Netflix hat im vergangenen Quartal 9 Millionen neue Abonnenten für den Streamingdienst begeistern können. Fortan wird Netflix bei seinen Quartalszahlen aber keine Abonnentenzahlen mehr veröffentlichten. Ist die Marktsättigung erreicht?
Netflix schafft es weiterhin Kunden für seinen Videostreamingdienst zu begeistern. So viele, dass die Anzahl derjenige, die sich von Netflix trennen, wohl überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Allein im vergangenen Quartal konnte Netflix so über 9 Millionen zusätzliche Kunden akquirieren und das zum größten Teil, durch ihre Maßnahmen gegen Account-Sharing. Doch entgegen der positiven Entwicklung hat sich Netflix dazu entschieden, ab dem kommenden Jahr keine Abonnentenzahlen im Zuge ihrer Quartalsberichte mehr zu veröffentlichen. Dies geht aus einem Schreiben an die Aktionäre am vergangenen Donnerstag (18. April 2024) hervor.
Netflix: Keine Kommunikation von Abonnentenzahlen ab 2025
Doch wieso entscheidet sich Netflix zu diesem Schritt, baut doch der komplette Erfolg der Streamingplattform auf dieser Zahl auf? Womöglich hat man erkannt, dass die meisten Abonnenten-Neuzugänge sogenannte Trittbrettfahrer sind, die vor einigen Monaten noch kostenlos (oder an den Kosten beteiligt) sich an dem Abonnement einer Bekannten bedient haben. Seitdem Netflix jedoch mit mehreren Maßnahmen gegen das Kennwort- bzw. Account-Sharing vorgeht, entscheidet sich ein bestimmter Prozentsatz dazu, sich um ein eigenes Abonnement zu kümmern. Doch auch dieses Kontingent an potenziellen Neukunden ist erschöpft und gegen Ende des Jahres könnte genau dieser Punkt erreicht sein. Es ist übrigens nicht möglich herauszufinden, wie viele der ehemaligen „Account-Mitbenutzer“ sich nicht dafür entschieden haben, Netflix weiter die Treue zu halten. Wir vermuten, dass diese Zahl weitaus höher sein dürfte, als die Anzahl der neuen Abonnenten.
Verkalkuliert sich Netflix mit ihrer Ankündigung?
Die Marktsättigung wird eintreten und genau auf diesen Zeitpunkt bereitet Netflix sich bereits proaktiv vor. Ab 2025 soll es also keine Abonnentenzahlen mehr geben, sondern nur noch Ergebnisse zum Umsatz und Gewinn. Diese Ankündigung quittierte die Börse übrigens mit einem Kursabfall von rund 10 Prozent (Kursabfall hängt wohl nicht mit der Entwicklung des Dow Jones Aktienindexes zusammen). Ob die Steigerung von Gewinnen und Umsätzen ausreicht, um die Geldgeber an der Börse bei Laune zu halten, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Denn das große Potenzial von Netflix lag bislang immer in der Ausweitung der Abonnentenzahlen. Und da Netflix bislang keine Dividenden auszahlt, stellt sich für den ein oder anderen Anleger vielleicht bald die Frage, wieso eigentlich noch investieren? Zudem können steigende Gewinne nur mittels Werbeeinblendungen und Preiserhöhungen realisiert werden. Beides Faktoren, die Abonnenten eher dazu bringen, irgendwann zu kündigen.
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Tja ich freue mich wenn die Blase Netflix explodiert, dann werden die Preise wieder Purzeln müssen!
500€ als Kurs ist viel zu hoch.
Warum sollten die Preise purzeln, wenn die Netflix-Blase-exploriert? Wenn in einem Restaurant die Kunden ausbleiben, setzt man ja auch nicht bei allen Gerichten die korrekt kalkulierten Preise nach unten, um noch mehr Umsatz und somit Gewinn zu verlieren. Oder meintest du den Aktienkurs? Es ist wohl einfach Fakt, dass die ganzen Streamingdienste bewusst mit Verlusten ihre Abonnentenzahlen aufgebaut haben, nur um später die Preise und Plattform entsprechend später auf Gewinn auslegen zu können. Die Leute kennen eben noch Preise von 12.99 Euro und günstiger für Premium-Bundles bei Netflix und man denkt, dieser Preis wäre gerechtfertigt für die Plattform. Da sind Netflix, Disney+ und Co. natürlich selbst dran schuld, aber man sieht ja, dass nur wenige nach Preiserhöhungen wirklich den Dienst quittieren. Irgendwann wird es normal sein, dass man 20-30 Euro für ein Abo zahlt, bin ich mir sicher.