Laut einem neuen Bericht soll die neue 97-Zoll-OLED-Variante nicht wie angekommen in 8K, sondern in 4K Auflösung erscheinen. Wendet sich LG bereits vom Thema 8K ab?
Große Größen sind im Trend, zumindest im Bereich der TV-Geräte. Kein Segment hatte in den letzten beiden Jahren mehr Zuwächse erfahren als Fernseher jenseits der 70 Zoll. Der Trend der wachsenden Displaydiagonalen wurde von Samsung Electronics bereits früh gelebt und selbst LG Electronics adaptiert die Entwicklung auf seine großartige OLED-Technologie. Eine Überraschung liefert uns ein neuer Bericht des koreanischen Newsportals chosun.com. Laut einem mit der Sache vertrauten Mitarbeiters werden die neuen 97 Zoll OLED-Displays nicht wie angenommen mit 8K (7.680 x 4.320), sondern mit 4K (3.840 x 2.160) auflösen.
Plant LG bereits den „8K-Exit“?
Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen. Zum einen lassen sich die TV-Geräte so sicherlich kostengünstiger produzieren, können sich somit besser mit den Konkurrenzprodukten messen und werden auch vom Kunden womöglich positiver wahrgenommen. Es muss auch nicht befürchtet werden, dass die großen Displays mit 4K Ultra HD Auflösung aus einer normalen Sitzentfernung ein erkennbares Pixelraster aufweisen. Zumindest konnten wir auf noch keinem größeren 4K-Fernseher entsprechende Beobachtungen machen. Stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um eine Ausnahme bei LG handelt, oder um einen 8K-Exit.
LG hatte in der Vergangenheit ja immer ein gutes Händchen für TV-Technologien bewiesen. Die Fortführung der OLED-Technologie, der frühe Ausstieg aus dem Curved-Display-Segment oder die erste Integration von Dolby Vision entpuppten sich alle als korrekte Business-Entscheidungen. Wenn einer der größten TV-Hersteller sich von 8K abwendet, werden die Mitbewerber sicherlich über ähnliche Schritte nachdenken.
8K nüchtern betrachtet…
Denn das Thema 8K wird sich nüchtern betrachtet wohl nie durchsetzen. Die Marktpenetration für TV-Geräte mit 8K-Auflösung ist gering und fällt sogar noch schlechter aus als vorhergesagt. Inhalte sind und bleiben auf lange Sicht gesehen wohl Mangelware und den visuellen Vorteil auf eine normale Sitzentfernung zum Fernseher sehen womöglich nur diejenigen, die es wollen (bzw. die entsprechenden Inhalte abspielen). 8K bietet auf jeden Fall detailliertere Darstellungen, nur leider gehen diese bei bewegten Bildern leicht unter. Und für Standbilder – die oft Wimmelbildern gleichen, so viel gibt es auf ihnen zu entdecken – ist die letzte Ausbaustufe des Ultra HD Standards sicherlich nicht vorgesehen.
8K für Profis, VR oder Projektoren?
Für professionelle Anwendungen, wie die Postproduktion von Filmen und Serien, Überwachung, für Aktien-Broker oder im medizinischen Bereich könnte sich 8K jedoch als nützlich erweisen. Auch das Thema Virtual Reality oder Heimkinoprojektion (z.B. 8K Upscaling der JVC Projektoren) könnte von der vierfachen 4K-Auflösung profitieren. Im TV-Markt setzt sich das Thema aber einfach nicht durch und manche glauben, 8K wird ein ähnliches Schicksal ereilen wie damals die curved/gebogenen Displays. Ich persönlich glaube auch weniger daran, dass 8K noch etwas wird. Visuelle Verbesserungen in der Zukunft erhoffe ich mir eher durch die Ausweitung des rec.2020 Farbvolumens, bessere Kontrastwerte und erhöhte Bildwiederholungsraten (z.B. 120Hz bei Sportübertragungen).
Wenn man von der Faustregel ausgeht, dass bei 4K der optimale Abstand das 1,5fache der Bildhöhe sein sollte, dann sind das schon bei 97 Zoll theoretisch nur 1,80m. (Also sitze ich auch eigentlich schon zu weit von meinem deutlich kleineren TV entfernt.)
Bei 8K dürfte der optimale Sitzabstand also eher halb so groß sein. Von einem 97 Zoll Fernseher nur 90cm entfernt zu sitzen, dürfte nur den allergrößten Immersions-Fanatikern einigermaßen gefallen.
Das deutet darauf hin, dass 8K TVs wirklich keinen praktischen Nutzen für Videogucker haben. Ich sehe auch nicht, wie das für noch so große Leinwände sinnvoll sein soll.
LG trifft da also offensichtlich die richtige Entscheidung.
Du meinst Diagonale? Oder? Das war die alte Faustregel.
Aber heute ist bei 4k eher, die Faustregel, 1zu 1 zur Bildbreite.
Nein, ich meine die Bildhöhe. Das habe ich u. a. auch von Patrick Schappert gehört.
Die Bildbreite ist ja bei 1.33:1 oder 1.78:1 in der Nähe des 1,5fachen der Bildhöhe. Also braucht das nicht unbedingt ein Widerspruch zu sein, je nachdem, um welches Seitenverhältnis es geht.
Hmm okay….ich kenn es halt nur so. Aber ich würde das auch bei 8k nur knapp unterschreiten. Glaub mit sehr viel weniger, wird es anstrengend und du läuft gefahr im Projektionsfeld vom Beamer zu kommen.
Das ist bestimmt so. Genau deswegen bezweifle ich den Sinn von 8K-TVs oder -Beamern für Videophile. Aber letztendlich müssen alle das mal für sich selbst irgendwo testen.
250 Zoll, also 635 cm Breite und 350cm Höhe. Wo haben Sie diese Leinwand denn aufgestellt? Das sind ja schon Kino Ausmaße. Hat man da cm mit Zoll verwechselt?
Wenn man sein Haus selber baut, dann kann man einen Kellerraum in entsprechender Größe gut mit einplanen. 🙂
Übrigens sind die Maße ca 580×250.
Na das sind dann ca 230 Zoll! 😉
LG ist sich einfach bewusst, dass ein 97″ 8’K OLED einfach noch zu teuer ist und nur wenige Leute diesen kaufen werden. Will man aber den Anschluss in den Größen >80″ nicht verlieren, muss man halt auf 4K setzen bei diesen Größen im Zusammenhang mit OLEDs.
Genau. Der Preis ist da auch extrem wichtig.
Fuer mich auch der sofort erkennbare Grund, nix 8/16/32k-Ausstieg… das war nur fuer die Headline
Vor allem in Deutschland gibt es einfach zu wenig echte 4K Inhalte abseits von Blue Ray.
Ich hätte es genau andersrum gesehen. Gerade die Streamingdienste haben ja reichlich 4K Inhalte.
Und nur AppleTV+ bietet eine Qualität, die auch nach 4K aussieht.
Das würde ich nicht sagen… 4K bzw. Ultra HD besteht ja nicht nur aus 3.840 x 2.160 Pixel. Der erweiterte Dynamikumfang und erweiterte Farbraum bringt visuell oft viel mehr, als das bloße Aufpumpen der Bildpunkte. Zudem gibt es schon viele Produktionen, nicht nur bei Filmen sondern vor allem bei Serien, die auch als nativ 4K bezeichnet werden können. Vielleicht willst du dich ja nochmal durch den ein oder anderen Streamingdienst wühlen. Apple TV+ ist ein Paradebeispiel für Bildqualität. Hier würde ich jeder Produktion natives 4K unterstellen.
Gibt es eigentlich schon halbwegs konkrete Pläne, wann die öffentlich rechtlichen auf 4k umstellen werden?
Ich denke mal, wenn Schweine fliegen können oder Donald Trump einen Friedensnobelpreis gewinnt, so meine Schätzung.
20 Jahre nach HD solange läuft die Abschreibung vorher dürfen die nicht…
Gedreht wird aber schon länger in 4K und in den Mediatheken oder mit dem Red Button kann man darauf zugreifen. Oder sogar Download von deren Webseiten.
Mitte diesen Jahrzehnts soll ein Regelbetrieb rein technisch möglich sein.
97 Zoll bei 4K Auflösung?
45,42 PPI sind extrem wenig, oder?
Ich hab eine 250 Zoll Leinwand, und 4K Inhalte sehen bomben scharf aus.
Erst bei solchen Größen jenseits der 100 Zoll kann 4K überhaupt sein volles Potenzial entfalten.
Bomben Scharf bei 250 Zoll?
Wage ich zu bezweifeln…
Selbst im digitalen IMAX auf fast 1000 Quadratmetern gibt es „nur“ 4K.
Völlig ausreichend, bei mickrigen 100 Zoll erst recht.
Kommt natürlich auch auf den Sitzabstand an
250 Zoll?! Was hast du denn da für einen Beamer im Einsatz? Da brauchst du ja schon einen aus dem Profi Bereich. Ein normaler, für den Konsumer Bereich, leuchtet diese Breite kaum aus.
Hab mal ne 6 Meter Leinwand in Verbindung mit nem Thor von Barco gesehen….
Dir scheint die Relativität von Größe nicht bewusst zu sein.
Ich weiss nur nicht ob bei einem 97 Zoll TV die 4k Skalierung so gut aussieht wenn man normales 720p TV sieht!
Ich liebe ja meinen 77er G1 aber 97 Zoll ist natürlich auch der Hammer.
Für 4K-gewöhnte Videophile ist 720p einfach nicht ausreichend, finde ich. Da ist die Bildgröße fast egal.