ARD plant gemeinsame Video-Plattform mit Zeitungsverlagen

Die ARD plant gemeinsam mit den deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen eine gemeinsame Online-Plattform. Letztere will man eventuell sogar auch für Privatsender öffnen. Primär möchte man auf diese Weise großen US-Anbietern Paroli bieten.

Laut dem ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm wolle man die gemeinsame Video-Plattform mit den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen im Verlauf des Jahres 2019 ins Rennen schicken. Die Kooperation solle für beide Seiten Vorteile haben. So könnten die Verlage durch Videos der öffentlich-rechtlichen Sender ihre Berichterstattung audiovisuell aufpeppen. Dafür müssten sie dann eben Kosten für die Lizenzierung tragen.

Dazu erklärt Wilhelm: „ARD und ZDF würden ihre Herkunftsbezeichnung auf den Videos behalten und insofern auch nichts verlieren.“ Entsprechend könnte man sich auch vorstellen die privaten Sender ebenfalls ins Boot zu holen. Im Idealfall wünscht sich Wilhelm eine gemeinsame, europäische Plattform. Für die Idee gibt es aktuell innerhalb der Politik aber noch wenig Unterstützung.

Das liege laut dem ARD-Vorsitzenden auch daran, dass zu viele Menschen sich mit der aktuellen Vormachtstellung der US-Streaming-Anbieter abfinden würden. Es sei aber möglich, jene noch zu kippen, wenn man entsprechende Gelder in die Hand nehme. Diese Argumentation kann man aber natürlich kritisieren: Denn eine neue Verbreitungsplattform ist kein Ersatz für international konkurrenzfähigen Content. Und da müssen sich die öffentlich-rechtlichen Sender viel Kritik gefallen lassen.

Neue Plattform ist kein Ersatz für hochwertige Inhalte

Eine neue Online-Plattform ändert somit nichts daran, dass man an den handwerklich und inhaltlich angestaubten Eigenproduktionen der öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin Kritik üben könnte. Deswegen ist zu bezweifeln, ob es wirklich Sinn ergibt, einfach eine weitere Vertriebsplattform ins Rennen zu schicken, statt sich im ersten Schritt auf hochwertigere Inhalte zu besinnen.

So muss man erst einmal abwarten, ob die Videoplattform von ARD und den Verlagen auf entsprechende Resonanz bei den Zuschauern trifft. Erst wenn jenes der Fall sein sollte, würde der Gedanke an eine erweiterte europäische Lösung wohl Sinn ergeben. Vielfach stellt man in der öffentlichen Diskussion das aktuelle Beitragsmodell eher generell in Frage und wünscht sich eine Verkleinerung des ausufernden öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

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QuelleHeise
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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