Das ZDF hat eigene Grundsätze für die Arbeit mit künstlicher Intelligenz formuliert. Man wägt sowohl Risiken als auch Potenziale darin ab.
Beispielsweise hält man fest, dass generative KI die Arbeit in den Redaktionen zwar unterstützen, aber Menschen nicht ersetzen solle. Zudem behalte man für die journalistische Recherche das Zwei-Quellen-Prinzip bei – und die KI selbst sei keine Quelle für Informationen. Ebenfalls sollen durch künstliche Intelligenz produzierte Inhalte stets von Redakteuren geprüft, abgenommen und am Ende publiziert werden. Es bleiben also stets Menschen in der Verantwortung.
Chancen: Live-Untertitel für Sportveranstaltungen
Eine Ausnahme soll es geben, sobald man die Qualität erhöhen konnte: Live-Untertitel für z. B. Sportveranstaltungen. Zum einen hätten die KI-Tools hier bald das notwendige Qualitätslevel erreicht und zum anderen sei es aus Geschwindigkeitsgründen hier sinnvoll, die künstliche Intelligenz alleine arbeiten zu lassen. Obendrein kann man sich beim ZDF vorstellen, KI für Avatare einzusetzen, die in Echtzeit Inhalte in Gebärdensprache übertragen. So könnte man die Barrierefreiheit erhöhen.
Wichtig sei es ebenfalls, mit Unterstützung von generativer KI erstellte Inhalte deutlich für die Zuschauer kenntlich zu machen. Transparenz hält man demnach für unverzichtbar. Künstliche Intelligenz könnte in Zukunft aber auch im kreativen Bereich helfen, z. B. eingereichte Drehbücher anhand bestimmter Fragestellungen oder Qualitätsmerkmale zu prüfen. Das könnte die Selektion erleichtern und das Qualitätsniveau erhöhen.
ZDF sieht das Fernsehen in der Verantwortung
Am Ende sieht man beim ZDF das Fernsehen in der Verantwortung, transparent und fair mit künstlicher Intelligenz umzugehen. Man wolle sehr wohl Potenziale nutzen und die Technik keinesfalls einschränken, aber müsse stets die Verantwortung gegenüber den Zuschauern wahren. Es bleibt abzuwarten, ob auch andere Sender ähnliche, öffentliche KI-Grundsätze formulieren werden.
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