Telly will kostenlose TVs verteilen – 500.000 Stück noch in diesem Jahr. Altruismus steckt aber nicht dahinter. Vielmehr will man mit Kundendaten und Werbung Geld verdienen.
Der Telly-Gründer und ehemaliger Mitbegründer von Pluto TV, Ilya Pozin, erklärt, man werde LCD-TVs im Wert von ca. 1.000 US-Dollar pro Stück unter die Leute bringen. 500.000 Exemplare sollen es 2023 sein. Ab dem Sommer will man die ersten Menschen versorgen, die sich auf die Warteliste gesetzt haben. Letztere ist ab sofort geöffnet – jedoch nur in den USA. Wer sich dort einträgt, muss zudem zahlreiche persönliche Daten eintragen.
Das birgt auch ein gewisses Risiko: Sollte Telly am Ende nicht liefern, hätte man eine Menge private Informationen für nichts preisgegeben. Pozin ist dabei überzeugt, das Modell werde sich tragen. Durch den Zugriff auf allerlei Informationen wie das Einkommen, den Wohnort und die Interessen der Kunden werde man für Werbetreibende sehr attraktiv sein. Zumal die Werbung via ACR (Automatic Content Recognition) auf die jeweils angezeigten Inhalte abgestimmt werden soll.
Wir hatten schon darüber berichtet: Telly wird die Werbung an seinen Fernsehern in einer Art Zweitbildschirm unter der integrierten Soundbar der 4K-TVs mit 55 Zoll anzeigen. Dort werden sich auch weitere Widgets und Informationen z. B. zum Wetter, Sportergebnissen oder Aktienkursen finden. Die integrierte Soundbar soll fünf Lautsprecher-Treiber integrieren.
Werbung direkt in der Smart-TV-Oberfläche: Kein neues Konzept
Offen ist noch, wie Telly verhindern will, dass ihr z. B. die Werbe-Oberfläche abdeckt oder abklebt. Klar ist hingegen, dass der TV selbst keine eigene Software mitbringen wird – außer für die Werbefläche. Vielmehr liegt ein spezieller Android-TV-Dongle im Lieferumfang bei, der an einen der drei HDMI-Ports angeschlossen wird und dann die Inhalte liefert. Auch eine Webcam und ein Mikrofon sind im Übrigen integriert. Da kooperiert man auch mit Zoom.
Langfristig sollen weitere Smart-Home-Funktionen folgen – konkrete Partnerschaften nennt Telly jedoch noch nicht. Das Konzept, Werbung als zusätzliche Einnahmequelle einzusetzen und dadurch nach dem eigentlichen TV-Verkauf Geld zu scheffeln, ist nicht neu. Auch Samsung nutzt es etwa an seinen Modellen.
Könnte man doch auch mit einer Raspberry Werbung blockieren oder andere Wege gibt es sicherlich auch das der TV nicht klar kommunizieren kann zu Telly. Unmöglich wäre es sicher Nichteisen Werbung zu umgehen.
„Ab dem Sommer will man die ersten Menschen versorgen, die sich auf die Warteliste gesetzt haben.“
Das können nur bedauernswerte Hartz-IV-Empfänger sein. Und die will man dann noch mit Werbung für Kram quälen, den sie sich eh nicht leisten können?
Das ist echt der reinste Sadismus.
„Offen ist noch, wie Telly verhindern will, dass ihr z. B. die Werbe-Oberfläche abdeckt oder abklebt.“
Wie bei Max Headroom. Ist es dann auch illegal, die Kiste auszuschalten?