Apple und die Abonnements: Was wird aus Apple TV+ und Apple Arcade?

Apple hat mit Apple TV+ und Apple Arcade zwei interessante Flatrates im Angebot. Offenbar läuft das Geschäft mit beiden Abonnements aktuell aber nicht ganz so, wie man sich das in Cupertino gewünscht hätte.

So ist diese Woche bekannt geworden, dass Apple beispielsweise die Entwicklung vieler Spiele, die eigentlich bei Apple Arcade Einzug halten sollten, eingestampft hat. Demnach gibt es aktuell wohl das Problem, dass viele Interessenten Apple Arcade als Trial abonnieren, sich danach aber direkt wieder verabschieden. Deswegen setzt Apple nun andere Schwerpunkte bei der Titelauswahl. Man sucht vor allem nach Games, welche Kunden längerfristig fesseln und somit auf lange Sicht binden.

Das entspricht leider auch dem Trend, den wir aktuell bei PC- und Konsolenspielen beobachten: „Engagement“ wird für Entwickler und Publisher zu einer wichtigen Währung. Man will die Spieler lange an einzelne Games binden – in der Regel mit Monetarisierungsabsichten. Da wird dann etwa absichtlich monotones Grinding ins Spiel eingebaut, damit die Verlockung steigt, sich mit In-App-Käufen zu behelfen.

Immerhin muss man Apple zugutehalten: Sie setzen gerade auf Spiele, die auf In-Game-Monetarisierungen verzichten. Offenbar will man aber nun dennoch vorwiegend Titel fördern, die mit langen Spielzeiten aufwarten. Das teilte man dann auch den Entwicklern mit, deren Spiele gestrichen worden sind. Apple sei zu weiteren Geschäftsbeziehungen bereit, wenn die Studios mit passenderen Games um die Ecke kämen. Als Beispiel nannte Apple wohl explizit das Rätselspiel „Grindstone“, welches mit vielen Levels aufwarten kann.

Apple TV+ muss sich ebenfalls noch beweisen

Auch Apple TV+ muss erst noch einen festen Stand erreichen. So konnte Apple mit seinem Streaming-Angebot zwar in den USA anfangs gar Disney+ überflügeln, das liegt aber in erster Linie daran, dass Käufer neuer Apple-Geräte automatisch ein einjähriges Abonnement gratis erhalten. Durch die Corona-Krise wird der Nachschub knapp. Dazu kommt, dass das Angebot bei Apple TV+ ohnehin im direkten Vergleich mit Amazon Prime Video, Disney+ oder gar Netflix überschaubar ist. Zudem fehlt dem Dienst ein echter Hit, welcher einen breiteren Nutzerkreis aufhorchen lassen könnte.

Bei Apple hofft man, dass sich „Foundation“ dazu entwickeln könnte – die Verfilmung der Science-Fiction-Saga von Isaac Asimov. Doch es wird dieses Jahr spannend sein, zu beobachten, wie viele Apple TV+ nach dem ersten, kostenlosen Jahr wirklich für 4,99 Euro im Monat verlängern.

QuelleBloomberg
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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4 Kommentare
  1. Der Video Dienst macht nur Sinn wenn sie einen Grossen Backlog Katalog von Sony oder Warner auf gekauft hätten, so sieht das nur nach einen ziemlich teuren Hobby von Apple aus, wo ab einem Punkt wohl die Aktionäre anfangen zu murren.

  2. Hab Apple TV + letztes Jahr (wie wahrscheinlich viele) 1 Jahr gratis zum iPhone bekommen.
    Gekuckt hab ich bisher nur „Verschwiegen“ und 1 Folge mit diesen Blinden Neandertalern.

    Sollte halt mal was gescheites kommen, aber gefühlt steht das ja seit Release still.
    Zahlen würde ich dafür bisher nix.

  3. Für Foundation würde ich Apple TV+ auf jeden Fall wieder abonnieren. Allerdings sind die zugrundeliegenden Bücher zum Mitdenken da. Wenn das bei der Serienversion auch so ist, bin ich mal gespannt, wie durchschnittliche Apple TV+ Abonnenten darauf reagieren.

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