Disney+ zieht die Mauern hoch: DRM-Voraussetzungen sorgen für Probleme

Disney+ geht als Streaming-Angebot im November bereits in einigen Ländern an den Start. Bei unseren Nachbarn aus den Niederlanden läuft derzeit sogar schon eine Beta. Leider kristallisieren sich durchaus auch schlechte Nachrichten heraus. Denn Disney+ bringt hohe DRM-Anforderungen mit sich.

So steht ja schon fest, dass es Disney+ auch als App für mobile Endgeräte geben wird. Wie man nun von Beta-Testern erfahren hat, sind die Voraussetzungen zum Konsum da aber sehr hoch. Das betrifft sogar nicht nur Nutzer von Android an Smartphones und Tablets, sondern auch PC-User mit beispielsweise Linux. Wer zu jener Gruppe gehört, kann Disney+ möglicherweise nicht nutzen.

So gilt zumindest für die Beta zur Streaming-App von Disney, dass als DRM-Maßnahme Widevine L1 vorausgesetzt wird. Wem dieser Begriff nichts sagt: Widevine ist ein sogenanntes Content Decryption Module (CDM), welches nicht nur von Disney, sondern auch beispielsweise von Amazon, Netflix oder auch Hulu verwendet wird, um ihre Inhalte vor Kopien zu schützen. Dabei gibt es unterschiedliche Stufen, die Voraussetzung sein können.

Beispielsweise bieten viele Android-Smartphones nur Widevine L3. Das führt dann dazu, dass etwa das Streaming-Angebot von Netflix an jenen mobilen Endgeräten nur in SD zur Verfügung steht. Disney+ geht da offenbar noch rigider vor als die Konkurrenz: Die App scheint ohne Widevine L1 gar nichts abspielen zu wollen.

Disney+: Linux-Nutzer sehen schwarz

Das betrifft aktuell auch einen anderen Nutzerkreis: nämlich Anwender mit dem Betriebssystem Linux auf ihrem PC. Auch Besitzer von Chromebooks wären betroffen, denn auch jene stecken bei Widevine L3 fest. Statt Disney+ zumindest in SD konsumieren zu können, erscheint bei jenen dann gar nichts auf dem Screen. Widevine L1 ist dabei die höchste und strengste Stufe dieser Content-Schutzmaßnahme. Disney+ setzt sie, zumindest in der Beta, ausnahmslos voraus.

Die Menüoberfläche von Disney+ erinnert etwas an die Apple TV App
Die Menüoberfläche von Disney+ erinnert etwas an die Apple TV App

Nun ist es natürlich so, dass wir hier immer noch von der Beta zu Disney+ sprechen. Disney könnte also bis zum öffentlichen Start noch Anpassungen vornehmen. Aktuell hat sich das Unternehmen dazu noch nicht klar geäußert. Sollte man beim aktuellen Kurs bleiben, dürfte es zum Start jedenfalls viele Smartphone- und Tablet-Besitzer geben, die sich wundern, warum Disney+ bei ihnen den Dienst verweigert.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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4 Kommentare
  1. Das ist doch typisch USA ,erst die Klappe aufreißen und dann nur halbgares abliefern.Ohne Smart TV App kannste das ganze doch vergessen.

  2. Das beste Mittel um Raubkopien einzudämmen wäre den Dienst weltweit zeitgleich zur Verfügung zu stellen. Gerade eine Serie wie Mandalorian wird mit ziemlicher Sicherheit extrem oft der Raubkopie zum Opfer fallen. Die Nutzer wollen heute einfach alles sofort sehen und sich nicht erst in einem halben Jahr damit begnügen müssen, wenn sie auf fast jeder Seite bereits über den Inhalt gespoilert werden können.

    Echt schade, dass es bei uns erst so spät anläuft. Gerade zur Weihnachtszeit wäre der Kanal was feines gewesen, wegen den ganzen Filmen die Disney anbietet.

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