Amazon Prime Video ab 2024 mit Werbung: Was bedeutet das für Prime-Kunden?

Ab dem Jahr 2024 wird Amazon Prime Video Werbung bei der Wiedergabe von Filmen und Serien zeigen. Prime-Kunden müssen einen zusätzlichen Betrag entrichten, damit das Angebot werbefrei bleibt.

Das ist schon ein Hammer. Streaming-Pionier Amazon Prime Video (früher Amazon Instant Video) will ab 2024 in seinem gesamten Streaming-Angebot Werbung einführen. Dieser Schritt wird wie bei so ziemlich allen anderen Anbietern, die Werbung integrieren oder ihre Preise erhöhen, mit steigenden Investitionen gerechtfertigt. Amazon schreibt in seiner Meldung: „Damit wir noch mehr fantastische Inhalte für Prime-Mitglieder anbieten können, und um diese Investitionen über einen langen Zeitraum weiter zu erhöhen, werden Prime Video-Titel in Deutschland ab 2024 in begrenztem Umfang Werbung enthalten. Unser Ziel ist es, deutlich weniger Werbung zu zeigen als lineare Fernsehsender und andere Video-Streaminganbieter.“. Bereits im Frühjahr 2024, werden die Werbeeinblendungen in Deutschland, Großbritannien, den USA und Kanada aktiviert.

Prime Video: Nach Preiserhöhung und schlechtere Qualität folgt Werbung

Amazon Prime Video enttäuscht seine Kunden: UHD-Streams werden reduziert und falsch ausgezeichnet
Amazon Prime Video enttäuscht seine Kunden: UHD-Streams werden reduziert und falsch ausgezeichnet

Bedeutet, aktive Prime-Abonnenten, die seit der letzten Preiserhöhung 8.99 Euro im Monat bzw. 89.99 Euro im Jahr zahlen und immer öfter nur HD-Qualität statt die ausgezeichneten UHD-Streams präsentiert bekommen, werden ab kommenden Jahr zusätzlich mit Werbung konfrontiert. Im ersten Schritt gibt es wohl auch keine Möglichkeit, diese zu umgehen. Somit bestünde laut Amazon für Prime-Mitglieder erst einmal kein Handlungsbedarf: „Für Prime-Mitglieder besteht kein Handlungsbedarf. Der aktuelle Preis für die Prime-Mitgliedschaft bleibt 2024 unverändert. Wir werden auch eine neue werbefreie* Option anbieten und den Preis für diese Option zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.“. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, wird es wohl ein Upgrade zum Prime-Abo geben, das euch, zu einem bisher nicht genannten Preis, von Werbung befreit. In den USA wurde bereits eine „werbefreie Option für 2.99 $US“ angekündigt. 3 Euro werden es mit großer Wahrscheinlichkeit dann auch in Deutschland werden.

Amazon: Alles für den „Kunden“

Die Meldung wurde natürlich schön verpackt in einem Lobgesang auf das Prime-Abonnement, welche Vorteile und hochwertigen Inhalte dieses bietet und was Kunden noch in Zukunft erwartet. Man darf sich doch fragen, wie gerechtfertigt eine solche Integration von Werbung ist, wenn ein Unternehmen wie Amazon jedes Jahr Rekordumsätze einfährt und so gut wie keine Steuern in den Ländern entrichtet, in denen das Unternehmen tätig ist. Aber na ja, nachdem der Rekordwert von Amazon an der Börse seit Mitte September langsam abebbt, muss man wohl wieder etwas unternehmen, um die Aktionäre wieder zum Investment zu bewegen.

Die Praxis, Werbung in Streamingangeboten zu integrieren, ist übrigens nicht neu. Nachdem die Unternehmen nach einem jahrelangen Streaming-Rausch irgendwann feststellen mussten, dass nicht nur Abonnentenzahlen, sondern am Ende auch ein Gewinn wichtig wäre, integrieren immer mehr Anbieter Abo-Optionen mit Werbung. Darunter befinden sich auch die größten Anbieter Netflix und Disney+.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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20 Kommentare
  1. Ich denke, aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein logischer Schritt. Kein Streaming-Unternehmer bzw. Streaming-Untersektion kommt mit ihren Abos aus den roten Zahlen heraus. Man hat mittlerweile auch erkannt, dass die frühere Haupt-KPI, die Zahl der Accounts, nicht wirklich sinnvoll ist. Früher hat man deshalb gewisse Praktiken (Account-Sharing) geduldet, aber geht man jetzt auch gezielt immer mehr an. Andere große Problematik sind natürlich die VPN-User, die den Umsatz und den Gewinn schmälern. Da es dafür kein direktes brobates Mittel gibt, muss man halt andere Wege finden. Letztendlich ist es dann wohl die Werbung, die unabhängig von der Identität und der Zahlungsweise ihren Profit ergibt. Zu dem ist mit Werbung halt einfach mehr Geld möglich, als es derzeit mit direkter Bezahlung möglich ist.
    Letztendlich befinden wir uns immer noch in einer sehr dynamischen Situation, in der immer noch unklar ist, wann die Streaming-Dienste tatsächlich schwarze Zahlen schreiben und in wie weit der Kunde es natürlich erlaubt, diesen Umstand mitzugehen.
    Die zunehmende Fragmentierung der Inhalte in letzter Zeit hat da auch ordentlich Öl ins Feuer gegossen und das Leben auf beiden Seiten erschwert. Die kommenden Jahre werden dann zeigen, was ist der Kunde tatsächlich bereit zu zahlen bzw. zu akzeptieren und wie innovativ und qualitativ rechtfertigen die Streaming-Anbieter diesen Preis. Ein wahrlich holpriger Weg.
    Um dann als Streaming-Anbieter nicht vollends Pleite zu gehen, müssen die sich was einfallen lassen.

  2. Ich hoffe es werden so viele kündigen das man den Shop wieder von Video trennt.

    Prime Video guck ich nur sehr selten in den letzten Jahren, behalte das Abo nur wegen der VSK Flat und natürlich den Prime angeboten

  3. So langsam muss amazon mal Argumente für ein prime Abo liefern.

    Erst stellt man die Visa Karte der LBB und damit das Bonusprogramm ein, dann das smile Programm, dann ist selbst der premium Versand von Filmen als Steelbook derart schlecht verpackt, dass Kratzer und Beulen an der Tagesordnung sind.

    Ganz unangetastet der TAtsache, dass mich deren Videoangebot nicht interessiert und ich als zahlender Abokunde von prime nicht der Steigbügel für deren prime Video Marktanteile sein will… vor allem nicht bei der Bildqualität und dem schlechten Angebot.

    Medien werden seit einiger Zeit bei jpc bestellt… vernünftig verpackt… der Rest von prime ist Bonus den man eigentlich nicht brauch.

  4. Noch viel zu wenig! Ich fordere deutlich höhere Preise! Warum? Weil Streaming den Privatbesitz an Filmen und Serien zerstört, eine Disc kann weder mit Leichtigkeit wieder entzogen noch nachträglich zensiert werden, ein Stream jedoch schon. Aus reiner Bequemlichkeit heraus konnte Streaming bei vielen Leuten Einzug halten, die Rechte des Kunden waren dabei gleichgültig bzw. man hat gar nicht nicht darüber nachgedacht. Ich finde, die Streaminganbieter müssten es noch viel teurer machen, sagen wir 25€ pro Monat aufwärts pro Anbieter, damit die Kunden richtig bluten. Das Resultat kann für die Rechte zukünftiger Kunden nur gut sein. Also, Daumen hoch!

    • Jipp, richtig.
      Nur fällt mir seit längerem auf das die Preise bei Neuerscheinungen auch steigen.
      Aber das die disc ausstirbt wird vorerst nicht passieren.

  5. 1 Spot vor den Filmen/Serien wie bei Rtl+ wäre noch verschmerzbar. So wie sich das liest kommt hier aber die schon bei Freevie erprobte Unterbrecherwerbung.

    Absolutes NO GO!!! Hab Prime aber schon letzten Monat für Anfang nächsten Jahres gekündigt, weil mich das von euch geschilderte Verhalten mit den UHD Inhalten schon nervt.

    Die Streaming Blasen platzen nach und nach und immer mehr Leute werden wieder illegale Angebote nutzten.

    Mit Werbung fällt eines der Hauptvorteile des (Prime) Streamings für mich weg.

    Nach dem Wegfall der Amazon Visa Karte das nächste große Downgrade von Prime.

    Ich denke viele werden kündigen!

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