Energieeffizienzklassen: Neue EU-Labels weisen SDR- und HDR-Stromverbrauch getrennt aus

Seit dem 1. März gelten in der EU neue Energieeffizienzklassen. Dadurch ändert sich auch die Kennzeichnung von Smart TVs.

So hat man endlich die verwirrenden Kennzeichnungen A+, A++ und A+++ wieder abgeschafft. Diese wirkten sicherlich auf viele Kunden verwirrend, da man bereits hinter A+ die beste Klasse vermuten sollte. Sie wurden über die Jahre eingeführt, um neueren und effizienteren Geräten gerecht zu werden, führten die Labels jedoch auch ein wenig ad absurdum. Seit dem 1. März 2021 gibt es nun nur noch die Energieeffizienzklassen A bis G.

Für Hersteller gilt jedoch eine Übergangsfrist, sodass ihr immer noch Produkte mit den alten EU-Labels im Handel entdecken werdet. Außerdem ein wichtiger Hinweis: Weil man nur noch die Klassen von A bis G neu geordnet hat, werden viele Geräte, die zuvor vielleicht bei A+ oder gar A++ gelandet wären, möglicherweise nur noch als B oder C eingestuft – obwohl sie natürlich nicht schlechter geworden sind. Man muss sich also an die neuen Einstufungen erst einmal gewöhnen und umdenken.

HDR- und SDR-Verbrauch werden auf den neuen EU-Labels separat ausgewiesen.
HDR- und SDR-Verbrauch werden auf den neuen EU-Labels separat ausgewiesen.

Neu ist aber nun ebenfalls, dass die Kennzeichnungen für Fernsehgeräte den Stromverbrauch für den SDR- und HDR-Betrieb separat ausweisen. Das ist durchaus sinnvoll, denn gerade LCD-TVs verbrauchen aufgrund ihrer Hintergrundbeleuchtungen oftmals im HDR-Betrieb wesentlich mehr Strom. Auch OLEDs betrifft dies allerdings. Nun entsteht für die Kunden also mehr Transparenz.

Stromverbrauch: Ein kompliziertes Thema

Dennoch ist zu bedenken, dass die Energieeffizienzklassen der EU nur ein sehr grober Fingerzeig sind. Beispiel: Wer tagsüber seinen Fernseher nutzt und entsprechend die Helligkeit nach oben schraubt, um bei viel Umgebungslicht das Bild wahrzunehmen, wird mit dem gleichen Gerät deutlich mehr Strom verbrauchen, als ein anderer Zuschauer, der vor allem Abends Inhalte konsumiert und die Helligkeit entsprechend reduziert.

Viel hängt also von den Nutzungsgewohnheiten ab. Spielen die Energieeffizienzklassen der EU denn für euch beim TV-Kauf eine Rolle? Oder sind andere Faktoren da deutlich wichtiger?

QuelleLabel2020
Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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8 Kommentare
  1. Das sind die EU Vo 2019/2013 und 2019/2021. Danach läßt sich der EEI ausrechnen um die EEK zu bestimmen. Sicherlich gibt es Geräte, welche über eine EEI von 1,1 kommen und vor allem ab 2023 nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Aber das Thema wird viel zu hoch gespielt. Gute helle Bilder brauchen Leistung. Von nichts kommt nichts. Lieber 350 PS und 14 Liter als 150 PS und 8 Liter Verbrauch.

  2. Ich halte das schon für eine sinnvolle Sache. Nicht jeder ist ein Experte und zur Orientierung ist das neben anderen Aspekten schon hilfreich.

    Vielleicht ist ja auch möglich bei Tests die 4KFilme durchführt auf den Aspekt des Energieverbrauchs mit einzugehen?

    • Wir würden den Energieverbrauch gerne in Tests mit einbeziehen, jedoch kommt es hier doch sehr stark auf das Nutzungsverhalten an. Jemand, der seinen TV 2 Stunden täglich für lineares TV nutzt wird einen ganz anderen Stromverbrauch haben, als jemand, der täglich 2 Stunden Inhalte auf Netflix in HDR streamt oder Spiele mit erweitertem Dynamikumfang auf der Konsole zockt. Und dann kommt es noch auf die Bildeinstellungen an. Ein TV der im Schlafzimmer genutzt wird und ggf. mit verringerter Helligkeit betrieben wird, wird einen geringeren Stromverbrauch haben, wie ein baugleiches TV-Gerät in einem hellen Wohnzimmer. Dann kommen noch Funktionen wie automatische Anpassung der Helligkeit an die Umgebung hinzu (was viele TV-Geräte mittlerweile beherrschen). Schwieriges Thema.

  3. Hochwertige TVs ob OLED oder FALD-LCD haben in der Zollgröße 55-65″ nur noch fast ausschließlich ein G-Label. Dürften also bald gar nicht mehr verkauft werden.
    TV´s die vorher ein A-Label tragen durften, tragen nun ein G-Label, weil auch das Messverfahren geändert wurde. Wie genau und was man misst, habe ich aber auch auf der offiziellen Seite nicht erkennen können.

    • Dafür sind teils manche TVs wie die OLED-Modelle von LG von A um ganze 6 Klassen nach G abgerutscht, obwohl sie in der Alltagspraxis nicht mehr verbrauchen als manche LCD-TVs mit E- oder F-Label.

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