Google Stadia: Viel versprochen, nichts geliefert

Der Geschäftsführer von Take-Two Interactive, Strauss Zelnick, hat den Cloud-Gaming-Anbieter Google Stadia scharf kritisiert. Demnach habe die Plattform ihre Versprechen gebrochen.

Spannend sind die Aussagen des CEOs eines der größten Publishers der Spieleindustrie, weil nun direkte Kritik von einem Partner kommt. Laut Zelnick habe Google mit Stadia eindeutig „zu viel versprochen“. Außerdem sei der Dienst eben nicht der „Game-Changer“ geworden, welchen Google nicht nur Kunden, sondern auch seinen Partnern in Aussicht gestellt habe: „Der Launch von Stadia ist zäh verlaufen. Ich denke es wurde zu viel versprochen, im Hinblick auf das, was die Technik wirklich leisten kann. Als Folge sind die Kunden enttäuscht.“

So konnte Google viele anfangs präsentierte Funktionen für Stadia nicht liefern – und auch 4K ist bis heute nichts weiter als eine Mogelpackung, da das Gros der Games in niedrigeren Auflösungen und teilweise niedrigeren Detaileinstellungen als eine Xbox One X läuft. man liest bei Zelnick aber auch heraus, dass er mit den wirtschaftlichen Aspekten bisher alles andere als zufrieden ist: „Immer, wenn man seine Vertriebskanäle erweitert, erweitert man potenziell auch seinen Kundenkreis. Darum haben wir Stadia ja zum Launch mit drei Titeln unterstützt. Wir werden auch in Zukunft hochwertige Streaming-Dienste unterstützen, wenn das Geschäftsmodell Sinn ergibt. Langfristig wird Streaming funktionieren, denke ich. Aber der Glaube, dass Streaming die Branche transformieren werde, basierte auf der Annahme, dass es viele Menschen gäbe, die wirklich ein Interesse am Gaming haben und auch zahlungswillig wären, aber bisher keine Konsole besäßen. Ich bin nicht so sicher, ob das wirklich zutrifft.“

Stadia hat eine errechnete Grafikpower von 10.7 teraflops und ist damit theoretisch stärker als die PS4 Pro und Xbox One X zusammen.
Stadia hat eine errechnete Grafikpower von 10,7 TFLOPs und ist damit theoretisch stärker als die PS4 Pro und Xbox One X zusammen.

Zusätzlich gab Zelnick zu bedenken, dass man nun gemerkt habe, dass Streaming-Dienste und Abonnements zwei verschiedene Paar Schuhe seien. Stadia bietet bekanntermaßen keine Spiele-Flatrate an. Stattdessen müssen Nutzer die Games einzeln kaufen – die Preise sind in der Regel höher als in den digitalen Stores von Microsoft und Sony – von den nochmals günstigeren, physischen Ladenversionen mit Wiederverkaufswert ganz zu schweigen. Ohne eine Flatrate habe Stadia für viele Interessenten keinen Reiz

Xbox Game Pass als erfolgreiches Gegenbeispiel

Der Xbox Game Pass von Microsoft ist das perfekte Gegenbeispiel: Er bietet zwar kein Streaming an, enthält aber eine Flatrate. Das kommt bisher gut bei Spielern an. Microsoft will später auch seinen eigenen Streaming-Dienst, xCloud, mit Game Pass verknüpfen. Eventuell ist das dann die passendere Strategie, die es Google Stadia allerdings nochmals schwerer machen dürfte.

Warten wir es also mal ab – droht Google Stadia schon der allseits beliebte Google Friedhof?

QuelleGamespot
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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12 Kommentare
  1. Streaming Dienst
    Wofür Lite Version nehmen wenn es Shadow gibt?
    Alle Spiele die ich habe kann ich dort spielen kein spiele doppel Kauf und da dies ein normaler PC ist kann man sogar mehr machen ..
    So Long and thanks for all the fish

  2. Ich habe Stadia neben Nvidia Now auch ausprobiert. Google Stadia lief wirklich sehr flüssig, sofern meine Internet Anbindung mitgemacht hat. Das Store Modell finde ich unglücklich gewählt. Ich besitze Spiele bei Steam, Origin, Uplay, Blizzard und Unreal und diese möchte ich dann auch spielen können.
    Nivdia Now löst dies besser und mit der kommenden Steam Integration, ist zu sehen wo die Reise hingeht. Trotzdem finde ich es sehr wichtig auch offline spielen zu können.
    Unser Internet und vorallem die Server der Anbieter sind leider nicht permanent verfügbar.
    Ubisoft hat bereits Server für Spiele abgeschaltet, andere Firmen ganze online Stores und niemend kann sagen das Google und Nvidia das nicht auch in 5 bis 10 Jahren tun werden, wenn sie nicht genug Geld damit verdienen.

  3. Nun liebe Redakteure, ich denke Kritik ist absolut angebracht, aber eure Berichterstattung ist zweifelsohne sehr einseitig.
    Ehrlich gesagt gibt es keinen cloud Anbieter der so flüssig und sauber läuft wie stadia.
    Das M. E. Größte Problem liegt an der (noch) kleinen Spieleauswahl.

  4. Erster Kommentar spricht mir direkt aus der Seele, Stadia ist wegen Covid-19 genau so wie andere Unternehmen sehr eingeschränkt worden was die Entwicklung von Software und Hardware angeht. Klar war das ganze ein holpriger start und bin selbst seit founders dabei ABER von allen Cloud-Diensten läuft keins so stabil und flüssig wie das von Google, selbst bei der Project-X Cloud Beta dabei aber diese läuft nicht so geil wie Stadia zu Anfangszeiten, permanent Bildflackern und das von Nvidia ist ein reinster Kampf mit dem permanenten Login in Steam + Steam Guard und läuft max FullHD. Mittlerweile kann man die Spiele Dank ChromeAddon auch auf 4K erzwingen und läuft sauber.

    Vorraussetzung ist bei allen Diensten eine stabile Verbindung ohne Bitfehler und das haben die wenigsten weil diese nicht auf die Internetleitung so fixiert sind.

    Und der Vergleich mit GamePass ist schon lange bei Google im Gespräch aber wenn es die Partner nicht wollen… Microsoft hat das mit in den Verträgen gegeben, da stehen die an dem längeren Hebel dass, selbe Beispiel ist mit GeForce Now, da wurden die Verträgen gleich weggelassen und siehe da, mehr Probleme als alle anderen Dienste. Zudem lässt sich Stadia am eigenen Chromecast am TV spielen, für die anderen Dienste brauche ich ein teurere Equipment also ganz nicht zu vergleichen.

    Dachte die Redakteure müssen neutral bleiben und sich mehr informieren als der Leser des Artikels… Sorry aber mit dem Beitrag kommt ihr auf den Filter kein Interesse an 4kfilme.de weil ich diese nicht als seriös empfinde mit Halbwissen…

  5. Super schlechter Beitrag sorry.
    „CEO sagt, zu viel verprochen“
    „kein 4K, oder vorhandenes 4K Mogelpackung“
    „Xbox Game Pass als erfolgreiches Gegenbeispiel“ vergleicht ein Abo System einer Konsole mit einem Abo System eines Cloud Gaming Dienstes. Mit dem Game Pass der XBOX kann ich auf keinem 200€ Laptop oder auf einem Smartphone spielen mit Stadia schon

  6. „nichts geliefert“ – Was für eine dumme Überschrift eines konservativen Innovationsfeindes.

    Stadia ist einfach nur ein Traum. Doom Eternal, The Division 2, Red Dead Redemption 2 usw. konnte ich bereits durchspielen. Ich würde mir nie wieder ein „Gaming Rechner“ kaufen!. Ich habe jahrelang den Hardwareherstellern Geld in den Rachen gesteckt, um ~3x jährlich zu erfahren, dass gefühlt alle Komponente bereits einen Nachfolger erhielten, wodurch der eigene Rechner rapide an Wert verlor. Die Stromkosten oder den Platzanspruch eines Gaming-Rechners brauche ich da besser nicht erwähnen. Zudem wird die Gaming-Leistung bei Stadia automatisch steigen (um kommende Games weiter anbieten zu können). Also braucht man nichts tun, um die nötige Hardwareleistung zu erreichen. Ein Hardware-Defekt ist ebenso ausgeschlossen. Für Casual-Gamer die ab und zu Games durchspielen wollen, ist das genau das richtige und auf jeden fall die Zukunft. Alles andere inkl. die neuen Konsolen bieten verglichen dazu NULL Innovationen. Das sind einfach nur etwas kompaktere Gaming-PCs. In 10 Jahren kann man höchstwahrscheinlich NICHTS mit PS5 Spielen anfangen. Bei Stadia werden die Games dauerhaft verfügbar sein, ganz ohne Spekulationen um Rückwärtskompatibilität. Also lohnt sich der Kauf eines Stadia-Spiels DEUTLICH mehr.

    • Stadia ist vieles – aber eine Innovation sehe ich da nicht. Es zeugt übrigens nicht gerade von guten Argumenten, wenn man in erster Linie sein Gegenüber persönlich anfeindet, statt sachliche Fakten vorzulegen.

      Stadia ist nicht innovativ, denn Game-Streaming bieten andere – mit aus meiner Sicht besseren Geschäftsmodellen. Nvidia etwa vernetzt die vorhandenen Spiele-Bibliotheken und Microsoft strebt nach einer Verbindung zum Game Pass.

      Die Frage ist auch, ob es Stadia überhaupt noch lange geben wird – Google ist dafür bekannt Dienste erst zu hypen – sie aber genau so schnell sang- und klanglos wieder einzustellen, wenn der erwünschte Erfolg ausbleibt.

      Es hat also nichts mit „Innovationsfeindlichkeit“ zu tun, wenn man Stadia kritisch sieht – ganz im Gegenteil, denn es gibt ja Mitbewerber, die es hoffentlich langfristig besser machen. Unausgegorene Dienste schaden eher der Innovation, weil sie potenzielle Interessenten abschrecken – etwas, mit dem VR immer noch zu kämpfen hat.

      Stadia ist ein Dienst für Spieler, die bisher aber keine Hardware besitzen – da sehe ich nur einen kleinen Adressatenkreis – genau wie der Take-Two-CEO. Denn die Allgemeinheit holt man mit der aktuellen Preisgestaltung nicht ab, weil die Games viel zu teuer sind im Verhältnis zu anderen digitalen Stores oder den phyischen Ladenversionen.

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