LG Display wird voraussichtlich die Massenproduktion von OLED-Panels in seiner 10.5 Gen Anlage in Paju, Gyeonggi-do (Südkorea) auf 2023 verschieben müssen. Eigentlich sollten bereits 30.000 Substrate pro Monat in der ersten Jahreshälfte 2022 vom Band gehen.
Die Generatinosbezifferung 10.5 sagt eigentlich nur aus, in welcher Größe die Substrate produziert werden. In der neuen Fabrik sollten mehrere Zehntausend Substrate mit Abmessungen von 2940 mm x 3370 mm vom Band laufen. Daraus lassen verschiedene OLED-Panelgrößen „schneiden“, von 55 bis 77 Zoll. Die Hochmoderne Produktionsanlage in Paju wird leider ihren Produktionsbetrieb nicht wie geplant aufnehmen können. YAS, ein Hersteller von Anlagen für den Zuschnitt von Substraten, kann die neue Anlage die für die 10.5 Gen-Produktion ausgelegt ist nicht rechtzeitig fertigstellen. Eine firmennahe Quelle verriet dem Tech-Magazin Thelec: „Ursprünglich haben wir versucht, den Bau der Fabrik zu beschleunigen, um den Produktionsplan der OLED-Produktionslinie der 10. Generation von LG Display zu erfüllen.“
Externe Firma liefert Anlage zu spät
LG Display hat im März dieses Jahres eine Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI) für die OLED-Anlage an YAS gesendet. In der Absichtserklärung steht, dass die Ausrüstung im Februar nächsten Jahres zur Verfügung stehen muss. YAS gab im August dieses Jahres bekannt, schnellstmöglich eine neue Anlage für Geräte der Generation 10.5 zu errichten und diese nach sechsmonatiger Montage- und Testzeit in das Paju P10-Werk von LG Display zu integrieren.
Die Massenproduktion der OLED-Produktionslinie der 10. Generation wird sich voraussichtlich um mindestens 6 Monate nach hinten verschieben. Wenn alles glattläuft, sollte sich die OLED-Gesamtkapazität von LGD ab dem Frühjahr 2023 um weitere 30.000 Substrate pro Monat erhöhen.
Im Juli dieses Jahres beschloss der Vorstand von LG Display, 3 Billionen Won (ca. 2.3 Milliaren Euro) in die OLED-Produktionslinie der 10. Generation zu investieren. Bis 2023 sollte die Produktionskapazität auf 45.000 Bogen pro Monat erhöht werden. Bereits im September dieses Jahres berief LG den neuen CEO Chung Ho-young ein, der die Belegschaft durch eine Umstrukturierung um bis zu 25 Prozent reduzieren soll.
Probleme in Korea und China
Für LG Display läuft es gerade nicht optimal. Die Absatzzahlen für großflächige OLED-Displays sind zufriedenstellend. Für ein stetiges Wachstum sind jedoch weitere Kapazitäten notwendig. Die Nachricht über die Verzögerung hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass das erste Werk von LGD in China mit großen Problemen zu kämpfen hat.