Der Chef der Gewerkschaft der deutschen Polizei (GdP) hat eine kuriose Idee: Um illegale Messer aus dem Verkehr zu ziehen, will er gratis Netflix verteilen.
Was auf dem Papier dort wohl als kreative Idee gefeiert wurde, sorgte im Netz rasch für Spott und Hohn. So wurde das Ganze eher als verzweifelter Plan wahrgenommen, der demonstrieren könnte, dass die Polizei die Lage offenbar nicht mehr im Griff hat. Jedenfalls schlug Jochen Kopelke, seines Zeichens Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei ohne Ironie vorgeschlagen, man brauche eine Abwrackprämie für illegale Messer – verbunden mit einer Art „Messeramnestie“ für diejenigen, welche die Waffen freiwillig abgeben.
Das ist die Reaktion auf die Messerattacke in Stuttgart. Es ist extrem zu bezweifeln, dass eine solche Praxis einen Effekt hätte, geschweige denn Taten verhindern würde. Dennoch deutet Kopelke genau das indirekt an, indem er darauf verweist, dass man seit 2009 über ein solches Modell diskutiere und nun tätig werden müsse. Dafür brauche es auch Anreize.
Als konkretes Beispiel nennt er dann z. B. ein Jahr kostenlos Netflix bei Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers. Gleichzeitig fordert der Chef der Gewerkschaft langfristige strukturelle Anpassungen zur verbindlichen Regulierung von Messern in der Öffentlichkeit. Das deutsche Waffenrecht sei da aktuell zu kompliziert.
Netflix im Tausch gegen Messer – funktioniert das?
Wir nehmen an, dass ohnehin nur diejenigen ihr illegales Messer gegen Netflix eintauschen würden, die es ohnehin gerne los wären. Alle anderen dürften sich herzhaft an den Bauch fassen und in Gelächter ausbrechen. Unterstützen können wir den Vorschlag eines breiteren Messerführverbotes in der Öffentlichkeit, das mit verstärkten Kontrollen einhergehen müsste. Dafür würde die Polizei natürlich zusätzliches Personal und eine verbesserte Ausstattung benötigen. Das erscheint angesichts aktueller, gesellschaftlicher Entwicklungen schwer umgänglich.
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