Gerät der Sprachassistenten-Trend außer Kontrolle?

Delta präsentiert auf der CES 2018 einen „Smarten Wasserhahn“ der sich mit dem Amazon Alexa Sprachassistenten steuern lässt. Für uns wirft das die Frage auf, gerät der Sprachassistenten-Trend in 2018 endgültig außer Kontrolle?

„Alexa schalte den Wasserhahn in der Küche an“ – US-Hersteller Delta präsentiert auf der CES 2018 smarte über WiFi verbundene Küchen-Lösungen die sich auch über den Alexa Sprachassistenten steuern lassen. Auf den ersten „Klick“ dachten wir uns nur, „wer braucht so etwas“? Wer sich die Pressemitteilung einmal durchliest ist dann doch wieder positiv überrascht. Man kann den Wasserhahn über die Sprache steuern und sich so z.B. Wasser in einen Topf gießen lassen, während man diesen mit beiden Händen unter festhält. Man kann sogar eine bestimmte Menge an Wasser über den Wasserhahn „abrufen“. Auch Duschköpfe und andere Accessoires im Bad oder in der Küche sollen sich in Zukunft mit Alexa steuern lassen. Haben wir in der Vergangenheit einfach viel zu viele Handgriffe gemacht? Ist das die nächste Evolutionsstufe, sich aller „überflüssigen“ und „lästigen“ Aufgaben zu entledigen und durch einen Sprachbefehl zu ersetzen?

Sprachassistenten erobern unser Zuhause

Vor 1-2 Jahren hatten wir nie gedacht, dass sich Sprachassistenten durchsetzen würden. Wer möchte denn ein Gerät im Haus stehen haben, das kontinuierlich zuhört, Daten über einen Sammelt und diese unter Umständen an Dritte weitergibt? Ist dieser Preis für noch mehr Bequemlichkeit gerechtfertigt?

Im Bereich der Unterhaltungselektronik ist der Trend des „intelligenten“ Sprachassistenten bereits angekommen. In diesem Jahr kommen nur wenige Fernseher, Soundbars, Lautsprecher usw. ohne Amazon Alexa, Google Assistant und Co. aus. Der Griff zur Fernbedienung soll zur Ausnahme werden. Dinge die zusammengehören sollen endlich vereint werden. Z.B. das Licht dimmen sobald der auf iTunes gekaufte 4K Filme startet, oder noch schnell einen Pizza bestellen, damit dem Binge-Watching-Wochenende nichts mehr im Weg steht. Für die ein oder andere Anwendung macht es vielleicht sogar noch Sinn. Wenn man z.B. mit der Fernbedienung sich über 3 Menüs klicken muss, bis man endlich in seinen bevorzugten Bildmodus angekommen ist. „Alexa schalten in den Cinema-Modus“ ist dann doch etwas „einfacher“. Auch das Aktivieren des Online-Radios oder der „Ich komme von der Arbeit nach Hause“-Playlist ist vielleicht noch ganz ok. Bei „OK Google – reduziere die Lautstärke des Fernsehers in der Küche um 15%“ hört es aber dann doch auf.

Industrie weckt Bedürfnisse die gar keine sind?

Ich glaube, je mehr die Presse darüber berichtet und umso mehr Hersteller die Vorteile der Sprachassistenten anpreisen, umso weniger denken die Nutzer darüber nach, was man sich damit eigentlich ins Wohnzimmer, Schlafzimmer oder in die Küche stellt/installiert. Wir sehen hier auch die Gefahr, dass Bedürfnisse geweckt werden, wo eigentlich gar keine hin gehören und beobachten den Trend vielleicht wirklich etwas mit Sorge. Wir sind gespannt, wie sich der Trend um die „Sprachassistenten“ in den nächsten Jahren entwickelt. Wir würden es sicherlich begrüßen, wenn der Trend wieder zurück zu „Do-it-yourself“ geht, zumindest wenn es darum geht einen Wasserhahn in Betrieb zu nehmen.

Amazon Echo (2. Gen.), Intelligenter Lautsprecher mit Alexa, Sandstein Stoff
  • Amazon Echo verbindet sich mit dem cloudbasierten Alexa Voice Service, um Musik abzuspielen, Anrufe zu tätigen, Wecker und Timer zu stellen, den Kalender, das Wetter, die Verkehrslage und Sportergebnisse abzurufen, Fragen zu stellen, To-do- und Einkaufslisten zu verwalten, kompatible Smart Home-Geräte zu bedienen und mehr. Einfach fragen.
  • Fragen Sie einfach nach einem Song, Künstler oder Genre von Amazon Music, Apple Music, Spotify, TuneIn und weiteren. Mit Multiroom Musik können Sie Musik auf Ihren Echo-Geräten in verschiedenen Räumen wiedergeben (verfügbar für Amazon Music, Apple Music, TuneIn und Spotify; Bluetooth wird nicht unterstützt). Zudem kann Echo Hörbücher, Radiosender, die Nachrichten und mehr abspielen.
  • Tätigen Sie hands-free Anrufe zwischen Echo-Geräten, der Alexa App und Skype. Verbinden Sie sich direkt mit anderen unterstützten Echo-Geräten in Ihrem Zuhause.
  • Neue Lautsprecher mit Dolby-Technologie erfüllen den Raum mit einem 360° umfassenden Sound, präzisem Klang, tiefen Bässen sowie klaren hohen Tonlagen bei hoher Lautstärke.
  • Mit sieben Mikrofonen, Richtstrahltechnologie und Geräuschunterdrückung hört Echo Sie aus jeder Richtung – sogar wenn Musik läuft.

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Dominic Jahn
Dominic Jahn
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5 Kommentare
  1. Mir geht es ähnlich wie „Harzi“. Aufgrund meines Alters habe ich die komplette technische Entwicklung von damals bis heute „miterlebt“.
    ALEXA und Co kommt mir definitv nicht ins Haus. Warum? Das System funktioniert „bidirektional“, bedeutet theoretisch kann man auch „abgehört“ werden bzw. warte ich darauf, bis mal ein HACK vorliegt, der die ganzen ALEXAS steuern kann, Fremde die Kontrolle übernehmen und dann Schindluder getrieben wird. Dann würde nur noch helfen – Netzwerkstecker ziehen.

    Ich habe grösstes Verständnis für Menschen, die behindert oder gehandicapt sind. Da kann die Technik unterstützend wirken.
    Mit ALEXA lehnen wir uns sehr weit aus dem Fenster. Die ganzen Entwicklungen gehen langsam in eine schon fast bedrohliche Richtung. Gott-sei-Dank kann man selber noch „steuern“, ob man die Technik annimmt oder nicht, vorausgesetzt die Industrie baut nicht in ein paar Jahren Geräte nur noch mit diesen Steuerungen – weil dann wären WIR als Menschen fast schon „entmündigt“.

    Muss ganz ehrlich sagen…mir hat schon lange kein Artikel mehr so begeistert wie dieser „Industrie weckt Bedürfnisse die gar keine sind?“

    GENAU SO IST ES!

    Die Industrie generiert „Bedürfnisse“ die gar keine mehr sind und sich langfristig das ganze in eine Art OUT OF CONTROL entwickelt.
    Man sieht es schon an der Internetentwicklung an sich. Als damals das I-Net ins Leben gerufen war alles noch harmlos und friedlich. Heute gibt es Cyberterror und Machenschaften, die überhaupt nicht mehr lustig sind und gewisse Dinge sind heute schon nicht mehr „kontrollier- und beherrschbar“ übers Netz. Es ist berechtigt zu sagen, wo soll das ganze mal hinführen und wie soll das enden?

    Auch wenn man es bei diesem POST nicht glaubt, bin ich technisch aufgeschlossen und habe viel Technik zu Hause, aber gewisse Technologien werde ich niemals nutzen, weil nicht SAFE.

    Dazu zählen nicht nur Alexa, sondern auch Online Banking oder andere Transaktionen, weil nicht 100% sicher und je mehr man im I-Net macht, umso „angreifbarer“ wird.
    Noch kann man selber entscheiden, wieviel Technologie in welche Richtung man zulässt.

    Schön wäre wirklich ein Trend (wie im Post erwähnt) „Do-it-yourself“ oder wie ich es sagen
    würde: BACK TO THE ROOTS…

    Weniger ist manchmal mehr…in diesem Sinne…

  2. Für mich bislang völlig überflüssig das Zeug, da es nichts gibt was ich zwingend damit steuern müsste. Habe zwar auch einige Smart Home Sachen wie Thermostate installiert, aber eine Sprachsteuerung brauche ich dafür nun wirklich nicht. Und den Fernseher bediene ich weiter mit einer Fernbedienung, schließlich kenne ich auch noch die Zeiten als man von der Couch aufstehen musste, wollte man den Sender wechseln oder die Lautstärke ändern.

  3. Wir nutzen seit einiger Zeit auch eine sprachsteuerung und richtig bzw. Sinnvoll eingesetzt, kann sie wirklich nützlich sein. Z.b. auf dem Weg zur Küche mit einem Tablet schon mal das Licht einschalten….oder am Frühstückstisch nebenbei die Einkaufsliste bestücken… es wird in den nächsten Jahren ( gibt es ja jetzt auch schon) viele sinnlose Einsatzgebiete geben, aber ich denke, dass sich der Markt irgendwann am Bedarf orientieren wird/muss. Jeder sollte hakt genau überlegen, was bei ihm Sinn Macht u d ob es wirklich eine Erleichterung ist.

  4. Butler serviere den Tee um 15 Uhr.
    Butler bring mir die Zeitung.
    Butler notiere dies und das.
    Jetzt fehlt nur noch „Alexa verdiene Geld für mich“

  5. Ich habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Natürlich gibt es Dinge wie Datenschutz, da muss man eben Vertrauen haben, oder sich so ein Gerät nicht ins Haus holen.
    Licht, Heizung, Musik steuern macht echt Spaß und ich nutze es ständig. Irgendwo gibt es aber auch bei mir Grenzen. Wasserhahn oder Dusche, nein Danke. Kann ich mir nicht vorstellen.

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