Bang & Olufsen in der Krise: Bisher keine neuen Investoren gefunden

Der dänische Hersteller Bang & Olufsen steckt schon seit Monaten in der Krise. So ist der Aktienwert des Unternehmens enorm eingebrochen und man sucht nach einem Käufer- Bisher bleibt die Suche aber erfolglos und die Talfahrt geht weiter.

Kurzzeitig sah es aufgrund nebulöser Aussagen des Vorsitzenden von Bang & Olufsen so aus, als sei ein Investor in Sicht. Freitag stiegen deswegen die Aktienkurse der Dänen um 15 %. Dann stellte sich aber wieder Ernüchterung ein, denn bisher hat sich nichts ergeben. Der CEO hat mittlerweile sogar klargestellt, dass er deswegen auf seinen sonst fälligen Bonus verzichten werde.

Aktuell ist Bang & Olufsen nur noch rund 270 Mio. US-Dollar wert. Der Hersteller verfolgt seit langem die Strategie seine Produkte in erster Linie über eigene Filialen zu verkaufen und das Design mehr in den Vordergrund zu stellen, als die technischen Qualitäten. Man spricht auch von Möbeln mit Zusatzfunktionen, wenn es um den Hersteller geht. Offenbar sind mehr und mehr Kunden die dafür ausgerufenen Preise aber schlichtweg zu hoch.

Kritiker bemängeln, dass Bang & Olufsen zu viel auf einmal gewollt habe. Dafür, dass man viele Marktsegmente anvisiert habe, habe man aber wiederum zu wenige Produkte veröffentlicht. Der Vorsitzende des Unternehmens, Ole Andersen, hat eingestanden, dass man sich aktuell mit „sehr unbefriedigenden“ Geschäftsergebnissen konfrontiert sehe. Man habe aber schon einen Plan, um sich besser aufzustellen – Details nannte Andersen dazu aber wiederum nicht.

Findet Bang & Olufsen einen Weg aus der Krise?

Viele Premium Hersteller haben sich in den letzten Jahren verhoben und die Zahlungswilligkeit der europäischen Kunden überschätze. Man denke da nur an die Insolvenz von Loewe aus Deutschland. Marktbeobachter erklären, dass Bang & Olufsen aktuell in erster Linie für potenzielle Käufer interessant sei, einfach, weil der Wert derzeit im Keller liege. Das eröffnet aber die Frage, was ein Käufer aus dem Unternehmen machen würde.

Bang & Olufsen wurde bereits 1925 gegründet. Man begann als Hersteller von Radios und entwickelte sich dann zu der Firma, die man heute darstellt. Zu Ruhm gelangte B&O etwa 40 Jahre nach der Gründung, als man begann mehr und mehr Design in den Vordergrund zu stellen. Nun muss man abwarten, ob dieser Pfad den dänischen Traditionshersteller auch weiterhin über Wasser halten kann.

QuelleBloomberg
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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