Das Weltkriegs-Marine-Drama „Greyhound“, von und mit Tom Hanks, umschippert einen Kinorelease und landet angeblich direkt bei Apple TV+. Das wäre der erste große Blockbuster, den Apple für seinen Streamingservice zukauft.
Eigentlich hätte der Film am Vatertags-Wochenende die Massen in die Kinos treiben sollen. Aufgrund der weiterhin angespannten Corona-Lage in den USA sieht sich Sony Pictures jedoch gezwungen, das Filmhighlight ganz ohne Unterstützung der Lichtspielhäuser ins Rennen zu schicken. Aber wer weiß, vielleicht zahlt sich dieser Kurswechsel für Sony Pictures ja aus. Universal bot „Trolls 2: World Tour“ direkt digital zum Leihen an und konnte damit ein sehr gutes Ergebnis einfahren, zog sich damit jedoch auch den Zorn der großen Kinoketten auf sich.
In Fall von „Greyhound“ ist es jedoch noch etwas anders. Sony hatte wohl nach einem Exklusiv-Partner für das während des zweiten Weltkriegs spielende Drama gesucht und gefunden. Angeblich buhlten Netflix und Apple um das Prestige-Projekt von Tom Hanks, wobei Apple die größere Summe auf den Tisch legte. Die Meldung, dass das Unternehmen aus Cupertino seine exklusiven Inhalte auf Apple TV+ durch Zukäufe von Drittanbietern aufstocken möchte, machte ja erst vor einigen Tagen die Runde. Die jüngste Meldung von Deadline passt da natürlich wie die Faust aufs Auge.
Tom Hanks bleibt wohl aufgrund des verworfenen Kinoplans keine Wahl, um sein neustes Werk unter die Leute zu bringen. Der exklusive Deal bringt jedoch auch Vorteile mit sich. Der Film kann über den Apple-Streamingservice zeitgleich in über 100 Ländern starten und so Millionen von Nutzern erreichen. Die Plattform Apple TV+ erhofft sich von diesem exklusiven Deal natürlich einen Abonnentenzuwachs um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Audiovisuell gibt es bei den Filmen und Serien auf Apple TV+ nichts zu meckern, jedoch fehlt definitiv eine breite Auswahl und bekannte Hollywood-Produktionen, die bei Abonnenten von Netflix, Prime Video und Co. für stetiges Interesse sorgen.
Wenigstens ist Apple zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Streamingservice der nur exklusive Inhalte anbietet, so nicht bestehen kann. Egal wie bekannt oder beliebt die Schauspieler und Regisseure sind.