Disney+ ist diese Woche unter anderem in den USA aber auch bei unseren Nachbarn in den Niederlanden an den Start gegangen. Der Launch zeigt aber auch, dass man weiterhin mit einer externen Streaming-Lösung besser beraten ist, als sich auf die jeweiligen TV-Anbieter zu verlassen.
Kürzlich wurde je etwa auch bekannt, dass die Netflix-App auf älteren Samsung-Fernsehern bald nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Gut, nach acht bzw. neun Jahren kann man sich darüber nicht mehr allzu sehr beklagen. Doch Disney+ etwa gibt es im Falle von Samsung und LG nur für Fernsehgeräte ab dem Modelljahr 2016. Und nicht alle Nutzer tauschen alle drei Jahre ihre TVs aus.
Blickt man da etwa zum Vergleich einmal in den Markt für mobile Endgeräte, dann sind längere Update-Zyklen dort mittlerweile die Regel – und wir reden hier vom Betriebssystem. So bekommen zwei- bis drei Jahre Geräte in der Regel durchaus noch Updates. Neue Apps zu installieren und Aktualisierungen zu erhalten, ist weder unter Apple iOS noch unter Android ein Problem.
Anders sieht es da im TV-Markt aus, wo es zwar mit Android TV ein System gibt, das sich immer weiter verbreitet, aber auch proprietäre Plattformen der Hersteller eher die Ausnahme als die Regel sind. Samsung setzt etwa auf Tizen, LG auf webOS. Und die Pflege bestehender Modelle gibt man durchaus relativ schnell auf – das zeigt neben Disney+ natürlich auch das Beispiel Apple TV+.
Selbst ältere Premium-TVs schließt man ohne stichhaltige Gründe aus
So könnte man berechtigterweise fragen: Samsung setzt doch Tizen seit 2015 ein und LG webOS seit 2014. Warum ist es nicht möglich, zumindest die High-End-Modelle der Vergangenheit vier bis fünf Jahre später noch mit aktuellen Apps zu bedenken und Entwickler zu unterstützen? Auch wenn die Hersteller da oft vage auf die Technik verweisen, darf man durchaus einen gewissen Unwillen unterstellen. Ältere Fernseher erhalten keine Firmware-Updates mehr, weil man lieber neue Geräte verkaufen will, als alte Modelle zu pflegen.
Anders sieht es eben im mobilen Segment aus – Disney+ ist an Smartphones z. B. ab Android 5.0 nutzbar – und jene Version des OS stammt von 2014. Es ist aber auch ein wenig traurig, dass man konstatieren muss, dass günstige Streaming-Lösungen wie die Amazon Fire TV länger Updates und neue Apps erhalten als 4K-TVs für mehrere tausende Euro. Deswegen muss man auch 2019 noch empfehlen im Zweifelsfall weiter auf externe Streaming-Lösungen zu setzen, da sie im Regelfall nicht nur länger mit Updates versorgt werden, sondern auch fehlerfreier operieren und mehr Leistung mitbringen.
Disney+ erweist sich dabei übrigens ansonsten als voller Erfolg: Der Ansturm war anfangs offenbar so groß, dass der Dienst nur schwer erreichbar gewesen ist. Freuen wir uns also auf den Launch im März 2020 in Deutschland.
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Wieso Kampfpreise? Der eigene Content kostet nichts. Disney muss nur einmal Software entwickeln und Streaming Server bei Amazon mieten. Ich schätze, dass Disney damit schon 2020 Gewinn macht.
Ansonsten: 4k UHDs gibt es im Angebot für unter 20 Euro, das sind also 3 bis 4 Filme die ich im Jahr kaufen kann statt das Abo zu machen. Zumal ich die Discs später auch verkaufen, verleihen, verschenken kann – oder eben in 20 Jahren noch gucken. Das Geld für Disney+ ist Monat für Monat bzw Jahr für Jahr weg, egal wie viel oder wenig Inhalte man konsumiert.
Ich denke mit Kampfpreis meint Le-Matya“ nicht unbedingt die Content-Kosten. Man darf nicht vergessen, welche Folgekosten für ein Streaminganbieter auftreten können. Zusätzliches Marketing und Service sind ei nicht zu verachtender Kostenfaktor. Und am Ende muss Disney seine Aktionäre bedienen. Ich denke, dass der Preis von 6.99 Euro genutzt wird, um sich eine gute Basis aufzubauen. Danach könnten sukzessive Preiserhöhungen folgen. So wie es auch bei Netflix lief.
Ich meinte mit Kampfpreisen vor allem die wirklich günstigen Angebote von Apple TV+ und Disney+. Natürlich muss damit, wie auch der Content, alles abgedeckt sein, was Du aufzählst, Dominic. Aber solche Details überlasse ich den Anbietern. Ich bezweifle jedenfalls auch, dass das auf Dauer ausreicht.
Der eigene Content kostet sehr wohl was, weil er eben von den Anbietern auch (mit)finanziert wird. Speziell Disney und auch Warner, NBC etc. in den USA haben natürlich einiges an Katalog-Content, das stimmt. Der bringt denen auch einen Vorteil, aber dieser wird sich im Laufe der Zeit erledigen, weil die Kunden sich bestimmt nicht bis in alle Ewigkeit aus Nostalgie alte Filme und Serien ansehen wollen. Neuer eigener Content kostet immer etwas.
Bei Hollywood-Produktionen bekommen übrigens alle, die im Vorspann stehen, eine gewisse Umsatzbeteiligung. Die Veröffentlichung von altem Content ist bei denen also auch nicht ganz kostenlos, selbst wenn man die nötige Infrastruktur außer acht lässt.
Ohhh alle drei Monate EIN Film waaahnsin!!!
Wo gibt es alle drei Monate einen Film?
Ich kann mich da nicht wirklich darauf freuen.
Am Ende kocht jeder sein eigenes Streaming-Süppchen (für je 9,99€ aufwärts). Der einzige dumme bleibt der Kunde, der dann bis zu 20 verschiedene Streamingdienste nutzt.
Meinst Du 20 Videostreaming-Lösungen? Soweit ich mich erinnere, habe ich in meinem Leben überhaupt nur sechs davon benutzt und nie mehr als vier auf einmal. Im Durchschnitt weniger als drei.
Wozu braucht man denn 20? Das müsste doch massive Überschneidungen geben. 😮
Da in Zukunft jeder Anbieter nur seinen eigenen Content zeigen wird, gibt es keine Überschneidungen mehr. Man sieht es nun schon an Apple, nur eigener Content. Disney hat auch deutlich weniger Filme und gerade Serien als Netflix, Amazon oder Hulu.
Die Preise sind momentan aber noch im Rahmen. Netflix und Prime (läuft über meine Freundin) und Apple (1 Jahr durch mein neuen iPhone). Disney dann für 70 Euro das Jahr. Selbst wenn ich die alle behalte und zahle, liege ich damit auf dem Niveau einer teureren 4K Disc. Disney 4K Discs kann ich mir ja sparen
Was stört ist eigentlich nur, dass ich nicht mal genug Zeit habe, alles auf Netflix zu gucken, was mich interessiert 😀
Fast jeder Anbieter versucht aktuell in den USA, seinen eigenen Content zu zeigen. Ob all diese Streaming-Services am Markt bleiben, halte ich aber für zweifelhaft. Auf Dauer können die sich ihre Kampfpreise gar nicht leisten.