lebendauer bescheinigt man der Technologie. Mittlerweile sinken die Herstellungskosten, so dass MicroLED laut Analysten ab 2026 erschwinglich für die Masse sein könnte.

Hersteller wie Samsung aber auch Erzrivale LG haben bereits Fernseher auf Basis von MicroLED vorgestellt. Bisher richten sich jene Modelle aber an absolute Enthusiasten oder kommerzielle Anbieter. Für reguläre Verbraucher mit einem durchschnittlichen oder sogar überdurchschnittlichen Einkommen sind die Bildschirme nicht erschwinglich.

Schenkt man IHS Markit Glauben, dann soll sich das ab 2026 ändern. Dann könnten die Hersteller bereits 16 Mio. Geräte auf Basis der Technik pro Jahr ausliefern. Man würde also Ähnliches erleben wie auch im OLED-Bereich. Auch die ersten OLED-TVs waren sehr hochpreisig. Doch die Technik und die Herstellungsverfahren entwickelten sich weiter, so dass man immer mehr Marktsegmente erreichen konnte.

Für 2019 und 2020 rechnet man hingegen noch mit weniger als 1.000 ausgelieferten Geräten, weil die Verkaufspreise schlichtweg noch zu exorbitant seien. Ab 2021 solle sich laut den Marktforschern dann aber sehr langsam eine Verschiebung andeuten. Die Herstellungsprozesse sollten ab jenem Zeitpunkt schleichend reifen und damit die Kosten auf dem Markt entsprechend sinken.

MicroLED wird wohl die Zukunft im TV-Bereich gehören

Langfristig rechnet man damit, dass MicroLED sowohl LCD als auch OLED ersetzen wird, da die Technik die Vorteile beider Bereiche vereint. Bis 2026 sollen dabei die Herstellungskosten eines 75-Zoll-TVs mit MicroLED-Technik auf rund ein Fünftel der Summe fallen, die momentan zu veranschlagen ist. Im Bereich kleiner Displays, etwa für Smartwatches, sollen die Herstellungskosten gar auf nur ein Zehntel sinken.

LG präsentierte seine professionelle MicroLED Display Lösung auf der InfoComm 2019
LG präsentierte seine professionelle MicroLED Display Lösung auf der InfoComm 2019

MicroLED benötigen genau wie OLED keine weitere Hintergrundbeleuchtung, erreichen aber höhere Helligkeiten. Die Herstellung ist aktuell aber noch teuer und kompliziert. Spätestens ab 2024 sollte sich laut IHS Markit eine deutliche Senkung der Kosten einstellen. Zu bedenken ist natürlich, dass es sich hier nur um Voraussagen handelt. Was uns letzten Endes wirklich am Markt erwartet, muss die Zeit zeigen.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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