Dolby Atmos hält in Fahrzeugen Einzug: 3D-Sound für unterwegs

Dolby Atmos wird noch präsenter, als es das Format ohnehin schon ist. Gemeinsam mit Cinemo etabliert Dolby den 3D-Sound nun auch in Fahrzeugen.

Update (13.09.2021):

Dolby kündigte in Kooperation mit Lucid Air schon im März 2021 Dolby Atmos für Fahrzeuge an. Allerdings ging es damals nicht speziell um Dolby Atmos Music. Außerdem war ein spezieller Speaker-Aufbau die Voraussetzung. Die neue Kooperation mit Cinemo ist von dessen speziellen Software-Plattform abhängig. Das soll mehr Chancen für eine breitere Implementation eröffnen.

Originalbeitrag:

Manch einer mag kritisieren, dass Dolby es mit Dolby Atmos ohnehin übertreibt: Es gibt nicht nur Deckenlautsprecher und Upfiring-Speaker mit der Technologie für 3D-Sound, sondern man zertifiziert auch Smartphones, Kopfhörer und Notebook-Lautsprecher mit Dolby Atmos. Das verwässert die Marke, doch Dolbys Geschäftsmodell ist es eben, mit Lizenzen Geld zu verdienen. Gemeinsam mit Cinemo folgt nun der nächste Schritt: Dolby Atmos für Fahrzeuge.

Cinemo bezeichnet sich selbst als weltweit führenden Anbieter von Infotainment-Middleware für Automobile. Gemeinsam mit Dolby hievt man nun Dolby Atmos in Fahrzeuge bzw. Infotainment-Systeme. Die neue Kooperation wurde auf der IAA Mobility während des Dolby-Panels bekannt gegeben. Neben Cinemo werden sicherlich bald weitere Lizenznehmer der sogenannten Dolby Car Experience folgen.

Dolby Atmos Music soll euch nun auch in Autos überzeugen.
Dolby Atmos Music soll euch nun auch in Autos überzeugen.

Konkret ist es dabei Dolby Atmos Music, das in Fahrzeugen startet. Anstatt den Sound in Stereo abzuspielen, soll Dolby Atmos den Hörer mitten ins Geschehen ziehen. Voraussetzung für einen guten Effekt ist natürlich, dass eine entsprechende Lautsprecheranlage im Auto werkelt.

Autohersteller als Partner sind noch offen

Welche Autohersteller nun Dolby Atmos Music gemeinsam mit Cinemo verwenden wollen, ist offen. Laut Cinemo seien baldige Upgrades denkbar, da man bereits in Millionen von Fahrzeugen führender Hersteller vertreten sei. Unter Verwendung etablierter APIs seien also rasche Aktualisierungen denkbar. Die Dolby Car Experience-Technologie lasse sich nahtlos in neue und bestehende Auto-Audio-Subsysteme integrieren und könne auf die meisten Lautsprecherkonfigurationen abgestimmt werden.

Das Ergebnis sei klanglich für jeden Sitzplatz abstimmbar. Sicherlich werden wir da bald mehr zu Dolby Atmos in konkreten Fahrzeugmodellen lesen.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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12 Kommentare
  1. Patrick Schappert hat in einigen seiner Videos schon gesagt, dass es Auro 3D Anlagen für Autos schon gibt. Auro 3D geht im Gegensatz zu Atmos ja nicht ohne eine obere Lauspecherebene. Die nötige Hardware muss es also geben. Abgesehen davon passt Dolby Atmos sich ja auch automatisch an 2D-Sound und Stereo an.

  2. Ich habe seit 15 Jahren hochwertige HiFi Ausbauten im Auto (Schwerpunkt „Klang“, „Bumm“ gerne, aber nur wenn mit „Klang“ vereinbar).
    Auch habe ich, im Gegensatz zu vielen meiner audiophilen Freunden, die „Bühne“ nicht nur strikt von vorne, sondern eher auf Kopfhöhe, also mit ordentlich rear fill.
    Aber Atmos im Auto kann ich mir derzeit nicht sinnvoll vorstellen. Die reine klangliche Verbesserung bekommt man auch durch eine gute Abstimmung hin, und die zusätzlichen Kanäle (Höhenkanäle) funktionieren ja nicht mal im Heimkino gut, weil die Atmos Spur die so jämmerlich vernachlässigt.
    In meinem Umfeld setzt sich deswegen auch Auro3D immer mehr durch.

    • Die mangelnde Unterstützung der Höhenkanäle liegt ja nicht an der Dolby Atmos Technik.
      Das liegt doch am Content Creator. Auro-3D ist ja nur nur wegen des Auro-Matic Upmixers beliebt, da natives Auro-3D leider recht dünn gesät ist.

  3. Sind dann auch LS im FZ Himmel verbaut? Kann ich mir schwer vorstellen. Alles andere ist ebenfalls auch über gute/sehr gute DSP Verstärker , Module etc machbar.
    Dafür braucht es keinen Dolby Atmos. Musik ist nur Quelle , die LS ,Anlage , Verkabelung , Dämmung etc sorgen im Fahrzeug für einen super gutes Hörerlebnis.
    Falls , die zeitliche Einstellung der LS zur Hörposition und zusätzlich eine ausgewogene Abstimmung der Frequenzen net passt , bringt auch z.B Dolby Atmos etc überhaupt nix.
    Wie ihr ja alle wisst, nimmt die ortbarkeit des Klanges mit der Höhe der frequenzen zu, d.h z.B auch daß es – salopp gesagt – dem Bass-LS egal ist wo im Raum er sich befindet. Hey Mann – halb dolby atmos im Auto – und einen Mords-Subwoofer 🙂 🙂
    Deshalb sollten auch im Fahrzeug z.B hochtöner, mitteltöner usw. auch anders angeordnet sein.
    Das ist nur Geldmacherei , falls man sich mal die Prinzipien , Klang, LS , Weichen etc einmal genauer betrachtet , kommt man schnell zum Schluss, daß dies absoluter Nonsens ist.
    Im Kino , ist dies ja sinnvoll , um mit dem Klang zum Film ein räumliches Abbild zuschaffen.
    Aber bei Musik? Wo steht denn z.B die Band, der Künstler, das Orchester, usw? Gitarre von hinten, Schlagzeug von oben , Gesang von vorne 🙂 🙂

    • Ich denke schon, dass 3D-Sound im Auto grundsätzlich sehr gut funktionieren kann (in Zukunft durch Oberflächen Sound dank Akuatoren), aber der Sinn erschließt sich mir halt so gar nicht:
      1.) weil gute Musik sowieso keinen 3D-Sound braucht und im Auto noch viel weniger. Neumodischer unnötiger Firlefanz
      2.) als Fahrer andere und vor allem Wichtigere Dinge orten muss

      Aber um die Utopie voranzutreiben, könnte man bei der Autoverglasung auf transparente OLED-Panels setzen und während der Fahrt einen Film in 3d-Sound geniessen. Oder gleich Forza Horizon 5 spielen und mit dem richtigen Auto koppeln. Das würde rocken ;-).

      • Denke auch , daß gute Musik gar keinen 3D Sound braucht.

        Dann würde autonomes Fahren sinnig sein. Die Leut können im Auto zocken, und nebenher sich am tollen Klang ergötzen(Spielesound)..

        Noch einen Ausschnitt aus Wiki zu dolby atmos – “ können im Datenstream vektorbasierte Metadaten für bewegte Objekte eingebunden werden, deren Koordinaten dann vom Receiver relativ zur jeweiligen eingemessenen Lautsprecheraufstellung berechnet werden“

        Was ist denn bei Musik genau 3D? Was für bewegte Objekte gibt es denn? Welche Koordinaten werden übermittelt?

        Das können höchstens die fliegenden Bierbecher/Flaschen , oder BH’s , Höschen der Fans sein 🙂 🙂

        Schleudert jmd vllt seinen Roland durch den Raum, oder baummelt der Schlagzeuger in der Luft?

        Witzig wie das alles auch bei einem Lautsprecher (Soundbar z.B) funzen soll..Koordinaten …ja klar…einen zeitlichen Klangkauderwelsch bekommen ich mit jedem Soundprozessor hin. Ob Mono, Stereo, DD, oder sonstwas…

  4. Im Auto hatte ich mir das schon länger mal überlegt in stillen Stündchen. Dort macht es im Gegensatz zum Handy/Fernseher/Mikrowelle kann man es dort tatsächlich sinnvoll verbauen und nutzen, gerade der geschlossene Raum eignet sich da perfekt zu, im Dach lassen sich die Atmos Lautsprecher gut platzieren.

    Hochwertige Anlagen im Auto haben schon immer sehr gut funktioniert. (Damit meine ich wirklich gute Anlagen und nicht die bum bum Box wo alles wackelt 🙂 )
    Und Dolby Atmos Musik gibt es ja inzwischen auch öfter.

  5. Dolby als Qualitätsmerkmal kann man eh nicht mehr Ernst nehmen, aber das hat der Artikel ja wunderbar auf den Punjt gebracht.
    Ich hätte da eine weitere Lizenzidee: Dolby Atmos for Kitchen: Geschirrspüler, Herde, Backöfen etc. Dann können diese endlich im Surroundsound ihre Quittierungquäketöne von sich geben.

  6. Die Autofahrer sollen sich mal besser auf den Verkehr konzentrieren, als während der Fahrt debil auf ihr Smartphone zu glotzen, Selfies zu machen (alles schon beobachtet!) oder sich von sonstigem Multimedia-Rotz ablenken zu lassen.

    Die überfahrenen Passanten oder sonstige Opfer solcher Egomanen werden es danken…

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