Amazon: Entlassung von 10.000 Mitarbeitern soll noch in dieser Woche starten (Update)

Wie die New York Times berichtet, plant Amazon rund 10.000 Mitarbeiter zu entlassen. Die Freistellungen sollen angeblich noch in dieser Woche starten und fokussieren sich auf die Sparten Amazon-Geräte, Retail und Personalwesen.

Update 17.11.22: Die Entlassungen wurden jetzt von Dave Limp, Senior Vice President of Devices & Services at Amazon, bestätigt. In einer Memo wendet er sich an die Mitarbeiter. Die Zahl von rund 10.000 Mitarbeitern wurde nicht bestätigt. Das Kernteam um Amazon Alexa scheint von den Entlassungen nahezu verschont geblieben zu sein. Die Teams, die die Rand-Features um den Sprachassistenten wie Alexa Ambient, Alexa Health, Alexa Games und Alexa Communications betreuen, mussten sich dagegen von vielen Kollegen verabschieden. Ebenso wurde bei Amazon Luna, den Cloud-Gaming-Service, das Personal geschrumpft. Das Team um den Fire TV scheint ebenfalls nur punktuell von den Entlassungen betroffen gewesen zu sein.

Originalbeitrag: Der Aktienkurs von Amazon erreicht so langsam das Niveau wie vor der Pandemie und das gefällt Jeff Bezos und den Aktionären überhaupt nicht. Womöglich genau aus diesem Grund sollen im Laufe der Woche rund 10.000 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt werden. Die NYT beruft sich bei ihrer Berichterstattung auf interne Quellen, die jedoch nicht namentlich genannt werden möchten. Ein Großteil der Mitarbeiter soll demnach in der Geräte-Division (Amazon Echo), der Entwicklung des Sprachassistenten Alexa, im Bereich Einzelhandel und bei Human Ressources wegfallen. Ein Paradebeispiel für Ironie: Da arbeitet man in der Abteilung für Personalverwaltung, überbringt vielleicht unzähligen Mitarbeitern die Nachricht, dass die gefeuert werden, nur um am Schluss ebenfalls ohne Job dazustehen.

3 Prozent der Amazon-Belegschaft muss gehen

Die Kündigungen sollen Team für Team vollzogen werden und nicht alle auf einmal, da die einzelnen Bereiche ihre Arbeiten noch abschließen sollen. Über allem steht jedoch die Zahl von 10.000 Arbeitsplätzen und somit die bislang größte Kündigungswelle in der Geschichte des Unternehmens. Die Zahl repräsentiert rund 3 Prozent der Belegschaft der Amazon-Mitarbeiter und weniger als 1 Prozent der weltweiten Arbeitskraft. International bilden vor allem Paketboten und Kurierfahrer die Mehrheit der Amazon-Belegschaft.

Kein Kommentar von Amazon

Die geplante Kürzung von Amazon während der wichtigen Vorweihnachtszeit – zu diesem Zeitpunkt legt das Unternehmen normalerweise Wert auf Stabilität – zeigt, wie schnell die angeschlagene Weltwirtschaft Druck auf das Unternehmen ausgeübt hat. Anfragen an den Amazon Sprecher Blad Glassner blieben unbeantwortet. Demnach kann man sich ja denken, ob die Gerüchte wahr sind oder nicht.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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11 Kommentare
  1. Viele von den zukünftig Entlassenen haben auch nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Es wird halt auch nicht mehr jeder gebraucht sobald ein Projekt fertiggestellt wurde, jeder Freiberufler kennt dass und auch den Amazon Mitarbeiter ist das bewusst.

  2. Ich finde, es bewegt sich langsam in die richtige Richtung. In den letzten Jahren haben die Arbeitnehmer bestimmt, es gibt/gab ein Überangebot an Arbeit. Es wurde trocken gesagt, wenn Du mir nicht das gibst, was ich möchte, bin ich weg und nun dreht sich endlich der Wind. Arbeitnehmer werden in Zukunft wieder betteln um Arbeit und diese Arroganz dieser wird endlich gebrochen. Es gibt auch widerliche Arbeitgeber, es gibt aber gleichviel widerliche Arbeitnehmer.

    • Wow, hört sich wie ein Zusammenschnitt aus der Chefetage an =D Früher hat man halt für seinen Arbeitgeber gearbeitet. Jetzt arbeitet man noch zusätzlich für Millionen Aktionäre und die geben am Ende den Ton an. Fachkräftemangel ist in allen Branchen vorhanden und ich denke nicht, dass diese „arroganten Arbeitnehmer“ irgendwann zum Betteln müssen. Es gibt Leute, die etwas können und dafür entsprechend bezahlt werden wollen. Früher war z.B. ein Koch wirklich austauschbar und das hat man ihm auch spüren lassen. Schlechte Arbeitszeit + schlechter Lohn war an der Tagesordnung. Jetzt kann sich diese wichtige Gruppe der Arbeitnehmer mal etwas rausnehmen und endlich so bezahlt werden, wie es sich gehört. Und alle die die Kurve nicht gekriegt haben, also die Arbeitgeber von der alten Schule, die machen jetzt reihenweise ihre Läden zu, weil ihnen die Leute weglaufen. Genauso im Handwerk, Bau, verarbeitenden Industrie, Pflege, Gesundheitswesen, Dienstleistungssektor… ich kenne so viele Beispiele aus meinem näheren Umfeld, nur so eine Sichtweise in Richtung Arbeitnehmer habe ich noch nie vernommen.

  3. War vorhersehbar, da die Aktie wirklich in diesem Jahr nur eine Richtung kannte und die nach unten. Und die Aktionäre druck machen da es auf Ende des Jahres geht und die Divid­­enden Ausgezahlt werden. Was halt normal Bürger nicht wissen, das es auch Aktionäre gibt die nur durch Divid­­enden Geld verdienen und nicht Monatlich oder Quartals mäßig was bekommen.
    Wenn halt einer Aktien hat und dafür kräftig eingezahlt hat will halt auch mehr raus Bekommen, sonst haut dieser ab und der Betrieb geht Pleite. Also logisch, auch wenn es herzlos klingt. Aber in der Wirtschaft darf man halt keine Mimose sein und logisch denken.

    • Amazon zahlt keine Dividenden. Hier kann man nur durch die Kursgewinne seine Moneten ins Trockene bringen. Amazon ist halt dahingehend interessant, dass das Unternehmen einen hohen Kapitalwert hat und somit gegen Krisen eher gewappnet ist, als kleine Läden. Das Amazon seit Jahren keine Dividende zahlt, hat auch niemand interessiert, denn das Monster ist ja immer weiter gewachsen. Nur den Mega-Ausschlag nach Oben während Corona, muss auch irgendwann korrigiert werden. Korrektur + Probleme auf den Weltmarkt, machen auch einem Ungetüm wie Amazon zu schaffen.

  4. Kündigung unterm Weihnachtsbaum. Was für ein taktloser Hund. Aber ich kaufe ja bei amazon auch nur, wenn ich es woanders nicht billiger bzw. im Geschäft nicht finde. Und das es einige Läden gibt, wo es billiger ist, ist öfter der Fall, als man denkt.

    • Dann schau dir mal die letzte Aktion von Musk an =D 50% bei Twitter rausgeschmissen und der Rest der Belegschaft kann wählen zwischen mindestens 40 Stunden im Büro (+gefühlt Überstunden) oder man wird mit 3 Monatslöhnen vor die Türe gesetzt. Und ja, das ganze mal schnell per Email mit „Hier auf diesen Link klicken und sich entscheiden“. Wäre schön wenn 100% der Belegschaft kündigen würde =D geht natürlich nicht, aber wäre wirklich schön zu sehen.

    • Hauptsache es tummeln sich mittlerweile 8 Milliarden Menschen auf dem Planeten. Das der Mensch an sich vielleicht nicht, jedoch die Masse an Menschen das Problem darstellt, das kapieren viele einfach noch nicht.

      • Endlich spricht mal jmd die Wahrheit. Man muss die Bevölkerungsanzahl herunter bekommen. einfach nur alle füttern damit noch mehr Menschen produziert werden, die dann auch gefüttert werden wollen sorgt dafür dass es niemals endet. Aber das wird sich einfach nicht ändern…deswegen ist alles verloren.dauert sicher noch ein paar Jahrzehnte aber irgendwann ist dann halt massensterben angesagt nur weil wir uns zuviel reproduzieren.

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