Aus diesem Grund profitiert Netflix NICHT von der Coronakrise

Durch den Coronavirus bleiben aktuell viele Menschen zu Hause. Dennoch sollen Streaming-Anbieter wie Netflix entgegen der Erwartungen nicht von der Krise profitieren.

Das betriffft natürlich nicht nur Netflix, sondern auch andere Anbieter wie Amazon Prime Video, Apple TV+ oder auch Disney+. Auf den ersten Blick denkt man natürlich: „Mehr Leute bleiben daheim, mehr Leute streamen – ist doch klasse für Netflix und Co.!“ Diese Rechnung geht aber nicht auf. Denn für die Streaming-Anbieter steigen ja nicht die Abonnements und damit die Einnahmen, sondern quasi die pro Abonnent abgerufenen Streams. Und genau das verursacht vielmehr zusätzliche Kosten.

Doch das ist nicht das einzige Problem: Durch den Coronavirus mussten auch viele Film- und TV-Produktionen temporär auf Eis gelegt werden – denn auch Regisseure, Schauspieler und andere Mitglieder aus Cast und Crew sind natürlich nicht gegen Krankheiten immun. Disney hat deswegen bereits zahlreiche Kinostarts verschoben und auch der neueste James Bond wurde quasi ein Opfer des Coronavirus.

Profitieren könnten also eher werbefinanzierte Dienste, wie beispielsweise YouTube. Dort kann ein Mehr an Nutzern und Abrufzahlen tatsächlich auch für Mehreinnahmen sorgen. Das gilt aber bestenfalls extrem eingeschränkt für Netflix und Co. Zumal die Anbieter auch mehr Bandbreite und Leistung zur Verfügung stellen müssen, um die erhöhte Nachfrage bewältigen zu können.

Den Menschen steht weniger Geld zur Verfügung

Ein anderer Faktor: Wenn viele Menschen nicht arbeiten dürfen, dann steht ihnen zwangsweise auch weniger Geld zur Verfügung. Das gilt für Selbstständige / Unternehmer, die eventuell Bars, Clubs oder Kinos betreiben genau so wie für viele Angestellte, die eventuell in der Reise- und Touristikindustrie arbeiten. Und dann spart man sich vielleicht lieber das Streaming-Abonnement, weil es gilt, wichtigere Kosten zu decken.

Am Ende hilft da aber nur abwarten: Derzeit geraten viele Länder und ihre Gesundheitssysteme an die Grenzen. Dabei sollte Ruhe bewahrt werden. Soziale Distanz muss zudem nicht soziale Kälte bedeuten. Auch Hamsterkäufe sind am Ende nur schädlich, denn zu Engpässen bei Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln sind nicht zu erwarten, solange rational und bedacht gehandelt wird. Begleiten wird uns die durch den Coronavirus verursachte Krise aber sicherlich noch über viele Wochen bzw. Monate.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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