Fernseher im Jahr 2025: Mehr Werbung und konstante Preise

Auf der CES 2025 werden die Hersteller wieder viele neue TVs vorstellen. Doch das nächste Jahr könnte einen Wendepunkt markieren.

So hat sich schon 2024 gezeigt, dass Hersteller wie LG und Samsung in ihren TV-Betriebssystemen wie webOS und Tizen immer stärker auf direkt integrierte Werbung setzen. Panasonic ist mittlerweile zu Fire TV von Amazon gewechselt, das ebenfalls aggressiv Werbung einbindet. Und Android TV und Google TV sind da ohnehin keine Kinder von Traurigkeit. Die Oberflächen decken etwa Modelle von Philips, Sony und TCL ab. 2025 dürfte sich die Werbeoffensive noch verschärfen.

Fernsehgeräte: Mehr Werbung, keine Preiserhöhungen

Letzten Endes geht es für die Hersteller darum, auch nach dem eigentlichen TV-Verkauf noch konstante Einnahmeströme zu generieren. Dafür will man auch mit Werbung bombardieren und natürlich eure Nutzungsdaten sammeln, auswerten und verkaufen. Wir haben über diese Praxis schon berichtet. Einige Brancheninsider mutmaßen, dass die Hersteller 2025 vor allem um die Werbekunden buhlen werden und viele Ressourcen in die Entwicklung investieren, um möglichst werbefreundliche Plattformen bereitzustellen.

Für Kunden wird das einerseits den positiven Nebeneffekt haben, dass die Verkaufspreise der kommenden TV-Generation mutmaßlich konstant, wenn nicht sogar niedriger ausfallen sollten. Andererseits greifen die Hersteller immer mehr Daten von euch ab und müllen ihre Systeme eben mit Werbung zu. Der Fernseher wird damit gewissermaßen zum Ramschladen im eigenen Wohnzimmer.

Die Oberfläche der Amazon Fire TV setzt bereits sehr prominent Werbung ein.
Die Oberfläche der Amazon Fire TV setzt bereits sehr prominent Werbung ein.

Dass es einen Aufschrei unter den TV-Käufern geben wird, ist eher unwahrscheinlich. Social Media haben gezeigt, dass die meisten Menschen gewillt sind, ihre Aktivitäten umfangreich tracken und auswerten zu lassen, wenn sie dadurch Geld sparen.

FAST-Segment profitiert vom Trend

Aufstrebend ist da auch der FAST-Bereich (Free Ad-supported Streaming Television), der kostenlosen Content gegen Werbung kredenzt. Einerseits gibt es da offene Plattformen wie Pluto TV, aber auch Hersteller-gebundene Dienste wie die LG Channels oder Samsung TV+. Haben die Firmen es denn wirklich so nötig, mit Werbung Geld zu scheffeln?

Nun, der TV-Bereich ist traditionell eher ein Markt der niedrigen Gewinnmargen. Da nehmen Unternehmen wie LG, Samsung, Sony und Co. natürlich gerne Gelegenheiten mit, um ihre Margen zu erhöhen. Dass die Werbung sich dabei auch in Premium-Geräten ausbreitet, ist kein Zufall. Gerade die Käufer von hochpreisigen TVs sind für Werbetreibende natürlich eine besonders spannende Zielgruppe und oft schlechter auf anderen Ausspielungswegen zu erreichen.

LG spielt auf den Bildschirmschonern jetzt Werbung aus.
LG spielt auf den Bildschirmschonern jetzt Werbung aus.

Eine Sorge, die berechtigt ist: Je mehr sich die Hersteller darauf konzentrieren, Werbekunden zu gewinnen und dort die entsprechenden Ressourcen investieren, desto weniger fokussieren sie sich auf bessere Qualität. Der TV-Markt entwickelt sich zu einem Bereich, der von den Wünschen der Werbekunden bestimmt wird – nicht von den Bedürfnissen der Kunden.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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1 Kommentar
  1. Schrecklich. Ich finde Werbung unfassbar aufdringlich, aggressiv und es kratzt mich tierisch auf. Meine Massnahmen zur Vermeidung von Werbung erfordern immer mehr Aufmerksamkeit und eingebrachte Energie. Ich kann den Sinn und Zweck von Werbung verstehen und bis zu einem gewissen Grad auch tolerieren. Aber bittschön liebe Werbetreibende: Macht es doch wenigstens mit Witz, Charme und Humor und nicht so ätzend laut.

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