BSI warnt vor Sicherheitslücken in Smart-TVs

Mittlerweile sind im Heimkino so gut wie alle Geräte mit einer Online-Anbindung versehen. Das gilt insbesondere für Smart-TVs. Und smart ist im Grunde jeder aktuelle Fernseher. Doch die Internetverbindung ermöglicht nicht nur Firmware-Updates sowie die Verwendung von Apps für beispielsweise Streaming-Anbieter, sondern sie öffnet leider auch Angriffen Tür und Tor.

Entsprechend hat der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, aktuell nochmals vor den Risiken gewarnt, welche Smart-TVs mit sich bringen. „Hersteller und Händler müssen ihrer Verantwortung nachkommen und die IT-Sicherheit bereits bei der Entwicklung und der Inbetriebnahme der Geräte mitdenken.„. Das gibt Schönbohm skeptisch zu Protokoll. Gerade vor Großereignissen wie der anstehenden Fußball-WM würden viele Smart-TVs verkauft. Allerdings seien die Verbraucher in der Regel wenig informiert über die Sicherheitsbedenken, die es bei der Nutzung derartiger Fernseher gebe.

Schönbohm wünscht sich, dass abseits technischer Daten wie 4K und HDR sowie den vorinstallierten Apps auch die Qualität der Sicherheitsvorkehrungen für die Kunden beim Kauf eine Rolle spiele: „Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten nicht nur auf den Preis achten, sondern auch die IT-Sicherheit der Geräte in ihre Kaufentscheidung einfließen lassen.“ Sinnvoll sei es etwa, den TV nicht permanent online angebunden zu lassen, sondern die Internetverbindung nur dann zu aktivieren, wenn sie tatsächlich gebraucht werde.

Sprachsteuerungen und Kameras bieten besondere Angriffsfläche

Im Alltag dürfte allerdings kaum ein TV-Nutzer so vorgehen. Zumal die Internetverbindung, sind die Zugangsdaten einmal eingegeben, über die Fernseher in der Regel automatisch hergestellt wird. Parallel rät Schönbohm auf regelmäßige Firmware-Updates zu achten, damit Sicherheitslücken nicht dauerhaft bestehen bleiben. Zudem weist der BSI-Präsident darauf hin, dass auch mit den integrierten Kameras diverser Fernseher sorgsam umgegangen werden sollte. Auch der reflektierte Umgang mit Sprachsteuerungen sei sinnvoll. Schließlich gab es hier bereits in der Vergangenheit Kritik an Herstellern wie Samsung, weil zu viel bzw. zu intransparent mitgehört wurde.

Auch Android TV soll Lücken aufweisen

Gegen die Datensammlungswut von Smart-TVs gibt es ja sogar spezielle Gadgets. Am Ende gilt natürlich für Smart-TVs, was für alle Geräte mit Möglichkeiten zur Datenerfassung bzw. Internetanbindung gilt: Es sollte immer vorsichtig mit den eigenen Daten umgegangen werden. Denn nicht nur die Hersteller hören gerne fleißig mit, um Daten auszuwerten, sondern auch der Missbrauch durch Dritte ist im Zweifelsfall eine Gefahr.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Jaja, die TVs mit intergrierter Kamera, welche man an einer Hand abzählen kann….

    HbbTV was auch noch staatlich gefördert wird saugt mehr Daten ab als dass was bei den Herstellern landet, darüber schweigt der kompetente BSI (oder wohl eher BSE) -Präsident

    • Ja gibt ziemlich wenige TV-Geräte mit integrierter Kamera, aber das Thema IoT wird von extrem vielen Herstellern in diesem Jahr in den Fokus gerückt und die TV-Geräte können so auf externe Kameras über Internet oder das Heimnetzwerk zugreifen. HbbTV können extrem viele neue UHD TVs.

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