Die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben sich den deutschen Markt für Streaming einmal genauer angeschaut. Demnach verzeichneten die Streaming-Anbieter in Deutschland ein enormes Wachstum im ersten Quartal 2019.
Im ersten Quartal 2019 haben demnach in Deutschland 22,7 Mio. Personen kostenpflichtige Streaming-Dienste wie Amazon Prime Video, Netflix oder maxdome genutzt. Im Vergleich mit dem vorherigen Quartal entspricht das einem Zuwachs um stolze 9 % bzw. 1,8 Mio. Personen.
Parallel erklärt die GfK, dass sich der Markt für Subscription-Video-on-Demand (SVOD) im Wesentlichen auf Amazon Prime Video und Netflix fokussiere. Alles andere kann man eher unter „ferner liefen“ abhaken. Zwischen Januar und März 2019 verbrachten rund 22,7 Millionen Personen ab 14 Jahren im Durchschnitt 1,2 Milliarden Stunden auf SVOD-Plattformen.
Dabei sind die meisten Nutzer jung – denn 60 % der SVOD-Nutzer sind zwischen 14 und 39 Jahren alt. Allerdings hat sich innerhalb der letzten neun Monate ein Trend abgezeichnet, den der Anteil der Nutzer ab 50 Jahren habe sich mittlerweile auf 19 % erhöht. Auch das Durchschnittsalter innerhalb der Nutzer von SVOD-Angeboten stieg von 35 auf 37 Jahre.
Nutzerschicht der Streaming-Dienste wird immer heterogener
Laut GfK seien die SVOD-Angebote in Deutschland zu Anfang am stärksten von männlichen Personen aus urbanen Ein- bis Zweipersonenhaushalten genutzt worden. Mittlerweile sei die Geschlechterverteilung aber immer gleichmäßiger und auch Mehrpersonenhaushalte außerhalb der Großstädte nutzen Streaming. Die beliebteste Serie ist dabei im Bereich Streaming „The Big Bang Theory“. Es gibt aber Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
Top 3 Serien der Frauen im ersten Quartal 2019
- You – Du wirst mich lieben
- The Big Bang Theory
- Sex Education
Top 3 Serien der Männer im ersten Quartal 2019
- The Big Bang Theory
- Vikings
- Star Trek Discovery
Wer Interesse an weiteren Ergebnissen der Studie hat, kann auf der Website der GfK auch hier ein PDF abrufen. Wie man erkennen kann, erreicht Streaming immer mehr Nutzer aus unterschiedlichen Altersgruppen und sozialen Umfeldern, so dass der Siegeszug der Anbieter kaum aufzuhalten sein dürfte. Auch viele Deutsche dürften Streaming mittlerweile als wertvolle Alternative zum linearen Fernsehen ansehen, so dass die Nutzung sicherlich noch Wachstumspotential hat.
Gab es hier nicht vor kurzem einen Artikel darüber, wie wenig Deutsche dazu bereit wären, Geld für Streaming-Dienste auszugeben?
Interessant, wie eine andere Perspektive einen anderen Eindruck erzeugt, nicht wahr? Dauerhaft werbefreie Streaming-Dienste scheinen plötzlich wieder realistischer zu sein. 🙂