Google und Samsung arbeiten zusammen einem lizenzfreien 3D-Soundformat, welches gegen Dolby Atmos und DTS:X antreten soll. 2024 sollen erste TV-Geräte sowie Youtube den Standard mit der nicht sehr eingängigen Abkürzung „IAMF“ unterstützen.
Ende 2023 haben Google und Samsung offen über ihr neues Audioformat gesprochen. Bei „Immersive Audio Model and Formats“, oder kurz IAMF, handelt es sich um eine open-source Spatial-Audiotechnologie, die in Konkurrenz zu den marktbeherrschenden Formaten Dolby Atmos und DTS:X treten soll. Übrigens werden sich Google und Samsung bis zum finalen Start der Technologie noch einen griffigeren Namen überlegen.
Man darf sich schon fragen, wie erfolgversprechend es ist, so spät einen Standard etablieren zu wollen, für den es bereits weitverbreitete und erprobte Standards von Konkurrenten gibt. Google und Samsung versprechen sich einen Erfolg für IAMF, da das Format lizenzgebührenfrei genutzt werden kann. Sollten genug Dienste und Elektronikhersteller das Format nutzen, könnte sich IAMF auch über lange Zeit gesehen etablieren. Rückenwind gibt es bereits von der Alliance for Open Media (AOM) die auch hinter dem AV1-Codec stecken. IAMF wird von der AOM übernommen und steht somit auch Unternehmen wie Amazon, Appke, ARM, Google, Intel, Meta, Microsoft, Netflix, Nvidia sowie Samsung zur Verfügung.
3D-Soundformat erreicht 2024 erste TV-Geräte und Dienste
IAMF soll im Laufe des Jahres in ersten Diensten und Geräten integriert werden, darunter natürlich Audiosysteme (Soundbars) von Samsung sowie deren populäre Fernsehgeräte. Eine konkrete Roadmap für das Format gibt es leider noch nicht, somit wird es spannend zu sehen sein, welche Geräte am Ende wirklich von dem neuen Format profitieren. Ebenfalls 2024 möchte Google das Spatial-Audioformat in seine Streamingplattform Youtube integrieren. Diese Neuerung finden wir doch sehr interessant, da es derzeit nicht möglich ist, auf Youtube 3D-Audioformate wiederzugeben. Bei 5.1-Surround-Sound ist auf der Streamingplattform bedauerlicherweise Schluss.
Die Informationen hat Samsung übrigens auf der CES 2024 gegenüber ausgewählten Industrievertretern kommuniziert. Darunter auch Chris Chinnock von Insight Media, der entsprechend die Informationen zu „Immersive Audio Model and Formats“ mit uns geteilt hat.
So beschreibt Samsung den IAMF-Audiostandard:
- Fähigkeit zur vertikalen Klangwiedergabe: Frühere Open-Source-Audiocodecs unterstützten nur eine horizontale Klangwiedergabe (Surround-Sound). Mit der IAMF-Technologie kann Audio nun auch vertikal ausgedrückt werden, sodass der Klang zunehmend multidirektional wird.
- KI-basierte Szenenanalyse und 3D-Audioeffekte: IAMF nutzt KI und Deep-Learning-Technologie, um Szenen zu analysieren und bestimmte Aspekte des Inhalts hervorzuheben – indem die Audiopegel für ein verbessertes Klangerlebnis während der Betrachtung angepasst werden. Zusätzlich bietet die IAMF-Technologie optimalen Klang trotz Veränderungen in der Geräteumgebung.
- Hochgradig personalisiertes Audio: Mit der IAMF-Technologie werden Nutzer in der Lage sein, den Klang nach ihren Vorlieben frei anzupassen. Ob Zuschauer die Soundeffekte einer Action-Szene verstärken oder Dialoge hervorheben möchten, IAMF bietet ihnen die Flexibilität, den Audioinhalt für ein persönlicheres Erlebnis individuell einzustellen.
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Was ist Appke?
Fakt Leute. :-)
Das neue Soundformat erinnert mich an HDR10+. Kann es sein, dass sich Samsung mit Dolby nicht so gut versteht? Bis heute weigert sich Samsung ja Dolby Vision in ihre Produkte zu integrieren. Ich bin gespannt, ob AV-Receiver/Soundbars mittels Softwareupdate das neue Tonformat wieder geben können oder ob dafür neue AV-Receiver/Soundbars notwendig werden.
Völliger Schwachsinn! Braucht kein Mensch, alles nur Marketing Geschwafel für nichts.
Endlich weitere „Standards“. Darauf hat die Welt gewartet. Dann können die Hersteller nun endlich noch mehr unsinnige Logos auf ihre Verpackungen kleistern. Und als Gegensatz zum personalisierten Audio kommt dann demnächst auch im Bereich Audio der Filmmaker Audiomode.
Ich bin ja technikbegeistert, aber die Unterhaltungsindustrie nervt langsam mit ihren Schwachsinns Marketingfeatures.