Unsere Review zur 4K Blu-ray von „King Arthur: Legend of the Sword“. Guy Ritchie hat die Arthus-Saga neu in Szene gesetzt und zielt auf unterhaltsames Popcorn-Kino ab. Doch kann „King Arthur“ in den Kategorien Bild, Ton und Inhalt bestehen? Lest es in unserem Test!
- Hunnam, Charlie, Berges-Frisbey, Astrid, Hounsou, Djimon (Schauspieler)
- Ritchie, Guy (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Inhalt (75%)
Guy Ritchie, der Regisseur von Kultfilmen wie Snatch, nahm sich auf seine ganz eigene Art und Weise der Artus-Sage an und nutzte die Chance, die Story gründlich zu entstauben. Sein Arthur ist ein Underdog, der es mit der korrupten Obrigkeit aufnimmt und sich für die Schwachen einsetzt. Durch seine harte physische Ausbildung allen anderen Kämpfern überlegen und aufgrund seines gewitzten Intellekts auch geistig topfit, sorgt er (irgendwann) für Recht und Ordnung in einem Land, das von einem Despoten beherrscht wird. King Arthur: Legend of the Sword ist ein Historienepos mit Konzentration auf Action und Fantasy geworden, in dem sich Charlie Hunnam mit Spiellust in eine Kampfszene nach der anderen stürzt.
Und mit Kampfszenen gigantischen Ausmaßes beginnt der Film, wenn er riesige Elefanten bei ihrem Angriff auf Camelot zusieht. Das ist ebenso spektakulär anzuschauen, sie es erstaunlich traditionell gefilmt ist. Das hat Ritchie wohl selbst gemerkt. Denn das zweite Kapitel leitet er mit einer Sequenz ein, die nur von ihm kommen kann. Mit Schnitten im Stakkato-Takt wird das Heranwachsen Arthurs geschildert und weckt Erinnerungen an die genialen Schnittabfolgen in Snatch. Man darf ruhig den Hut davor ziehen, wie der Regisseur moderne Inszenierung mit traditionellen Bildern verbindet. Manchmal übertreibt es King Arthur vielleicht ein bisschen – so zum Beispiel nach gut 20 Minuten, wenn die Dialoge im Millisekunden-Takt zu hektischen Schnitten hin- und herwechseln. Sicherlich muss man es außerdem mögen, dass die trashige Fantasy-Ernsthaftigkeit eines Excalibur hier außen vor bleibt, doch unterhaltsam ist das allemal. Und immerhin gibt es nicht nur grundsätzlich viel Opulenz in punkto Ausstattung, Kostümen und Sets, sondern nach 80 Minuten auch eine wirklich sensationelle Sequenz, in der Arthur erstmalig sein Schwert zu nutzen weiß.
Bei den Darstellern dominiert natürlich Hunnam das Geschehen – sowohl physisch als auch durch seinen überheblich wirkenden Witz – King Arthur: Legend of the Sword ist ganz auf ihn zugeschnitten. Wobei Jude Law mal wieder einen aalglatten und fiesen Bösewicht abgibt. Größtenteils mit britischen Akteuren besetzt, macht es übrigens durchaus Spaß, mal auf die Originalspur zu wechseln. Deren Dialoge sind wesentlich authentischer und passen besser zum Geschehen. Dann wirken auch die grandiosen Landschaftsaufnahmen der Schauplätze in Wales oder Schottland noch eindrucksvoller.
Bildqualität (75%)
Wie viele andere auch, so drehte Guy Ritchie seinen Film komplett digital. Am Ausgang lagen 3,4K an und die visuellen Effekte wurden in 2K gerendert. Für das Kino-Master wurde leider nur ein 2K-Digital-Intermediate erstellt, weshalb die UHD „nur“ auf 4K hochskaliert wurde. In der Praxis sieht man den errechneten Auflösungsvorsprung bei näherem Hinsehen dennoch, was nicht zuletzt in besserer Kantenschärfe resultiert.
Während der vielen schnellen Schnittabfolgen lässt sich das jedoch kaum ausmachen. Es ist eher der generelle Bildeindruck, der im direkten Vergleich etwas stimmiger und nicht ganz so zweidimensional ist. Für kräftigere Farben und eine bessere Bilddynamik wurde natürlich auch HDR10 sowie ein erweiterter Farbraum im Rahmen von Rec.2020 integriert. Letzterer ist allerdings fast zu vernachlässigen, weil’s eben kaum Farben gibt. So wirken rotbraune Tönungen eben einen Hauch kräftiger, was aber durchaus vor allem an der höheren Bilddynamik HDR10 liegt. Diese lässt Details in dunklen Bereichen besser hervortreten und wirkt insgesamt dynamischer, ohne in den Spitzhelligkeiten zu überreißen. Schwarz kommt prägnanter rüber, was gerade Innenraumszenen zugute kommt, die knackiger erscheinen. Der Kontrastumfang ist insgesamt deutlich höher und liefert insgesamt ein plastischeres Bild.
Soundqualität (90%)
Anbieter Warner macht hier (fast) alles richtig. So findet sich schon auf der Blu-ray 3D-Sound in Form von Dolby Atmos für die deutsche UND die englische Fassung. Allerdings liefert nur die UHD auch den Originalton mit unkomprimiertem True-HD-Kern. Die deutsche Fassung ist sowohl auf der BD als auch auf der UHD verlustfrei vorhanden.
Was die 3D-Sound-Ebene angeht, so kann bei King Arthur direkt Entwarnung gegeben werden. Nutzen zuletzt viele Atmos-Filme die Heights teilweise erstaunlich selten, gibt’s hier schon während des anfänglichen Bombasts zahlreiche wuchtige Informationen von oben. Ob das Feuereffekte sind oder die herabkrachenden Rüssel der Elefanten – stets wird der Zuschauer auch mit 3D-Tonsignalen versorgt. Was die generelle Qualität angeht, geriet der Sound des Films zunächst vielleicht ein bisschen zu dröhnig. Gerade die anfängliche Kriegssequenz wummert ein bisschen undifferenziert aus den Speakern. Besser geht es während der Visionen des Königssohns, die immer wieder mit luftigen Rundum-Sound versorgt werden, was den fantastischen Aspekt weiter fördert. Ab und an fetzen zudem Pfeile von oben herab auf den Zuschauer, was unweigerlich dafür sorgt, dass man den Kopf einzieht. Erneut richtig räumlich wird’s, wenn die Magierin dazu beiträgt, dass Artur gerettet wird und auch während der Szenen in den Darklands zischelt eine Schlange von oben und Regen fällt effektvoll herab. Gekrönt vom effektvollen Showdown, in dem es erneut innovative Sounds während des Excalibur-Einsatzes hagelt, hat King Arthur: Legend of the Sword einen durchweg lebhaften und dreidimensionalen Tonsektor.
- Deutsch Dolby Atmos (90%)
- Englisch Dolby Atmos (85%)
Bonus (80%)
Im Bonusmaterial von King Arthur warten insgesamt acht Featurettes, die sich um die Hauptdarsteller, den frischen Ansatz bei der Umsetzung durch Ritchie oder die Arbeit an der Choreografie der Schwertszenen kümmern. Dazu bekommt man Einblicke in die Arbeit an den Sets und darf hinter die Kulissen der Actionszenen blicken. Auch das Schwert Excalibur selbst bekommt ein eigenes Featurette und man schildert außerdem die Arbeit an den malerischen Drehorten. Insgesamt läuft das Extramaterial gute 76 Minuten.
Gesamtbewertung (80 %)
King Arthur: Legend of the Sword ist zwar nicht der absolut innovative Genrefilm geworden, den Guy Ritchie zuvor schon mit seinen Independent-Krimis oder dem Sherlock-Holmes-Revival realisiert hatte, doch seine Adaption der Artus-Legende ist durchweg unterhaltsam, optisch opulent und dazu rasant inszeniert.
Die UHD liefert das kontrastreichere und besser aufgelöste Bild sowie den gegenüber der Blu-ray gleich guten Atmos-Sound in Deutsch. Dazu gibt’s auch den verlustfreien englischen 3D-Sound.
- Hunnam, Charlie, Berges-Frisbey, Astrid, Hounsou, Djimon (Schauspieler)
- Ritchie, Guy (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 12. Oktober 2017 | Filmstudio: | Warner Home Video |
Erscheinungsjahr Film: | 2017 | Laufzeit: | 126 Minuten |
Review am: | 10. Oktober 2017 | FSK: | Ab 12 Jahren |
Testgerät TV: | Panasonic TX-50CXW804 | Testgerät Player: | Panasonic DMP-UB900EGK |
Auflösung / Bildfrequenz: 2160p @ 24p |
Untertitel: Deutsch |
Bildformat: 2.40:1 / 16:9 |
Tonspur: Deutsch Dolby Atmos Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: HDR 10 |
Ausstattung: 4K Blu-ray HD Blu-ray |
King Arthur Trailer:
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