BOE präsentiert erstes, selbstleuchtendes AMQLED-Display aus dem Drucker (55 Zoll)

Displayhersteller BOE präsentiert auf der digitalen SID 2021 das erste, selbstleuchtende 55 Zoll QD-Display (AMQLED), dass komplett mit Drucktechnik hergestellt wurde.

Selbstleuchtend bedeutet in diesem Fall, dass das Display nicht auf Licht-gebende Schichten, wie sie bei LCD-TVs üblich sind (LED oder Mini LED), angewiesen ist, sondern dass jeder Pixel sein eigenes Licht emittiert. Also im Prinzip der gleiche bzw. ähnliche Aufbau, wie ein OLED-Display, bei dem auch jeder der organischen LED-Pixel (besteht meist aus vier Subpixeln in weiß, rot, grün und blau) als eigene Lichtquelle fungiert. Das selbstleuchtende QD-Display, auch AMQLED genannt, von BOE ist aus mehreren Gründen interessant. 

AMQLED übertrifft OLED

Der Aufbau des AMQLED-Displays von BOE
Der Aufbau des AMQLED-Displays von BOE

Zum einen nutzt das Display für die Farbdarstellung Quantum Dot-Material, dass im Gegensatz zu organischen Materialien wie sie in OLED-TVs vorkommen, keine Anfälligkeit für Einbrennen (Burn-In) zeigen soll. Das Kontrastverhältnis wird von BOE mit 1.000.000:1 angegeben, was impliziert, dass der Schwarzwert und der maximale Helligkeitswert des Displays sich auf dem Niveau eines OLED-Displays bewegen dürfte. Was wunderbar klingt, ist dagegen die Farbraumabdeckung. Das Display soll 90% des BT.2020 Farbraums wiedergeben können. LCD und OLED TVs können meist nur 75-85% wiedergeben. Der einzige Wert, der uns für eine vorläufige Qualitätseinschätzung fehlt, ist die maximale Helligkeit bzw. durchschnittliche Helligkeitsleistung (APL) bei großflächigen Darstellungen.

Geringe Produktionskosten dank Druckverfahren

Und zuletzt soll die „Material Utilization Rate“, also der Prozentsatz an Materialien, die auch wirklich im Endprodukt Verwendung finden bei 90 Prozent liegen. BOE rechnet also lediglich mit einem Materialausschuss von rund 10 Prozent, was sich natürlich positiv auf die Produktionskosten auswirkt. Für BOE ist dies auch der vorrangige Grund, wieso man sich für die Entwicklung und Investition in die Drucktechnik entschieden hat. Wir sind gespannt, welche TV-Hersteller die Displaytechnik von BEO in marktfähige Produkte überführen werden. Den Trailer für das 55 Zoll AMQLED-Display könnt ihr nachfolgend einsehen (ab Minute 2:30):

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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5 Kommentare
  1. „Einbrennen“ beschreibt ja letztendlich die unterschiedlich schnelle Alterung/Abnutzung der einzelnen Zellen, abhängig von Farbe und Helligkeit der jeweils dargestellten Inhalte.
    „Keine Anfälligkeit für Einbrennen“ würde dann ja bedeuten, dass das Material sich nicht abnutzt/altert, oder zumindest so langsam, dass das bei normaler Benutzung überhaupt nicht ins Gewicht fällt, selbst wenn stunden- oder gar tage- oder wochenlang gleiche (schlimmstenfalls statische) Inhalte gar mit Maximalkontraste wiedergegeben werden.
    Das müssten ja dann Halbwertzeiten von mindestens 500.000 Betriebsstunden sein – was erstmal wenig glaubwürdig klingt, aber natürlich mega wäre…

    • Oder es bedeutet, dass sich die 3 oder 4 verschiedenfarbigen Zelltypen gleichmäßiger abnutzen oder altern als bei einem OLED. Das wird man rausfinden müssen.

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