Ein Nutzer hat im TV-Dock der neuen Nintendo Switch OLED einen 4K-fähigen Chipsatz entdeckt. Wird 4K-Upscaling per Firmware-Update nachgeliefert?
Wie bereit unzählige Male berichtet, soll die neue Nintendo Switch Konsole (2021) bis auf den größeren Bildschirm mit OLED-Technologie keine Vorteile gegenüber dem Vorgänger mit sich bringen. Laut Twitter-Nutzer @KawlunDram versteckt sich in der überarbeiteten Spielekonsole noch ganz schön viel Potenzial. Neue Funktionen würden aber nicht von der Handheld-Konsole ausgehen, sondern vom mitgelieferten TV-Dock. KawlunDram hatte sich initial über eine Support-Seite auf Nintendo.com gewundert, die deine Anleitung für die Update-Funktion der Dock-Firmware beinhaltet, welche für das neue Dock mit LAN-Anschluss (HEG-007) ausgelegt ist.
4K UHD Chip im Switch TV-Dock entdeckt
Er hat das Dock kurzerhand auseinander genommen und fand zu seiner Überraschung einen Realtek-Chip RTD2172N im Inneren. Dieser „4K UHD Multimedia SoC“ tauchte bereits im Quellcode eines Firmware-Updates im Januar 2021 auf, was auch die Gerüchte um die „Nintendo Switch PRO“ mit 4K-Funktionalität entfachte. Jetzt ist klar, dass der Chipsatz definitiv zum Einsatz kommt – im Anschluss-Dock der Nintendo Switch OLED. Der Chipsatz wäre theoretisch in der Lage Videoinhalte mit 4K@60fps an einen kompatiblen 4K Fernseher wiederzugeben.
Hi gamers. Nothing ever gets properly done on the internet so I decided to do some digging myself
The DP2HDMI chip on the Switch OLED dock is a RTD2172N KBDQH1 which seems to match what @SciresM datamined from the Switch OS back in January pic.twitter.com/6i2Z8zei0W
— kawlums (@KawlunDram) October 11, 2021
4K-Update für Nintendo Switch OLED unwahrscheinlich
Bedeutet das, dass die neue Nintendo Switch OLED irgendwann Spiele in 4K Auflösung wiedergeben kann? Womöglich nicht. Es gibt hier wohl mehrere Argumente, die dagegen sprechen. Selbst wenn der verbaute Tegra X1-Prozessor sowie der Realtek SoC im Dock eine Durchleitung von 4K@60fps ermöglichen, wäre der Rechenaufwand für Spiele in vierfacher Full-HD-Auflösung einfach zu groß für das aktuelle System. Es wird vermutet, dass das Upgrade eine Vorbereitung auf eine Nintendo Switch PRO-Version sein könnte, für die angeblich mehrere Entwickler bereits 4K-Spiele entwerfen. Oder dass ein 4K-Upscaling-Algorithmus mit einem späteren Firmware-Update freigeschaltet wird, ähnlich wie die Unterstützung für Bluetooth-Kopfhörer, die erst jetzt, 4 Jahre nach der Markteinführung, genutzt werden kann.
Eine nicht so spannende Theorie wird von Twitter-Nutzer @SciresM aufgestellt. Er denkt, dass der Realtek-Chipsatz lediglich um eine Verbesserung der Audioübertragung und den neuen LAN-Anschluss (Ethernet-Port) kümmert. Wer übrigens Nintendo Switch Spiele in nativ gerenderter 4K Auflösung bewundern möchte, der muss sich nur einmal auf Youtube umsehen. Unzählige Gameplay-Videos in 4K Qualität präsentieren neue und alte Spiele, die über einen Emulator am PC gespielt werden. Nintendo geht leider vehement gegen solche Videos vor und lässt diese vom Videoportal entfernen.
Das Hauptproblem dabei ist die verfügbare Bandbreite. Der Dock hat einen USB 2.0 Chipsatz. Damit also mit USB 2.0 mit der Switch OLED angebunden. Damit teilt sich LAN, Audio + Video und sonstiges angeschlossene Zubehör eine Bandbreite von theoretisch 60 MB/s – in der Praxis wohl eher 50 MB/s. Für 4k 30Hz wird bereits 4,46 Gbit/s – also rund 570 MB/s benötigt.
Ich vermute, der Chip ist einfach derjenige, der verfügbar ist. USB2.0 Chipsätze werden ebenso recht einfach verfügbar sein, da weit simpler und günstiger im Dock zu nutzen.
Gibt es überhaupt einen Tegra Prozessor, der die Leistung für 4k hätte? Ich habe nichts gefunden. Ich vermute im Moment, diese 4k Spiele sind wenn dann für den Switch-Nachfolger mit anderem Prozessor gedacht? Abwarten was die Zukunft bringt…
Cool. Vielen Dank für den Insight. Hätte nicht gedacht, dass der Anschluss das Dock nur einen USB 2.0 Chipsatz nutzt. Das ist natürlich ein Nadelöhr, welches man nicht umgehen kann.
@Andyt: Wenn du das Bildsignal über die Datenleitungen des USB-C Anschlusses schicken würdest, würde doch USB 2.0 schon nicht für 1080p@60fps ausreichen.
Das Bildsignal wird über den Alternative Mode von USB-C via Displayport Protokoll oder vergleichbaren ausgegeben. Hierfür werden andere Leistungen im USB-C Anschluss verwendet.
@Franz: Interessanter Einwand. Völliger Irrtum nicht ausgeschlossen… aber exakt der USB-C Anschluss führt über diesen USB2.0 Chipsatz.
Das mit den 1080p und 60Hz muss ich einmal gründlicher recherchieren. Aktuell habe ich könnte knapp reichen bis es geht so nicht.