Der Sport-Streaming-Anbieter DAZN hat sich einen groben Schnitzer geleistet. Versehentlich zeigte man Werbung für die Religionsgemeinschaft Scientology.
Scientology wird in Deutschland in mehreren Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet. Unter anderem wirft man der Religionsgemeinschaft vor, demokratische Werte abzulehnen. Generell ist Scientology äußerst umstritten und gilt für Kritiker vielmehr als Sekte und nicht als Kirche, als welche sich die Gemeinschaft selbst versteht. DAZN hätte aber aus einem anderen Grund keine Werbung für Scientology ausspielen dürfen.
Religiöse Werbung ist in Deutschland generell verboten
So ist in Deutschland nämlich nicht speziell Werbung für Scientology, sondern generell für Religionen und Weltanschauungen verboten. DAZN hätte also beispielsweise auch keine Werbung für die katholische Kirche, den Islam oder Buddhismus zeigen dürfen. Dennoch schickte man am Sonntag einen Spot für die umstrittene Religionsgemeinschaft Scientology über den Äther. Laut dem Sport-Streaming-Anbieter hat es sich um eine technische Panne gehandelt.
Der strittige Werbespot lief während der Übertragung der Darts-Weltmeisterschaft. DAZN hat den Fehler zugegeben und sich öffentlich entschuldigt. Die Werbung sei nur an eine „sehr kleine Anzahl von DAZN-Zuschauern“ ausgespielt worden, so das Unternehmen selbst. Von dem Spot und seinen Inhalten distanziert sich die Plattform deutlich. Aber wie konnte es denn nun zu dieser peinlichen Panne kommen?
DAZNs Vermarktungspartner sind offenbar schuld
DAZN arbeitet international mit Vermarktungspartnern zusammen, welche die Werbeplätze für den Sport-Streaming-Anbieter verkaufen. Und da ist wohl Scientology versehentlich hereingerutscht. Damit solch ein Patzer nicht wieder vorkommt, will DAZN nach eigenen Angaben bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen haben.
Dass jetzt ausgerechnet ein Spot von Scientology an einige Zuschauer ausgespielt worden ist, wirkt entsprechend abenteuerlich. Die Religionsgemeinschaft spielt vor allem in den USA eine Rolle. Zu ihr gehören unter anderem als Aushängeschilder Prominente wie Tom Cruise, John Travolta oder Nancy Cartwright, die Originalstimme von Bart Simpson.
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