DVB-T2 ersetzt DVB-T in 2017 – Antennenfernsehen 2.0

Wer sein TV-Programm über das Antennenfernsehsystem DVB-T bezieht, dem steht in 2017 ein Wechsel auf DVB-T2 bevor. Das Bundeskabinett hat in einer Verordnungsänderung beschlossen, die für DVB-T genutzten Frequenzen freizugeben. Alte DVB-T Receiver sind ab dem Wechsel in 2017 nutzlos.

Der in die Jahre gekommene Standard DVB-T wird durch das effizientere DVB-T2 ersetzt. Der Frequenzblock von 694 bis 790 MHz soll zukünftig Mobilfunkanbietern zur Verfügung gestellt werden. Die DVB-T2 Standard nutzt zukünftig den Bereich zwischen 470 und 690 MHz. Nutzer die ihre TV-Inhalte über Antenne bezogen haben, werden nicht um den Kauf einer neuen DVB-T2 Set-Top-Box oder eines Fernsehers mit integriertem DVB-T2 Tuner herum kommen. Dafür bieten die neuen Receiver, welche frühestens 2016 auf den Markt kommen die Möglichkeit, Programme in HD zu empfangen.

Über 7.4 Mio. Haushalte nutzen DVB-T

Wird terrestrisches Fernsehen überhaupt noch genutzt? Ja – ca. 7.4 Millionen Haushalte in Deutschland beziehen ihre tägliche Dosis Fernsehen immer noch über DVB-T. Der Umstieg auf DVB-T2 soll spätestens 2018 abgeschlossen sein. Für den technischen Betrieb des DVB-T2 Antennenfernsehens hat sich das französische Unternehmen Media Broadcast beworben. Pilotprojekte für DVB-T2 wurden bereits im Oktober 2014 gestartet. Innerhalb einer Laufzeit von 18 Monaten wurden Datenraten zwischen 18 und 28 MBit/s erzielt, welche mit dem HEVC / h.265 Codec komprimiert wurden. Über einen solchen Stream können bis zu sieben HDTV-Programme übertragen werden.

DVB-T2 ganz ohne Verschlüsselung

DVB-T2 soll lt. Forderung der rheinland-pfälzischen Verbraucherzentrale ganz ohne Verschlüsselung umgesetzt werden um die Bandbreite nicht unnötig zu erhöhen. Die Inhalte, welche eine Verschlüsselung benötigen würden sich eh in Grenzen halten. Wer auch zukünftig sein TV-Programm über Antenne empfangen möchte und sich in der nächsten Zeit einen neuen TV anschafft sollte darauf achten, dass dieser bereits einen DVB-T2 Tuner integriert hat.

Via: golem.de

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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3 Kommentare
  1. Finde ich ein bisschen hart das ganze… ich bin da voll und ganz der Meinung von Hubert. An sich ja schön und gut, dass ein neuer Standard kommt und alles schöner und besser und hochauflösender wird. Aber was dadurch an Technik Müll entstehen wird.

    Und das ganze noch so kurzfristig. Finde ich nicht optimal gelöst.

  2. Der Golem-Artikel hat einige Lücken – zum Einen sollen NICHT DIE DVB-T-Kanäle versteigert werden, sondern nur der obere Frequenzblock von 694 bis 790 MHz. Zum Anderen nutzt ein „Fernseher mit integriertem DVB-T2-Tuner“ dann gar nichts, wenn er nicht auch einen HEVC-Decoder mitbringt. Es gibt jetzt schon DVB-T2-fähige TV-Geräte mit MPEG-4-Decoder – die bringen dann ebenso kein Bild wie reine DVB-T-Empfänger…

    Über Smartcards für DVB-T2-Empfang braucht man sich keine Sorgen zu machen, so lange man keine Privat-HD-Sender sehen möchte – nur die sollen verschlüsselt werden!

  3. Guten Tag,

    ich denke, dass es bis jetzt kein Fernsehgerät gibt, welches das neue System beherrscht. Technisat hat mir geschrieben, dass Technisat nicht sagen kann, wann es die Geräte geben wird.

    Dann sind wir wohl die einzigen in Europa, die mit H.265 verschlüsseln. Die anderen nutzen H.264. Wer in der Grenzregion wohnt, soll halt 2 Fernsehgeräte nutzen.

    Die 36.000.000 Altgeräte, die die Deutschen besitzen (incl. Sticks) können dann auf den Müll.

    Wer was Neues kauft (wann eigentlich gibt es die Dinger?) wird sich wundern, dass er noch eine zu bezahlende Smartcard haben muss. Die alten Dinger werden jetzt in den Geschäften noch schnell verkauft.

    Außerdem HD: ARD will mit 720 Zeilen senden statt 576 bisher. Das ist ja ein toller Fortschritt! von UHD, 4k, 8k haben die noch nichts gehört. Also in 202 alles wieder auf den Müll?

    An Kompromisse denkt da keiner: ich würde die alten DVB-Ts noch 10 Jahre weiterlaufen lassen. Dann kann man in der Küche, Auto, Smartphone usw. die üblichen Sender weiter ansehen. Und von 700 MHZ auf 600 umstellen, eigentlich eine Kleinigkeit.

    Und wer HD will, soll sich das kaufen und die Zusatzgebühren bezahlen.

    Was macht der Berliner, der derzeit 40 (!) kostenlose Programme erhält, wenn man ALLE abstellt?

    Da bahnt sich ein Riesenärger an!

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