GPMI: Neue Schnittstelle aus China lässt HDMI und DisplayPort alt aussehen (bis zu 192 Gbit/s)

China möchte mit dem GPMI-Standard eine neue Schnittstelle etablieren und fordert damit die etablierten Standards HDMI und DisplayPort heraus. Und die Chancen, dass China mit GPMI Erfolg hat, stehen nicht schlecht. 

GPMI steht als Abkürzung für „General Purpose Media Interface“. Das „General“ dürft ihr hier wörtlich nehmen, denn im Gegensatz zu HDMI kann GPMI nicht nur Audio- und Videodaten, sondern auch allgemeine Datentransfers und sogar die Stromversorgung bewerkstelligen. Letztere ist mit bis zu 480 Watt möglich. Die Bandbreite für sonstige Transfers beträgt bis zu 192 Gbit/s. Damit wirkt selbst HDMI 2.2 mit seinen 96 GBit/s wie eine Lachnummer.

GPMI hat gegenüber HDMI technisch in einigen Aspekten die Nase vorne

GPMI setzt physisch, wie auch Thunderbolt 5 und USB4, auf dem USB-Anschluss auf. Allerdings gibt es da wichtige Aspekte zu beachten. Bei Verwendung von USB-C bleibt GPMI nämlich auf 96 GBit/s und 240 Watt beschränkt. Die maximalen Fähigkeiten mit 192 Gbit/s und 480 Watt kommen nur zum Einsatz, wenn als Port Typ-B Verwendung findet.

GPMI ist nicht nur für die Übertragung von Video- und Audioinhalten konzipiert, sondern auch für jeglichen Datentransfer sowie übertragung von Strom.
GPMI ist nicht nur für die Übertragung von Video- und Audioinhalten konzipiert, sondern auch für jeglichen Datentransfer sowie übertragung von Strom.

Hinter GPMI steckt die chinesische Organisation namens Shenzhen 8K UHD Video Industry Cooperation Alliance. Der gehören über 50 Industriepartner an, unter anderem auch die bekannten und in Europa aktiven TV-Hersteller Hisense und TCL an. Dennoch ist unwahrscheinlich, dass GPMI jemals in Europa eine nennenswerte Rolle spielen dürfte. Zu etabliert ist das seit Jahrzehnten bestehende Ökosystem rund um HDMI. Dessen ist man sich aber auch in China klar.

GPMI soll die Unabhängigkeit von den USA erhöhen

Ein erstes GPMI Typ-B Kabel wurde bereits gesichtet
Ein erstes GPMI Typ-B Kabel wurde bereits gesichtet

Die Shenzhen 8K UHD Video Industry Cooperation Alliance besteht vielmehr aus chinesischen Unternehmen, die ihre Abhängigkeit von den USA verringern wollen. Das kann man eben auch durch eine Alternative zu HDMI erreichen. Denn die verantwortliche HDMI LA sitzt in den Vereinigten Staaten und verlangt natürlich auch Lizenzgebühren. GPMI dürfte da langfristig für die chinesischen Hersteller also nicht nur technisch spannend sein, sondern auch Kostenvorteile offerieren.

Standard Bandbreite Power Delivery
DisplayPort 2.1 UHBR20 80 Gbps /
GPMI Typ-B 192 Gbps 480 W
GPMI Typ-C 96 Gbps 240 W
HDMI 2.1 FRL 48 Gbps /
HDMI 2.1 TMDS 18 Gbps /
Thunderbolt 4 40 Gbps 100 W
USB4 40 Gbps 240 W

In Europa wäre es hingegen schwierig GPMI aufzubauen, da die chinesischen Hersteller kaum US-amerikanische und europäische Unternehmen von der Verwendung überzeugen dürften. Doch warten wir einmal ab, denn bis die ersten Geräte mit GPMI auf den Markt kommen, dürfte es ohnehin noch Monate, wenn nicht Jahre, dauern.

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QuelleHKEPC
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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