Home-Entertainment: US-Markt wächst dank Streaming, Disc rutscht weiter in die Nische ab

In den USA ist der Markt für Home Entertainment 2024 deutlich gewachsen. Allerdings stürzen die Disc-Verkaufszahlen weiter ab.

So ist in den Vereinigten Staaten der Gesamtmarkt für Home-Entertainment deutlich gewachsen: um 21 %, wenn man nach dem Umsatzvolumen geht. Betrachtet man jedoch speziell die Einnahmen mit Discs, also DVDs, Blu-rays und Ultra HD Blu-rays, dann sind diese wiederum entgegen dem Trend um satte 23 % eingebrochen. Dies unterstreicht den aktuellen Trend, bei dem sich immer mehr Zuschauer gänzlich von physischen Medien abwenden, um sich dem Streaming hinzugeben.

Disc-Einnahmen rutschen unter die Marke von einer Milliarde

In den USA sind im Bereich Home-Entertainment 2024 rund 57,17 Mrd. US-Dollar eingenommen worden. Der Disc-Markt wird dabei immer mehr zur Nische und stand im letzten Jahr für weniger als 1 Mrd. US-Dollar. So ging das Gros der Umsätze auf das Konto der Streaming-Anbieter bzw. die entsprechenden Abogebühren. Dieser Bereich ist um 25,3 % gewachsen. Das verwundert nicht unbedingt, sind doch auch die Preise bei vielen Plattformen nach oben geschnellt.

Doch nicht nur Discs haben zu kämpfen: Auch die Einnahmen über das Kino sind im letzten Jahr im Übrigen gesunken – um 15,8 % im Vergleich mit 2023 – nämlich auf nur noch 7,53 Mrd. US-Dollar. Das zeigt im Übrigen auch, dass inzwischen das echte Geld für die Filmindustrie im Heimkino steckt. Das Kräftegleichgewicht verschiebt sich hier immer deutlicher.

Absturz der Disc wäre noch drastischer, würde man den Verleih einbeziehen

Dabei werten die Marktforscher der DEG (Digital Entertainment Group) den Verleih nicht mehr aus, sonst wäre der Absturz der Disc noch extremer. Denn inzwischen existiert da de facto fast gar kein Markt mehr, nachdem sie auch die letzten Verleiher wie Redbox in den USA zurückgezogen haben. Was immerhin 4K-Fans freuen dürfte: Die Verkaufszahlen der UHD Blu-rays nehmen zwar ab, der Marktanteil steigert sich aber.

Uns wundert das nicht: Wer die DVD oder Blu-ray aufgibt, wechselt wohl in den meisten Fällen komplett zum Streaming, statt zur nischigen und teuren UHD Blu-ray. Wiederum halten Enthusiasten dem optischen Medium größtenteils die Treue, sodass sich ein neues Gleichgewicht ergibt. Erfolgreich waren dabei im letzten Jahr Sammlereditionen, Steelbooks sowie Klassiker wie „Home Alone“ oder neue Blockbuster wie „Beetlejuice, Beetlejuice“.

Im Übrigen haben in den USA auch die Einnahmen durch digitale Kauftitel wie z. B. über die App für Apple TV (ehemals iTunes) abgebaut – um 10,2 %. Der digitale Verleih musste Umsatzeinbußen von 2,8 % hinnehmen. Zumindest die Richtung dürfte in allen Punkten in Deutschland sicherlich ähnlich ausfallen.

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QuelleDEG
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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4 Kommentare
  1. Das Problem ist, das die Disc Hersteller auch etwas schuld sind. Wenn man sind was ein Blu-ray oder UHD Player kostet. Würde ein Abspielgerät so um die 30 € kosten wäre das aber ok, aber es geht von 100 € aufwärts das ist doch absolut krank im Kopf.
    Außerdem müsste man auch die neuen Fernseher mit einem UHD Laufwerk Player intern ausstatten. Aber das würde wieder Geld kosten. Neue Laptops oder PC,s haben überhaupt keine Laufwerke mehr.

    • Der Preis spielt kaum eine Rolle! Games verkaufen sich digital auch weit mehr als auf Disc. Obwohl man weder einen extra Player braucht (sollte man sich nicht bewusst für eine PS5 ohne Disc Laufwerk entschieden haben), und obwohl die Disc Games sogar im Durchschnitt deutlich günstiger sind als in den digitalen Stores!

      Den Leuten, zumindest der Mehrheit, geht es nicht um den Preis, die Qualität, oder die Möglichkeit des Weiterverkaufs. Sondern in erster Linie was am einfachsten ist. Hauptsache nicht mehr mit Discs jonglieren. Und die Meisten verstehen nicht mal was an Blu-ray jetzt besser aussehen soll als bei DVD. Die Meisten greifen sogar bewusst zur DVD, da der Film 2€ günstiger ist als auf Blu-ray.

      Das Nachsehen haben die wenigen Menschen denen Qualität durchaus noch wichtig ist. Da kleinere Auflagen auf Disc langfristig auch höhere Preise bedeuten. Wie man es schon bei Schallplatten und Games sieht, die man über Limited Run und vergleichbaren Anbietern bekommt. Wir werden in Zukunft noch richtig tief in die Tasche greifen müssen, oder uns mit Streaming, Digitalkäufen, anfreunden MÜSSEN! 🙁

      • Zu dem kenne ich immer mehr Leute die Filme und Serien ausschließlich am Tablet oder Handy anschauen! Das ist für viele dann auch ein K.O. Punkt für die Disc. Viele wollen ihre Filme immer und überall auch unterwegs dabei haben. Ich kenne inzwischen sogar shcon einige die überhaupt keinen Fernseher mehr haben!

  2. Ich würde spontan sagen, wenn das die gesamten Zahlen der Home-Entertainment Statistik sind. Also wenn Discs und Streaming in die selbe Statistik einbezogen werden, dann macht das Sinn, dass Streaming Anteile dazugewonnen hat. Denn die meisten Anbieter Account-Sharing verfolgen und somit viele Kunden mittlerweile ein eigenes Konto besitzen. Also sind prozentual gesehen die Zahlen beim Streaming gewachsen aber für mich sieht es so aus als würde das nicht die Verkaufszahlen von Blu-Rays widerspiegeln.

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