Konkurrenz für LG: TCL und JOLED drucken bald eigene OLED-Panels

Platzhirsch LG Display scheint ernsthafte Konkurrenz zu bekommen. TCL (CSOT) und JOLED kooperieren um in naher Zukunft großflächige OLED-Displays drucken zu können.

TCL, der chinesische TV-Hersteller und Teil der China Star Optoelectronics Technology (CSOT) und das Joint-Venture JOLED mit seinen Partnern Japan Display, Sony und Panasonic gehen eine Kooperation für die Produktion von großflächigen OLED-Displays ein. JOLED wurde 2015 von den genannten Partnern gegründet und erforscht seitdem die Produktion von OLED-Displays via Drucktechnik. Letztere kann man eigentlich gut mit einem normalen Tintenstrahldrucker vergleichen. OLED-Materialen werden dabei wie „Farbe“ auf ein Substrat aufgetragen. Die Technik soll eine bessere Helligkeits- und Farbausbeute der OLED-Displays gewährleisten und zudem die Produktionskosten senken. Erste 4K-OLED-Displays in kleineren Formaten (21.6 Zoll & 32 Zoll) werden seit 2017 produziert und finden in Displays für den medizinischen Bereich Verwendung. Für die kommerzielle Massenproduktion von großflächigen, gedruckten OLED-Displays hat sich JOLED den aufstrebenden TV-Hersteller TCL ausgesucht.

TCL Fernseher mit gedruckten OLED-Displays

TCL hat sich bereits erfolgreich in wichtigen TV-Märkten, unter anderem den USA, Deutschland, oder Großbritannien, mit seinen 4K Fernsehern niedergelassen. Zuletzt überraschte das Unternehmen mit einem 4K TV Fernseher mit miniLED-Backlight, welcher erstmals auf der CES 2020 vorgestellt wurde. Im High-End-Segment kommt man heutzutage aber leider nicht mehr an der OLED-Technologie vorbei und so kam wohl die Produktions-Kooperation zustande.

Ein Full HD OLED Gaming-Monitor. Die schnellen Schaltzeiten der OLED-Pixel bieten einen Vorteil gegenüber LCD-Displays
Die OLED-Displays von JOLED kommen in kleineren Größen bereits in Geräten wie diesem Full HD OLED Gaming-Monitor zum Einsatz (21.6 Zoll) || Bild: oled-info.com

Wer sich heutzutage einen OLED-Fernseher kauft, der bekommt mit 100%iger Sicherheit ein Gerät mit einem OLED-Panel von LG Display geliefert. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren sozusagen ein Monopol auf die Displaytechnologie aufgebaut. Drittanbieter wie Sony, Philips, Panasonic, Hisense usw. haben aufgrund fehlenden Wettbewerbs gar keine andere Wahl, als die Panels von LG Display abzunehmen. Das könnte sich jedoch bald ändern.

Verbesserte RGB-OLEDs

Denn TCL und JOLED wollen nicht nur groß in das OLED-Geschäft einsteigen, nein sie wollen sich von der Konkurrenz qualitativ abheben. Im Gegensatz zu den Displays von LG sollen die gedruckten OLED-Displays eine RGB-Pixelmatrix besitzen. LG nutzt einen zusätzlichen weißen Pixel (WRGB) um eine gute Gesamt- und Farbhelligkeit erreichen zu können. Durch die weißen Farbpixel wird das Farbvolumen der OLED-TVs in den hohen Luminanzen leider eingeschränkt. Die reinen RGB (Rot, Grün, Blau) Subpixel von JOLED haben dieses Problem angeblich nicht.

LG Display hat einen großen Vorsprung

Ob sich LG Display wirklich von diesen Zukunftsaussichten in Panik versetzten lässt, darf bezweifelt werden. Das Unternehmen hat einen jahrelangen Vorsprung in der Produktionstechnik und liefert, sollte die neue Fertigungsanlage in China (Guangzhou) endlich zu 100 Prozent laufen, auf einem sehr hohen Niveau. Das muss die Konkurrenz erst einmal einholen. Zudem müssen die Preise stimmen, denn die meisten Nutzer werden auch weiterhin zur „günstigeren“ OLED-Technologie greifen.

TCL und Samsung arbeiten an QD-OLEDs

Auf jeden Fall dürfte Konkurrenz das Geschäft beleben und am Ende können potenzielle Käufer vom erweiterten Angeboten und ggf. günstigeren Preisen eigentlich nur profitieren. TCL arbeitet parallel an einer neuen „H-QLED“-Displaytechnologie, die einen Hybrid zwischen OLED und QLED (Quantum Dot) darstellen soll. Ein ähnliches Produkt möchte Samsung als QD-OLED (ebenfalls OLED mit Quantum Dot Materialien) in den nächsten Jahren am Markt platzieren. LG Display sollte sich also warm anziehen.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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5 Kommentare
      • Welches? Meinst Du jetzt das zum pre-amp mode? Weil der einfach allen Speaker-Anschlüsse gleichzeitig den Strom abschaltet?
        Na und? Das erfüllt doch den Zweck des Strom Sparens. Der X4500H kann das überhaupt nicht. Wo soll da also die Verschlechterung sein? Abgesehen davon, wer benutzt denn einen X4n00H hauptsächlich als Vorverstärker?
        Außerdem nützen bessere, teurere Geräte nichts, solange bei der Mehrheit der Menschen die Reallöhne sinken.

          • Das ist besorgniserregend, wenn andere Tests auch zu diesem Ergebnis kommen. Man sollte allerdings direkt im ersten Paragraphen mal genau hinlesen:
            „However, the right side of the unit where I think the front left and right channels exist, got very hot. It was so hot that it was uncomfortable to touch the top of the case even though it is 1 inch or more removed from the heatsink. There is a fan under them but it did not come on.“
            Wenn es stimmt, dass der Ventilator sich unter diesen Umständen nicht eingeschaltet hat, dann ist anzunehmen, dass da ein schadhaftes Exemplar des Geräts getestet wurde.
            Da der X4700H für viele Leute von Interesse sein sollte, dürfte sich das in den nächsten Wochen herausstellen.
            Mein eigener X4500H hat noch erweiterte Garantie bis Dezember 2021. Wenn der X4700H aus Verbraucher-Sicht wirklich ernste Probleme hat, kann ich auch auf sowas wie einen hypothetischen X4800H warten oder notfalls den Hersteller wechseln.

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