Cebit 04.03.13. Der Informatiker Alexander Löffler ist mit dem 50.000 € dotierten „Information Award“ der Computermesse Cebit ausgezeichnet worden.
Aber wofür?
Ein Team des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Inelligenz (DFKI) um Löffler, hat ein Verfahren entwickelt, dass es ermöglicht Monitore direkt mit einem Netzwerk zu verbinden. Das als „Display as a Service“ (DaaS) bezeichnete Programm, umgeht das Nadelöhr der Datenübertragung, die Videoschnittstelle und reduziert den Monitoranschluss auf einen simplen Mausklick. Durch die auf der Cebit vorgestellte Software werden Bild- und Videodaten in einen Netzwerkdienst verwandelt. Darauf können nun alle Geräte eines Datennetzes direkt und auch drahtlos zugreifen.
Ungeahnte Einsatzmöglichkeiten für DaaS
Die Technik ermöglicht es beispielsweise das Videosignal vieler PCs auf einen Display beliebiger Größe zusammenzuschalten. „Genauso ist es möglich, viele Monitore zu einer riesigen Bildschirmwand zusammen-zufassen“, so Alexander Löffler. Durch Verfahren der Datenkompression können mindestens 25 Video-Datenströme in HD-Qualität in einem Gigabit-Netzwerk und 1/4 davon in einem modernen WLAN-Netz gleichzeitig fließen.
Den Kabelsalat hinterm Monitor wäre ein Ende gesetzt! Ein einfaches Netzwerkkabel, bzw. „WLAN-KABEL“ 😉 bei drahtloser Übertragung wäre notwendig. Hobby-Cineasten könnten sich riesige Leinwände aus mehreren HD-Fernsehern basteln… Möglichkeiten für den Einsatz der Technik gäbe es viele.
4K-Übertragung? – Kein Problem!
Auch wir 4K-Fans hätten eine Sorge weniger! Momentan gibt es keine Monitorkabel, die die gewaltigen Datenmengen von 4K problemlos übertragen können. „Mit unserer Technik wäre das dann kein Problem.“ so der Saarbrücker Informatik-Professor Philipp Slusallek.
Das DFKI spreche bereits mit IT-Unternehmen wie Intel, über die Möglichkeit die DaaS-Software direkt in Fernseher, Beamern und PC-Monitoren zu integrieren. Die Software läuft bisher auf handelsüblichen PCs in den DFKI-Labors.
Hintergrund:
Durch aufwendige Rechen- und Datenkompressionsverfahren ist es heutzutage möglich ein Bild nicht mehr Pixel für Pixel, sondern nur noch die Änderung im darauf folgenden Bild zu übertragen. Dadurch ist das Datenvolumen reduziert und somit die Übertragungsgeschwindigkeit gesteigert worden. So können beispielsweise HD-Videos per Internet in Echtzeit um die Welt geschickt werden. Allerdings müssen aufgrund der Norm der Videoschnittstelle die Bilder auf dem Weg vom Empfangsgerät zum Monitor wieder auf das volle Format gebracht werden. Somit wird der schnelle Datenstrom auf den letzten Metern stark ausgebremst.