KTC G42P5: Erfahrungsbericht zum 4K-OLED-Monitor für Gamer (138 Hz)

Wir testen für euch den KTC G42P5 OLED-Gaming-Monitor mit 4K Auflösung und 138Hz. Kann es der Bildschirm mit OLED-Panel von LG Display mit hochwertigen LCD-Modellen aufnehmen? 

Update: Nach einem längeren Hin und Her hat KTC ein wichtiges Firmware-Update für den KTC G42P5 veröffentlicht. Dieses verbessert die Kompatibilität und Signalerkennung mit der PS5, fügt eine KVM Automatikfunktion hinzu, optimiert die Erkennung von HDR und Farbraum uvm. Das Update kann HIER heruntergeladen werden! Ladet euch hierzu die EU-Firmware herunter und folgt dem Updateprozess, der in der PDF-Datei beschrieben ist. Dieser ist nicht ganz so einfach, funktioniert jedoch laut einem unserer Leser problemlos, wenn man den Schritten genau folgt!

Originalbeitrag: Der geneigte Leser ahnt es: Bei diesem OLED-Monitor mit 42 Zoll Diagonale kommt das gleiche Panel zum Einsatz wie beim LG C2 mit identischer Größe. Das Gerät löst somit klassisch in 4K UHD (3.840 x 2.160 Pixel) auf. Wer nun annimmt, da könnte man auch direkt seinen TV als Monitor einspannen: jein. Denn der KTC G42P5 bietet einige Mehrwerte, die speziell auf den PC-Einsatz getrimmt sind. Beispielsweise steht die Bildrate bei maximal 138 Hz und es steht die Schnittstelle DisplayPort 1.4 zur Verfügung. Mehrere USB-Ports erlauben den Anschluss von Peripherie oder das Aufladen von Geräten mit bis zu 90 Watt und via KVM-Switch kann zwischen verschiedenen Systemen nahtlos mit identischer Peripherie gewechselt werden.

OLED-Gaming-Monitor – Fokus auf das Wesentliche

Der chinesische Hersteller KTC, der sich aktuell im Markt für Gaming-Monitore einen Namen machen möchte, legt jedoch eine Fernbedienung bei. Da kommt also doch ein Teil der TV-Wurzeln durch. Im Übrigen unterstützt der Monitor auch HDR10 – nicht jedoch Dolby Vision. Zertifizierungen für VESA DisplayHDR hat man sich ebenfalls gespart. Das gilt auch für die offiziellen Zertifizierungen für AMD FreeSync oder Nvidia G-Sync. Beide VRR-Standards sind kompatibel und haben im Test funktioniert, doch die entsprechenden Labels spart sich KTC offenbar aus Kostengründen.

Technische Daten des KTC G42P5:

  • Gaming-Monitor mit OLED-EX-Panel von LG Display (10-bit) und HDR10
  • Diagonale: 42 Zoll
  • Auflösung: 3.840 x 2.160 Pixel
  • Bildwiederholrate 138 Hz
  • Betrachtungswinkel: jeweils 178°
  • Helligkeit: SDR: 450/135 cd/m² (25 %/100 % APL); HDR: 600 cd/m² (3 % APL)
  • Kontrastverhältnis: 135.000:1 (typ.)
  • Reaktionszeit: 0,1ms GTG (typ.)
  • Farbvolumen: 94,5 % NTSC, 99 % Adobe RGB CIE1976, 98,5 % DCI-P3, 133 % sRGB
  • Farbraumabdeckung: 88,5 % Adobe RGB CIE1976, 97,3 % DCI-P3, 100 % sRGB
  • VRR-Techniken: AMD FreeSync Premium, HDMI VRR, Nvidia G-Sync (kompatibel)
  • Schnittstellen: 2x HDMI 2.1, 1x DisplayPort 1.4 mit DSC, 1x USB-C (DSC, 90 Watt), 1x USB 3.,0 (Upstream), 2x USB 3.0 (Downstream), 1x Audio
  • Besonderheiten: KVM-Switch-Unterstützung, integrierte Stereo-Lautsprecher mit zweimal 8 Watt
  • Stromverbrauch: maximal 300 Watt bzw. 0,5 Watt im Standby
  • Maße und Gewicht: 932,08 x 534,62 x 45,1 mm (ohne Ständer) / 18 kg
  • Lieferumfang: Monitor, Anleitungen, HDMI-Kabel, USB-C-Kabel, Stromkabel, DisplayPort-Kabel, Schraubenzieher, Fernbedienung mit Batterien
  • Preis: ca. 1.300 Euro

Nun, da ihr einen Blick auf die technischen Daten werfen konntet, schauen wir uns doch direkt mal Ausstattung und Verarbeitung des KTC G42P5 an. Wir haben unser Testmuster im Übrigen vom Händler Geekmaxi erhalten, welcher den OLED-Monitor derzeit für 1.269,99 Euro (Rabattcode: KTCG42P5) anbietet. Es gibt auch ein Bundle mit Ständer, das dann 1.369,99 Euro (Rabattcode: KTCG42P4k) kostet.

Ausstattung und Verarbeitung des KTC G42P5

Neben dem Monitor an sich findet ihr im Lieferumfang entsprechende Kabel für den Strom, HDMI, DisplayPort und USB-C, die bereits erwähnte Fernbedienung und einen Schraubenzieher. Richtig gelesen: Der Ständer wird leider separat verkauft. Entweder ihr solltet also bereits eine passende Wandhalterung auf Lager haben oder müsst noch einmal ca. 150 Euro für den offiziellen Ständer drauflegen – etwas ungünstig. Schlagt ihr im Bundle zu, kommt ihr etwas günstiger weg und der Preisaufschlag beträgt 100 Euro.

Trotz matten Panels zeigt auch der KTC G42P5 dennoch Reflexionen bei direktem Licht.
Trotz matten Panels zeigt auch der KTC G42P5 dennoch Reflexionen bei direktem Licht.

Mit 42 Zoll Diagonale im Format 16:19 wäre der KTC G42P5 als Fernseher als kompakt anzusehen, für einen Monitor ist das aber schon bombastisch. Bei der Verarbeitung hat sich der Hersteller nicht lumpen lassen, denn das Gehäuse besteht zur Abwechslung nicht aus Plastik, sondern aus weißem Blech. Rückseitig sitzt auch eine glücklicherweise abschaltbare RGB-Beleuchtung.

Ist man von OLED-TVs eigentlich sehr dünne Gehäuse gewohnt, so wirkt der KTC G42P5 in seiner Dicke eher wie ein LCD. Die Anschlüsse sitzen dabei von vorn gesehen an der linken Seite. Befürworten können wir, dass die Ports von der Seite zu erreichen sind. Auch wenn der Bildschirm also wandnah steht, bleiben sie leicht zugänglich. Wer hier aber unauffälliges Kabelmanagement betreiben möchte, hat es dadurch wiederum etwas schwerer. Die Anschlüsse haben wir bereits bei den technischen Daten aufgeführt, müssen aber ergänzen, dass die beiden Ports für HDMI 2.1 bedauerlicherweise nur maximal 24 Gbps beherrschen. Hier wäre ein Firmware-Update willkommen, um eventuell 48 Gbps für einen der Ports freizuschalten.

Der Standfuß des Monitors.
Der Standfuß des Monitors.

Für unseren Erfahrungsbericht wurde uns glücklicherweise auch der separate Standfuß mitgeliefert. Dieser ist breit und schwer, benötigt also viel Fläche auf dem Schreibtisch, sorgt aber so immerhin für einen extrem sicheren Stand.

Bild- und Tonqualität

Wer sich einen Gaming-Monitor für über 1.000 Euro kauft und zudem auf ein OLED-Panel achtet, wird in der Regel hohe Ansprüche an die Bildqualität haben. Als Arbeitstier sehen wir den KTC G42P5 aber nicht, denn im Office-Betrieb stört auch der recht aggressive ABL (Automatic Brightness Limiter). Generell ist diese Funktion, welche automatisch die Helligkeit reduzieren kann, um ein Einbrennen zu verhindern, natürlich an eine, Monitor noch wichtiger als an einem TV. Schließlich werden im PC-Betrieb üblicherweise statische Bildelemente deutlich häufiger angezeigt – Task- und Menüleisten, Toolbars, etc. Wer hier aber etwa in einem Dokument arbeitet, dann den Browser öffnet, zu einem Messenger springt, etc. bemerkt den ABL sehr schnell. Dies sorgt immer wieder für visuelle Brüche.

Jetzt kommen wir zu einem wichtigen Unterschied gegenüber OLED-TVs: Wie viele andere Monitoranbieter setzt KTC auf eine matte Beschichtung. Dies hat den Vorteil, dass Reflexionen minimiert werden. Parallel kommen die hervorragenden OLED-Kontraste aber weniger zur Geltung, was auf den ersten Blick manchen Käufer überraschen könnte. Wer also ein noch knackigeres Bild wünscht und dafür mit mehr Reflexionen leben kann, ist also eventuell mit einem QD-OLED-Pendant wie dem Alienware AW3423DWF besser bedient. Man kann eben nicht alles haben.

Die Schnittstellen: Leider sind die HDMI-2.1-Ports beschnitten.
Die Schnittstellen: Leider sind die HDMI-2.1-Ports beschnitten.

Die HDR-Wiedergabe ist hingegen exzellent und macht wirklich Spaß. Ja, man kommt in der Leuchtkraft nicht so hoch wie die QD-OLED-Konkurrenz, sticht aber LCD-Monitore mit Mini-LED-Beleuchtungen durch die pixelgenaue Präzision locker aus. Beim Gaming sieht dies richtig klasse aus, denn hier bleibt der ABL gefühlt mehr im Hintergrund, da die Bildinhalte eben ohnehin rasanter wechseln. Dolby Vision Gaming ist jedoch leider nicht an Bord, was Besitzer der Xbox Series X|S vielleicht hätte aufhorchen lassen.

Zu beachten ist noch, dass die voreingestellten Farbmodi alle ihre Vor- und Nachteile haben. Der Standardmodus wirkt etwa deutlich zu unterkühlt, während die sRGB-Farben übertrieben knallig daherkommen. Am Ende bietet es sich an, hier manuell nachzujustieren oder, bei Möglichkeit, eine Nachkalibrierung vorzunehmen. Ein paar kurze Wort zu den verbauten Stereo-Lautsprechern: Die hätte sich KTC aus unserer Sicht sparen können, denn sie sind wirklich eine absolute Notlösung. Der Klang ist recht blechern und wird von einfachen Bluetooth-Lautsprechern in den Schatten gestellt.

Ergonomie und Besonderheiten

Für den Office-Betrieb ist der KTC G42P5 aus unserer Sicht nicht als Bildschirm geeignet. So lässt er sich nicht in der Höhe verstellen. Aufgrund der üppigen Diagonalen liegt der obere Bildschirmbereich eigentlich stets zu hoch, es sei denn man stellt den Schreibtisch und Stuhl sehr niedrig ein – was aber auch schlecht für die Körperhaltung ist. Somit ist es für die mehrstündige Arbeit extrem schwierig, an gängigen Schreibtischen eine bequeme Position zu finden. Immerhin kann der Monitor geneigt werden.

Zur Bedienung hat KTC, wie viele andere Hersteller auch (z. B. LG), an der Unterseite einen kleinen Nupsi / Stick verbaut. Mit diesem kann man schnell durch die Menüs navigieren, zwischen den Eingängen wechseln und Feineinstellungen vornehmen. Alternativ kommt die Remote zum Einsatz, das finden wir bequem gelöst.

Die Rückseite besteht aus weiß lackiertem Blech.
Die Rückseite besteht aus weiß lackiertem Blech.

Ein Hinweis: Der KTC G42P5 arbeitet nativ eigentlich mit 120 Hz, wie auch die OLED-TVs mit WOLED-Panels von LG Display, kann aber auf die erwähnten 138 Hz übertaktet werden. Praktisch ergibt das aber nur selten hin, da man selbst mit einem potenten Gaming-PC selten eine solche Bildrate erreichen sollte und sich die Vorteile bei den Latenzen ebenfalls bei dieser geringen Erhöhung in Grenzen halten. Hier muss im Übrigen bei Verwendung von DisplayPort DSC zum Einsatz kommen, also die verlustfreie Komprimierung. Visuelle Nachteile konnten wir dadurch nicht feststellen.

Testfazit KTC G42P5 OLED-Gaming-Monitor

Der KTC G42P5 ist fürs Gaming aufgrund seines OLED-Panels mit wenig Input-Lag und perfekten Reaktionszeiten prädestiniert. Mit nativen 120 Hz oder 138 Hz übertaktet geht da, potenten PC vorausgesetzt, so einiges. Enttäuschend ist jedoch die halbierte Bandbreite der beiden HDMI-2.1-Ports mit nur jeweils 24 Gbps, was etwa 4:4:4 Chroma bei 4K und 120 Hz ausschließt, es sei denn man nutzt DSC – das geht dann nur am PC, nicht an der Konsole. Die wird auf 4:2.0 limitiert.

Wo der Monitor in Spielen auftrumpft, ist er für den Office-Betrieb nur bedingt zu empfehlen. Der aggressive ABL fällt regelmäßig bei der Arbeit auf, weil sich die Bildhelligkeit sichtbar ändert. Streiten kann man sich auch über die matte Beschichtung. Jene minimiert die sonst OLED-typischen Reflexionen stark, sorgt aber parallel für eine gefühlte Reduzierung der Kontraste. Weniger kontrovers ist die Verarbeitung, bei der sich KTC sogar auf Metall statt Plastik verlässt. Da der Monitor aber nicht in der Höhe verstellbar ist, sind beim längeren Arbeiten Nackenschmerzen die Folge. Beim Spielen ist das weniger ein Problem und die tollte HDR-Darstellung, die niedrigen Latenzen und die großzügige Diagonale fördern die Immersion.

Die Blickwinkel des KTC G42P5 sind sehr stabil.
Die Blickwinkel des KTC G42P5 sind sehr stabil.

Ein Allrounder ist der KTC G42P5 jedoch auf keinen Fall. Für das Home-Office gibt es schlichtweg geeignetere Kandidaten. Fürs PC-Gaming ist dieser übergroße Monitor aber alles in allem eine tolle Lösung. Vielleicht nimmt sich KTC ja die Kritikpunkte für ein potenzielles Nachfolgemodell zu Herzen?

Abermals der Hinweis: Wir haben unser Testmuster vom Händler Geekmaxi erhalten, welcher den OLED-Monitor derzeit für 1.269,99 Euro (Rabattcode: KTCG42P5) anbietet. Es gibt auch ein Bundle mit Ständer, das dann 1.369,99 Euro (Rabattcode: KTCG42P4k) kostet. Auf die Berichterstattung wurde natürlich keinerlei Einfluss genommen.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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7 Kommentare
  1. KTC hat endlich nach langem hin und her. Habe unzählige Mails an die versendet sowie deren YouTube Kanal bzw. deren Videos mit Kommentaren zugespammt 😀 – Ein Firmware Update für deren 42 Zoll G42P5 OLED veröffentlicht.
    Das Update lässt sich auf der offiziellen Firmen Webseite runterladen. Die Installation scheint auf den ersten Blick etwas kompliziert, wenn man sich aber an die beigefügt Anleitung in englischer Sprache hält klappt es ohne Probleme.
    Hat bei mir keine 5 Minuten gedauert, das Update hat per DP Port einwandfrei funktioniert.

    Changelog lautet wie folgt:

    1. Optimize PS5 compatibility and signal recognition time;
    2. New reading mode
    3. Add KVM automatic function;
    4. Optimize the function logic of modifying HDR and color gamut modes.

    Ich habe festgestellt, das der ABL jetzt sanfter einsetzt z.B. wenn man den Browser auf Vollbild vergrößert also zuvor.
    Der Support sagt mir darüber hinaus, das im neuen Reading Mode, dieser gänzlich ausgeschaltet sein. Ein eigenständiges Ausschalten im OSD Menu ist allerdings weiterhin nicht möglich.

    Beste Grüße

  2. Die 42 Zoll wirken schon ganz schön mächtig auf dem Schreibtisch. Wie war das normale „arbeiten“ mit so einem großen Teil? Nun, denn , ich mag das net so , wenn ich dauernd hoch/runter/ links/rechts schauen muss :)) Naja für Gamer vllt gerade recht, die sind ja u.U ein wenig weiter weg.

    • Zum Arbeiten ist mir der Monitor definitiv zu groß. Normalerweise nutze ich einen 32-Zoller, für meine Zwecke reicht der völlig aus :-).

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