Zum Jahresende wird das renommierte Institut für Rundfunktechnik (IRT) geschlossen. Die Forschungseinrichtung ist in der Vergangenheit an vielen technischen Innovationen beteiligt gewesen.
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten können in Deutschland nicht gerade über Geldmangel klagen: Das System zählt zu den teuersten der gesamten Welt. Leider ist bekannt, dass das Geld aber zu großen Teilen nicht in das Programm oder technische Innovationen fließt, sondern in einen riesigen Verwaltungsapparat und die Taschen des Managements. So sprechen die Intendanten gerne öffentlich vom Sparen, während sich ihre Gehälter und Rentenansprüche drastisch erhöhen. Nun wird gespart – aber leider erneut an der falschen Stelle.
So hat man kein Problem damit sich eine verlängerte Satellitenübertragung im veralteten SD zu leisten. Dafür ist nun bekannt, dass das renommierte Institut für Rundfunktechnik (IRT) zum Jahresende geschlossen wird. Es konnte laut offizieller Mitteilung „kein tragfähiges Modell für eine Fortführung“ gefunden werden. Über 60 Jahre trieb das IRT die technischen Entwicklungen in der Rundfunk- und Medientechnik, nicht nur in Deutschland, mit voran.
Das IRT war an vielen technischen Entwicklungen beteiligt. Dazu zählen der Fernsehstandard PAL, der Stereo-Ton aber auch das digitale Audioformat MP3. Die aktuelle Strategie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks demonstriert jedoch, dass man eher den Blick in die Vergangenheit richtet und das alternde Publikum mehr im Blick hat als die Zukunft. Anders ist es kaum zu erklären, dass eine seit den 1950er-Jahren bestehende Forschungseinrichtung geschlossen wird, während man weiter an der SD-Ausstrahlung festhält.
Die Dominanz von US-Anbietern wird gestärkt
Weniger technische Entwicklungen aus Europa bzw. Deutschland bedeuten nur, dass den US-Anbietern noch stärker in die Hände gespielt wird. Leider sieht es danach aus, als hätten die Intendanten und Verantwortlichen bei ARD, ZDF und Co. jedoch andere Themen im Blick. Weitblick für technische Entwicklungen lässt sich in dieser Entscheidung für uns nicht erkennen.
Traurig, dass unsere Zwangsabgabe in höhere Gehälter und Renten fließen, statt in 4K und bessere Programme. Das Schließen des IRT ist falsch.