LG will seine Fernsehgeräte mit webOS offenbar zum Ramschläden umwandeln: Man plant mit dem LG Art Lab einen NFT-Marktplatz.
LG bewirbt das Ganze natürlich etwas eleganter: als digitale Kunstgalerie mit NFTs (Non-fungible Tokens). Dabei haben NFTs gerade erst, noch stärker als Kryptowährungen, einen herben Crash erlebt. Das Thema gilt als hochproblematisch: NFTs sind im Grunde lediglich Blockchain-Einträge, an die etwas beliebiges „drangehängt“ werden kann. Die Käufer sind sich aber oft nicht darüber im Klaren, dass sie beim Kauf im Wesentlichen nur den Blockchain-Eintrag erwerben. Es besteht kein Anspruch auf eine „echte“ Einzigartigkeit, die bei digitalen Bildern zwangsläufig gar nicht gegeben sein kann, die 1:1 ohne Verluste und endlos kopierbar sind.
Ein weiteres Problem ist die Klimaschädlichkeit der NFTs, da für die Blockchain ein hoher Energiewaufwand entsteht. Auch Künstler haben den Verkauf von NFTs bereits scharf kritisiert, da oftmals Werke widerrechtlich zweckentfremdet werden, ohne dass die Verkäufer oder Käufer der NFTs die Rechte an den Werken besitzen. Trotz all dieser legitimen Kritikpunkten, schielen aber immer mehr Firmen auf Mehreinnahmen aus dem NFT-Markt. LG legt damit nun zunächst im US-Markt los. An TVs mit webOS 5.0 oder neuer soll das Art Lab zur Verfügung stehen.
Der Zugriff auf jenen NFT-Marktplatz bzw. die entsprechenden Galerien wird direkt über den Homescreen erfolgen. Über die Anwendung werden sich NFTs direkt an den LG-TVs dann handeln und auch formschön betrachten lassen. Über die Funktion LG Art Lab Drops können NFT-Ersteller auch ihre neuen Werke hervorheben. Als Basis dient das Hedera-Netzwerk.
LG blendet die NFT-Kontroversen weitgehend aus
Ob LG sich mit diesem Schachzug einen Gefallen tut, bezweifeln wir. So nehmen wir an, dass es reichlich kritische Stimmen zum Art-Lab-Marktplatz geben wird. Jedenfalls können Nutzer dort mit NFTs handeln, eine Transaktions-Historie einsehen und in „My Collection“ ihre gekauften NFTs einsehen. Wir halten davon wenig, es wird sicherlich aber Nutzer geben, die das eventuell willkommen heißen. Mal sehen, wann der Start in Europa folgt.
Wird mit pihole genauso weggeblockt wie der sonstige Werbemüll.
Das Hedera-Netzwerk basiert auf Proof of Stake, dadurch ist der Energieverbrauch mehr als marginal. Das NFT an seinem Fernseher anzeigen zu lassen wird da ratz fatz mehr verbraucht haben als das NFT selber zu minten.
Man muss es so sehen, es gibt Millionen Kopien der Mona Lisa, aber nur eine echte Version. Deshalb sehe ich Copy and Paste nicht als Problem.
Aber wenn das 4K Filme Team keine Ahnung von Blockchain und Technik dahinter hat, dann bitte nichts dazuschreiben.
Andrè schreibt nicht, dass das Hedera Netzwerk einen hohen Stromverbrauch verursacht, sondern bezieht sich allgemein auf die NFT-Landschaft. Wenn du Zeit und Mittel in die Erstellung audiovisueller Kunst investierst, würdest du dich auch nicht freuen, wenn jemand anderes mit deinen Werken Geld verdient und damit vielleicht noch deine Arbeit schädigt. Finde deine Sichtweise absolut einseitig und vereinfacht. Aus dem Satz lese ich heraus, dass es dir im Prinzip egal ist, solange du keinen Schaden davonträgst. Und ohne den letzten Satz hätte der Kommentar auch gereicht. Hier unsere Kommentarregeln> https://www.4kfilme.de/kommentarregeln/
Der Vergleich hinkt aber, weil das Bild nicht das NFT ist. Das NFT ist nur ein Blockchain-Eintrag, der auf etwas verweist. Wenn wir bei deiner Mona Lisa wären, müsste man es so sagen: Ich hab hier ein JPG, das ich dir 1:1 kopiere. Nur zu deinem JPG häng ich dir ne Textdatei an, bei der steht, deins ist das Echte. Ich hab hiet aber letzten Endes dennoch haargenau die gleiche Datei auf dem Rechner. Ob du da den großen Mehrwert draus ziehst, dass du auch den anderen Verweis hast? Wenn du sagst „ja, klar“ – super. Ich halte das für eine reine Taktik um Geld mit „nichts“ zu machen.
Nur weil „Ihr“ etwas nicht mögt, ist es nicht gleich ein Ramschladenprodukt – Mir gefällt der Ansatz, neben digitaler Musik und Filmen nun auch digitale Bilderkopien kaufen und sammeln zu können. Zumal es genug Layer-2 Blockchain Lösungen gibt bei denen die Energieaufwendungen marginal sind (Siehe die von Warner Bros genutzte Variante oder die der NBA Sammelkarten).
Jan, da hast du womöglich recht, die Überschrift hat einen negativen Ansatz. Werde diese noch entschärfen.
Das ist ja schon die Fehlannahme: Du kaufst nicht das Bild, sondern einen Blockchain-Eintrag. Der verweist auf das Bild. Letzten Endes kann ich aber 1:1 die gleiche Bilddatei hier auf dem Rechner haben wie du und mir daraus auch ne Galerie basteln. Der einzige Unterschied ist am Ende, dass du sagen kannst „Aber, du hast ja nicht den Blockchain-Eintrag!“. Ob das dann der große Mehrwert ist, daran hab ich erhebliche Zweifel – außer zu Zwecken der reinen Geldmacherei.
Im Zweifelsfall hast du noch nicht einmal die Rechte an dem Bild – denn teilweise haben diejenigen, die das NFT gemintet haben, die auch gar nicht. Oder der Künstler behält die Rechte. Er kann sie dir natürlich zusätzlich übertragen, das könnte er aber auch, ohne ein NFT zu verwenden, das ist dafür rechtlich gesehen vollkommen überflüssig.
Eben, das alleinige Nutzungsrecht an einem digitalen Bild ist im Zweifelsfall viel mehr wert als ein Blockchain-Eintrag.
Richtig, wenn ich einem Fotografen die Rechte an einem tollen Foto abkaufe, habe ich vermutlich mehr davon, als von einem NFT, wo ich möglicherweise jene Rechte gar nicht habe. Kann wie gesagt sein, dass es die dazu gibt, aber das NFT ist dafür zumindest per se eh nicht notwendig.
Es ist immer sehr wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass das angehängte Objekt, Bild, Video, Text oder was auch immer erstmal zum Blockchain-Eintrag ein Anhängsel ist. Und in erster Linie kaufe ich hier den Blockchain-Eintrag.
Deswegen gibt es ja auch so viel Ärger, da auf NFT-Marktplätzen wie OpenSea so viele NFTs mit Bildern verkauft worden sind, an denen die Verkäufer am Ende null Rechte hatten, da sie einfach aus dem Web stibitzt worden waren.,