Disney+: Vorgehen gegen Account-Sharing und Preiserhöhung in den USA

Disney erhöht in den USA erneut die Preise für Disney+. Auch will man in Zukunft gegen das Account-Sharing vorgehen.

Just hat Disney in Europa einen werbefinanzierten Tarif eingeführt und parallel die Preise erhöht. Für die gleiche Leistung wie bisher fallen ab dem 1. November 2023 11,99 Euro im Monat an – bisher waren es 8,99 Euro. In den USA hatte man schon Ende 2022 an der Preisschraube gedreht und langt nun nochmals zu. So kostete Disney+ in den Vereinigten Staaten zuletzt 10,99 US-Dollar im Monat. Jener Preis erhöht sich ab 12. Oktober 2023 auf 13,99 US-Dollar.

Disney+ mit Werbung verbleibt in den USA bei 7,99 US-Dollar im Monat. Dort wurde das werbefinanzierte Angebot nämlich schon im letzten Jahr eingeführt. Der CEO, Bob Iger, hat auch schon erklärt, dass man die Kunden am liebsten in den werbefinanzierten Tarif dirigieren möchte, da sich dort mehr Geld verdienen lässt. Das überrascht nicht, denn wir hatten erst kürzlich über die Umstände für werbefinanziertes Streaming berichtet, das immer wichtiger wird.

Disney+ führt ein Werbe-Abo ein und kurbelt die Preise an
Disney+ führt ein Werbe-Abo ein und kurbelt die Preise an.

Was noch „spannend“ wird: Iger hat auch bestätigt, dass Disney genau wie Netflix Maßnahmen gegen das Account-Sharing ergreifen werde – allerdings erst ab 2024. Wir hatten also mit unserer Vermutung recht, dass sich die Konkurrenz genau ansehen würde, ob Netflix mit seiner Masche die Umsätze steigern kann. Mit Disney+ ist nun der erste Nachzügler bestätigt.

Disney+ soll aus den roten Zahlen kommen

Die Agenda ist klar: Disney+ soll unbedingt aus den roten Zahlen kommen. Denn bisher zahlt sich die Wette aufs Streaming für das Unternehmen nicht aus. Zwischenzeitlich hatte man sogar Inhalte entfernt, um sie besser von der Steuer abschreiben zu können, da sie auf so wenig Gegenliebe gestoßen sind – darunter auch die Serie „Willow“.

Der Aktienkurs von Disney ist innerhalb der letzten zwei Jahre um mehr als 40 % gefallen. Gegenmaßnahmen sieht man auch in einer KI-Taskforce. Ob sich das alles auszahlen wird, muss uns die Zeit zeigen.

QuelleCNBC
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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21 Kommentare
  1. Im Artikel steht aber nirgendwo was von Sekundengenaue Abrechnung!! Wer hat den Quatsch mit Sahne angefangen??
    Da wäre ein “neuer” 3 Stündiger Blockbuster nachher teurer als eine Blue-Ray, was für ein Bullshit gelaber, allein erstmal die Technik zu programmieren und kleine Änderungen an der Hardware zumachen ist nicht rentabel, allein um nachher zusehen wie alle weg gehen und eine Scheibe kaufen.

    Das wird mit Sicherheit nicht kommen.

    Grüße aus NRW

  2. Wir sind auch selbst schuld als User dieser Anbieter.
    Wenn uns was nicht passt an deren Vorgehen, sollten wir denen auch das deutlich zeigen und kolletiv kündigen.
    Leider machen das halt zu wenige und bestätigen halt somit das Vorgehen als „JA, macht was ihr wollt, wir bleiben“.
    Wenn man einfach konsequent sagt „Ey, jetzt reicht es auch mal“ und den Stecker zieht für paar Monate, würden die Anbieter aber sowas von schnell wieder eine andere Richtung einschlagen, damit die Kunden zurück kommen.
    Ohne uns User ist der beste Streaminganbieter auf verlorenem Posten.

  3. Dann bin ich mal gespannt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das ewig so weitergeht. Sie (Netflix, Disney, ..) werden nicht für immer so massiv an der Preisschraube drehen können.. die Piraterie wird sicher bald wieder in die Höhe schnellen.

    • Piraterie hat dadurch (und durch die Fragmentierung durch Streaming) schon wieder zugenommen. Streaming war von Anfang an zu günstig. Nur weil ein Netflix irgendwann mal für 6 Dollar oder so angefangen hat, heißt das ja nicht, dass das ein legitimer Preis für so ein Angebot ist. Für Kunden, die es nicht anders gewohnt sind, sicherlich nicht verständlich. Wenn man die gesamte Branche betrachtet, mehr als nötig. Lieber etwas mehr zahlen und dafür guten Content geliefert bekommen, von Arbeitern die nicht ausgebeutet werden.

        • Die haben aber auch weniger geboten bzgl Auflösung und HDR/DV, bei NF war totkomprimiertes SD beim Einstiegspaket, Disney+ bot von Anfang an mind 1080p.

      • Stimmt, nur leider gibt es fast keinen guten Content mehr. Die Preise nehmen trotzdem dauerhaft zu.

        Ich bin auf jeden Fall raus bei Netflix, da scheinbar niemals nen „Single“ Tarif kommt mit 4K HDR. Wir brauchen im Haushalt keine 20 Accounts mit Aufpreis usw..

  4. Hab bald keinen Bock mehr auf Disney und werde, nachdem ich das vor ein paar Jahren frustriert mit Netflix gemacht habe, wohl das Abo Anfang nächstes Jahres auslaufen lassen. Die Disney Meldungen der letzten Zeit sind einfach schrecklich. Mir scheints der neue, alte CEO fährt den Wagen gehörig gegen die Wand und das ganze endet in einem Tochterunternehmen von Apple…

    Disney(+) läuft so schlecht, da ist es grottenfalsch an dem Punkt an der Preisschraube zu drehen. Das Accountsharing zu sperren ist auch der falsche Ansatz. Wenn sich paar Leute, denen es einzeln zu teuer ist die Kosten teilen, verdienen sie trotzdem Geld. Sonst fallen die Kunden halt weg. Dazu muss man mittlerweile Böses erahnen, wenn die in Australien alle Discs killen. Passiert das, dann im nächsten Schritt weltweit, mit dem falschen Kalkül eines Bob Iger, das würde alle Menschen zwangsweise zu Disney+ bringen?

    Wenn die das so machen, wird die Piraterie in die Höhe schnellen. Und Disney vergisst, dass die Leute am Ende immer noch mit ihrem Geldbeutel entscheiden ob sie den ganzen Bums mitmachen oder nicht.

  5. Eine sekundengenaue Abrechnung? Das klingt mir doch sehr nach den 90igern.
    Welcher Kunde möchte das denn?! Und ob dann lange geschaut wird darf bezweifelt werden. Ich würde mein Abo überall sofort kündigen und nur noch 4K und Blu Rays schauen… 😉
    Rechne doch mal, selbst bei 0,01 Cent pro Sekunde… Die 10-40 Euro sind im Monat dann schnell weg, zumal 3-4 Stunden im Durchschnitt TV gesehen wird. Da wird sich niemand mehr (als) einen Abodienst leisten, einfach weil es zu unübersichtlich und unkalkulierbar ist…

    • Ich möchte es gerne.
      Ich bin berufstätig, danach Familie, danach Haushalt und so bleiben mir in der Woche vielleicht 3-4 St fürs Fernsehen/Streaming.
      Ich bin bereit mehr pro Sek. zu zahlen, aber nur für das, was ich auch wirklich schaue.
      Mir Disney+, Amazon Prime, Netflix, Apple+, Paramount+, WOW Abos abzuschließen, um wirklich das zu schauen, was ich gerne möchte, da zahle ich mich doof für nichts.
      Für manche, die außer Glotze keine anderen Hobbys haben, ist ein All-inclusive-Abo natürlich besser.
      Sekundengenaue Abrechnung soll zusätzlich zu den Abos gemacht werden.

  6. Ich persönlich habe vor drei Monaten Disney+ gekündigt.
    Die wenigen neuen Star Wars und Marvel Serien sind es mir nicht wert Ganzjahresabo zu zahlen.
    Sonst wird dort sehr wenig veröffentlicht, was für mich und meine Familie interessant ist und all die alten Konserven haben wir genug auf DVD und Blu-Ray.
    Nicht mal Kinder wollten letzte Zeit Disney+ schauen.

    Ich bleibe bei meiner Überzeugung, weg vom Abo-Model, hin zu sekundengenauer Abrechnung.
    Dann lohnt sich für alle Anbieter auch Accountsharing, Hauptsache es wird möglichst lange geschaut und es gibt jemanden, der alles bezahlt, unabhängig davon, wie viele Personen gleichzeitig schauen.

    Abomodelle haben, meiner Meinung nach, ausgedient und je schneller die Anbieter es begreifen, umso schneller werden die in der Gewinnzone landen.

    Sonst treiben die Streaminganbietern selbst sehr viele Kunden zu illegalen Angeboten.

    • Bei einem „sekundengenauen Abrechnungsmodell“ wirst du am Ende immer draufzahlen – alleine schon, weil das für den Anbieter auch mit mehr technischem Aufwand verbunden ist. Das wäre lediglich eine Lizenz zum Abzocken und keinerlei Vorteil für den Kunden.

      Alleine schon die Konflikte „Bin vorm Fernseher eingepennt“ oder „Vergessen TV auszuschalten und sind zu Freunden gefahren“ oder auch „Streaming-Player lief bei ausgeschaltetem TV – Mio-Rechnung kam an“ sehe ich schon vor mir. Sind alles sehr wahrscheinliche Szenarien – mein Apple TV lief etwa auch schonmal nen Abend versehentlich, weil er sich selbst angeschaltet hat beim Ankipsen des TVs, ich aber ne Disc geschaut habe.

      • Dem kann ich nur zustimmen. Netflix hat bei mir auch ne zeitlang reihenweise die Folge als gesehen angezeigt, obwohl ich nach zwei Minuten gestoppt habe und auf den Blu Ray Player umgestiegen bin.
        Gemerkt habe ich es erst Tage später.

        @Karsten Frei: Ich komme vielleicht auf 1-2 Folgen am Tag, wenn es hoch kommt. Aber ich möchte fest kalkulierbar wissen, was ich im Monat zahle, nicht 5-65 Euro. 😉
        Und Sie müssen nicht direkt so dispektirlich alle anderen als Couch-Potatos abtun, zumal ich sogar nur tatsächlich erhobene Durchschnittszahlen in Deutschland bzw. in den USA erwähnt habe.
        Sie sehen also, ihre Forderung mag für Sie ja toll sein, aber der durchschnittliche Nutzer ist gekniffen und kann unkalkulierbar draufzahlen….

        • Meine Schmerzgrenze bei Disney wurde vor drei Monaten erreicht, gekündigt.
          Bei Netflix im Juni, gekündigt.
          Apple+ abonniere ich sowieso nur Monatsweise, um Foundation zu gucken.
          Paramount+ und Amazon Prime reichen mir vollkommen.
          Und ein anderer positiver Effekt, da es kein Disney und Netflix gibt, sind Kinder wie ausgewechselt.
          Die haben mehr Zeit für reales Leben, und das ist auch gut so.
          Ich bin gespannt, auf die nächsten Quartalszahlen, wie von Disney, sowie auch vom Netflix.
          Ich glaube nicht, dass die Preiserhöhungen und Restriktionen gegen Accountsharing folgenlos für Anbieter bleiben.

          • @ hat es richtig formuliert, es fehlt ein „Single“ Tarif mit 4K HDR.bzw. Dolby Vision.
            Kein Single braucht 4 gleichzeitige Streams oder will auf 6 Geräten gleichzeitig herunterladen.

            • Meine Nachbarn brauchen z.B. 3 gleichzeitige Streams. Und so ziemlich jeder Haushalt, mit mehreren Parteien + größeren Kindern wird mit nur einem Stream nicht auskommen.

      • Ist doch kein Problem. Dann wird es Bingen nicht mehr geben. Nach jeder Episode einer Serie wird gefragt ob man weiterschauen möchte. Beim Film haben die Kunden dann Pech gehabt. Fürs Streamingunternehmen ist es ja egal ob die gucken oder nicht. Genauso wie mit dem Abo-Modell gerade.

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