HDMI 2.1b ist da: Bessere Kommunikation und klare Feature-Angaben für Nutzer!

Die HDMI 2.1b-Spezifikation wurde von der HDMI Licensing final freigegeben. Alle Details zu HDMI 2.1b und wie sich die Spezifikation von HDMI 2.1 unterscheidet, kannst du hier nachlesen!

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Audio-/Videotechnologie ist der HDMI-Standards (High-Definition Multimedia Interface) eigentlich nicht mehr wegzudenken. Vor allem im Heimkino-Segment, mit TV-Geräten und Projektionssystemen, ist HDMI die bevorzugte Wahl, um Abspiel- und Wiedergabegeräte zu verbinden. HDMI 2.1b stellt hier die neueste Version dar, die auf die HDMI 2.1-Spezifikation aufbaut und auch alle Neuerungen von HDMI 2.1a beinhaltet. Mit großer Wahrscheinlichkeit stellt HDMI 2.1b die letzte Revision des HDMI-Standards, Version 2.1 dar. Danach dürfte sich auf eine neue Variante konzentriert werden.

Was kann HDMI 2.1b?

Die Anschlüsse der TCL X955-Modelle in 85, 98 und 115 Zoll inkl. HDMI 2.1
HDMI ist nicht viel weniger als die Lebensadern des modernen Home-Entertainments | Bild: Dominic Jahn

HDMI 2.1b beerbt die aktuelle HDMI 2.1a-Spezifikation, die eigentlich nur das Source-Based Tone Mapping (SBTM)-Feature integriert hatte. HDMI 2.1b bringt dagegen kein einziges neues Feature mit sich, ist jedoch, wie wir gleich ausführen werden, extrem wichtig für die Endkundenkommunikation. Davor möchten wir jedoch noch einmal zusammenfassen, welche Features die Schnittstelle in der neusten Version mit sich bringt:

  • Höhere Videoauflösung und Bildwiederholungsraten: HDMI 2.1b liefert eine noch breitere Auswahl an unterstützten Kombinationen aus Auflösung und Bildwiederholungsrate. Diese reicht von 4K mit 50/60Hz bis zu 10K mit 100/120Hz. Bildwiederholungsraten, die über die Möglichkeiten von HDMI 2.1 hinausgehen, werden unter anderem mittels DSC oder Digital Stream Compression (komprimierte Datenübertragung ohne Qualitätsverlust).
  • Dynamische HDR-Formate: Die HDMI 2.1b Spezifikation unterstützt statische und dynamische HDR-Lösungen. Statisches HDR (z.B. HDR10) optimiert die Helligkeit eines Videos mit einem einzigen Metadatensatz. Dynamisches HDR (z.B. Dolby Vision) passt die Helligkeit hingegen für jede Szene oder jedes Bild individuell an, was zu einer besseren Bildqualität führt.
  • Source-Based Tone Mapping (SBTM) ist eine neue HDR-Funktion, bei der das Quellgerät einen Teil des HDR-Mappings übernimmt. Dies ist besonders nützlich, wenn HDR- und SDR-Inhalte kombiniert werden, z.B. bei Bild-in-Bild. Zudem ermöglicht SBTM PCs und Gaming-Geräten, automatisch ein optimiertes HDR-Signal zu erzeugen, ohne dass der Nutzer das Quellgerät manuell einstellen muss.
  • eARC Unterstützung: enhanced Audio Return Channel (eARC) ist die Weiterentwicklung von ARC mit Verbesserungen bei Bandbreite und Geschwindigkeit. Damit lässt sich hochqualitativer Ton vom TV an eine Soundbar oder einen AV-Receiver übertragen. eARC unterstützt aktuelle Audioformate bis zu 192 kHz, 24-Bit, unkomprimiertes 5.1, 7.1 und 32-Kanal-Audio sowie objektbasierte Surround-Technologien wie DTS:X und Dolby Atmos.
  • Erweiterter Gaming-Support: Gaming-Support: HDMI 2.1b bietet 4K-Auflösungen mit bis zu 120Hz, sogar 144Hz für Gaming-TVs und Monitore, für ein immersives Spielerlebnis. Zudem werden VRR, ALLM und QFT unterstützt, um das Gaming zu optimieren. In Kombination mit DSC wird sogar 4K-Gaming mit bis zu 240Hz inkl. VRR und HDR unterstützt.
  • Quick Media Switching (QMS): QMS nutzt HDMI VRR, um schnelle Wechsel zwischen Inhalten mit unterschiedlichen Bildraten zu ermöglichen und den schwarzen Bildschirm zu vermeiden, der beim Start eines Videos, z.B. auf Netflix, auftreten kann.

HDMI 2.1b behebt das größte Manko von HDMI 2.1(a)

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Mit HDMI 2.1 und HDMI 2.1a versank die Branche für Unterhaltungselektronik etwas im Chaos. Vor allem die Endkunden litten darunter!

Die große Verwirrung, die mit der Einführung von HDMI 2.1 und HDMI 2.1a einhergegangen ist, wird endlich mit der Version HDMI 2.1b behoben. Aktuell kann ein Hersteller sein Produkt noch mit HDMI 2.1 bewerben, obwohl dieses nur eines der oben aufgezählten Features beherrscht, was auf so ziemlich alle neuen TV-Geräte zutrifft. Ein 4K Fernseher unterstützt vielleicht nur ALLM (Auto Low Latency Mode) und kann trotzdem als TV mit HDMI 2.1 beworben werden. Der Kunde schaut entsprechend in die Röhre, wenn der TV weder 4K@120Hz, noch VRR beherrscht, wie sie für ein fortschrittliches Gaming-Erlebnis unerlässlich sind.

HDMI 2.1b schiebt dieser Praktik endlich einen Riegel vor: Wie das HDMI-Forum erklärt: „Alle Produkte müssen der HDMI 2.1b-Spezifikation und der HDMI 2.1b-Konformitätstestspezifikation (CTS) entsprechen. Solange die CTS nicht verfügbar ist und ein Produkt den Konformitätstest nicht bestanden hat, darf es nicht behaupten, 2.1b-konform zu sein oder 2.1b-Funktionen zu unterstützen.“ Hersteller dürfen Versionsnummern nur verwenden, wenn sie „die Versionsnummer mit einer in der Spezifikation definierten Funktion oder Eigenschaft verknüpfen.“

Endlich eine klare Kommunikation!

Und genau dieser letzte Satz ist so wichtig. Denn ein Hersteller darf sein Produkt nur mit HDMI 2.1b bewerben, wenn diese mit den unterstützten Funktionen verknüpft wird. Fortan müssen Hersteller also klar ausweisen, welche Features der TV, Projektor oder Monitor beherrscht. Ein Budget-TV mit 4K-Auflösung, 60Hz-Panel und ALLM, wird entsprechend nur die Auflösung und ALLM ausweisen. High-End-Modelle werden dagegen bei so ziemlich allen Features ein Häkchen setzen können. Wir hatten bereits vor mehreren Jahren auf dieses Manko hingewiesen und hoffen, dass es auch bei den Herstellern Früchte trägt. Denn eine leicht verständliche Feature-Übersicht für ein HDMI 2.1-Gerät gehört unserer Meinung nach zu einer ehrlichen Kundenkommunikation dazu. Wie wäre es z.B. hiermit?

Unser Vorschlag für die Kennzeichnung von HDMI 2.1-Geräten
Unser Vorschlag für die Kennzeichnung von HDMI 2.1-Geräten

Was wird benötigt, um HDMI 2.1b zu nutzen?

Um HDMI 2.1b im vollen Umfang nutzen zu können, müssen alle Geräte innerhalb der Wiedergabekette HDMI 2.1b unterstützen. Zudem müssen diese mit einem HDMI 2.1b oder Ultra High Speed HDMI-Kabel miteinander verbunden werden. In der Regel werden alle geläufigen HDMI 2.1-Kabel auch diese Verbindung herstellen können. Bei der Unterstützung der Endgeräte muss auch darauf geachtet werden, dass beide den gleichen Feature-Umfang, der unter HDMI 2.1b angegeben werden muss, besitzen. Ein TV-Gerät welches VRR (Variable Refresh Rate) beherrscht, wird das Feature nicht wiedergeben können, auch wenn der Signalgeber dieses unterstützt (z.B. PC oder Spielekonsole).

Fazit: HDMI 2.1b ist überfällig!

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Wir freuen uns schon auf eine klare Feature-Kommunikation mit HDMI 2.1b

Die Einführung von HDMI 2.1 sowie dessen Erweiterung HDMI 2.1a war, gelinde gesagt, ein Fiasko. Wie Produkte aktuell mit HDMI 2.1 ausgezeichnet werden, entspricht in den wenigsten Fällen einer ehrlichen Kundenkommunikation, sondern wirkt eher wie der Wilde Westen. Mit HDMI 2.1b ist damit endlich Schluss – in der Theorie. Denn was die HDMI Licensing vorgibt, muss jetzt erst einmal Früchte tragen. Wie diese aussehen und ob diese dem Kunden schmecken werden, bleibt abzuwarten. Hersteller haben im Grunde keine Möglichkeit, zu tricksen. Sollten die Vorgaben nicht erfüllt werden, dürfen die Produkte nämlich nicht mit HDMI 2.1b beworben werden. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, ob HDMI 2.1b eine Besserung bei der Auszeichnung der Features mit sich bringen wird. Schlechter kann es nämlich nicht mehr werden…

Vielen Dank an LordBerti für die Info!

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QuelleHDMI.ORG
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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11 Kommentare
  1. jo, damit ist dann auch wieder das Rennen eröffnet, welcher tv als erstes 2 oder drei HDMI 2.1b verbaut hat bzw welcher TV als technisch veraltet gilt, nur weil er nur einen mitbringt.
    Bis heute habe ich keinen Bedarf, an mehr als einen HDMI 2.1 an meinem TV.

    • Ist doch nur ein kleines Update. Das juckt die Leute ebenso wenig wie HDMI 2.1a. Wichtig sind nur die Features. Die gibt es in seit 2019 in jedem gutem TV. Dementsprechend geht hier auch kein Rennen los.

  2. Ne PS5 oder Xbox Series X kosten doch keine Unsummen. Und auch die benötigen HDMI 2.1 für alle Features. Ob die jetzt jemand nutzt oder nicht sei mal dahingestellt.

  3. Frage mich was das bringt. 4k UHD Player werden kaum noch bzw, gar nicht mehr gebaut, und bei Games muss müsste man Unsummen Investieren um die Vorteile ausnutzen zu können.

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