Amazon will ab 2025 mehr Werbung bei Prime Video zeigen. So ist man sich sicher, dass Kunden das hinnehmen werden.
Anfang 2024 hat Amazon damit begonnen, vor und während der Inhalte beim Streaming-Dienst Prime Video Werbung einzubinden. Entkommen kann man dem nur, wenn man einen Aufpreis von 2,99 Euro im Monat für die Werbefreiheit zahlt. Hinter dieser Paywall ruhen dann inzwischen auch Dolby Atmos und Dolby Vision. Ab 2025 dürfte es in Bezug auf die Werbung dann wohl noch deutlich nerviger werden.
Amazon wertet Werbestrategie bei Prime Video als Erfolg
Amazon erklärt laut Financial Times, dass man guter Dinge sei mit der Werbeoffensive fortzufahren, da man seit der Einführung von Werbung in Prime Video keinesfalls eine große Kündigungswelle erlebt habe. In Deutschland läuft allerdings aktuell eine Sammelklage. Diese kann und soll die Werbeeinblendungen nicht verhindern, allerdings wird die Ansicht vertreten, dass Amazon gegen geltendes Recht verstoßen hat. So hätte man von den Kunden die aktive Zustimmung zu dieser Anpassung einholen müssen, statt die Werbung lapidar in einer E-Mail anzukündigen.
Es heißt, dass Amazon Werbepartnern günstigere Konditionen anbiete als beispielsweise Netfix. Für die Werbeindustrie ist Prime Video aber auch attraktiv, weil eben als Standard Werbung ausgespielt wird. Die werbefreie Option muss separat gegen einen Aufpreis dazugebucht werden. Laut Amazon sei man in der Lage, monatlich ca. 200 Mio. Menschen mit der Werbung bei Prime Video zu erreichen. Das ist natürlich für werbende Unternehmen und Marken sehr interessant.
Laut Amazon hätten eben auch deutlich weniger Kunden Prime Video wegen der Werbung gekündigt als man zuvor angenommen hatte. Das zeigt auch, dass polternde Individuen in den Internet-Kommentarspalten eben nicht für die breite Masse stehen – oder selbst ihre vollmundigen Drohungen am Ende stillschweigend unterlassen und doch brav weiter zahlen.
Nur wenige Abonnenten wechseln zum werbefreien Tarif
Analysten hatten damit gerechnet, dass ca. 20 % der Prime-Abonnenten am Ende den Aufpreis für das werbefreie Abo zahlen würden. Es sollen aber deutlich weniger gewesen sein. Für Prime Video ist aber nicht nur mehr, sondern auch neue Werbung geplant. Etwa will man interaktive Anzeigen einführen, über die direkt Produkte beim Händler in den Warenkorb geschubst werden können. Auch das ist natürlich für Werbepartner überaus reizvoll.
Letzten Endes erleben wir aktuell ein wenig, wie sich Streaming-Anbieter in diesem Bezug mehr und mehr zu einer Art Mischung aus Pay-TV und Privatfernsehen entwickeln. Man darf gespannt sein, ab wann der Bogen aus Sicht der Kunden überspannt ist.
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Mir reicht die Werbung jetzt schon. Wenn noch mehr Werbung kommt, werde ich mit Sicherheit mein Prime Abo kündigen.
Naja, ich hab ja auch Prime net wegen dem Videozeugs. Deshalb werde ich auch logischerweise nicht in den werbefreien Tarif wechseln. Falls das im Umkehrschluss bedeutet , daß die Werbung funktioniert, ist das entweder eine subjektive Sichtweise, oder Werbung funktioniert einfach immer.
Dieser Anbieter kann von mir aus soviel Werbung bringen wie er möchte, interessiert mich nicht mehr da ich amazon prime nach Jahren gekündigt habe,soll die dämliche Werbung sehen wer will.
Vielleicht bin ich ja eine Seltenheit, aber Werbung hat mich noch nie, aber wirklich gar nie in irgendeiner Form beeinflusst, ob ich was kaufe oder nicht.
„Nur wenige Abonnenten wechseln zum werbefreien Tarif“
Ich habe ja schon länger gekündigt gehabt. Fehlt mir mittlerweile auch gar nicht mehr.
Einige Bestellungen find nun auf anderen Plattformen statt, wo man auch oft keine Versandkosten hat.
so long…
cine
Komisch dass jeder das von sich glaubt, aber Psychologen etwas ganz anderes sagen.
Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen, die Prime direkt gekündigt haben.
Waren bestellen kann ich auch ohne Prime, und Videoinhalte haben bei mir nie eine große Rolle gespielt.
Was sich für mich positiv auswirkt, ich bestelle wesentlich seltener und weniger. Wo ich die letzten Jahre noch so jede Kleinigkeit direkt bestellt habe, weil Versand kostenlos war, muss ich jetzt achten, dass ich 40 € im Warenkorb habe.
Aus dem Grund verschiebe ich viele Bestellungen auf später, und später schmeiße ich die Sachen aus dem Warenkorb wieder raus, weil ich mich anderes entschieden habe.
Somit hat Amazon nicht nur 90 € Gebühren für Primemitgliedschaft verloren, sondern auch mehrere Hundert Euro an nicht bestellten Waren.
Ich behaupte, die 90 € tun Amazon nicht weh, aber entgangener Gewinn für nicht verkaufte Waren dagegen schon.
Also ich kann allen nur empfehlen Amazon Prime zu kündigen. Man hat mehr Zeit für andere Aktivitäten und spart dabei wirklich viel Geld.
Wenn die Artikel nicht von Amazon persönlich sind, verlieren die keine hunderte Euro an dir, dass sind dann eher die Händler die ihre Produkte auf der Amazon Plattform anbieten. Und was von Amazon selbst kommt wirft eh kaum Gewinn ab, geht auf Masse, und das meiste von Amazon selbst wird eh nach vorherigen Absatzzahlen bestellt und nach Bedarf nachgeordert.
Amazon tut da garnichts weh^^
Abseits davon, viele haben Prime weil sie viel über die Plattform kaufen, und wer davon eh kaum die Video und Musik nutzt, dem ist die Werbung vollkommen egal
Ja, du weißt es besser, wo, was und wie viel ich bestelle.
Nur so zum Vergleich.
46 Bestellungen aufgegeben in 2024
vs.
88 Bestellungen aufgegeben in 2023
oder
77 Bestellungen aufgegeben in 2022
oder
102 Bestellungen aufgegeben in 2021
Das ist aber trotzdem zu vernachlässigen. Amazon hat sich mit seinem anfänglichen Garagen-Bücher-Laden einen Namen gemacht und sukzessiv Abhängigkeiten bei Firmen und Kunden geschaffen. Die Umsätze wurden zwar immer größer, aber ein wirklich guter Gewinn konnte mit dem eigenlichen Verkaufen von Bücher und Co. nie gemacht werden. Stattdessen hat man sein Geschäft auf eine Verkäuferplattform mit horrenden Gebühren umgestellt und das ganze mit Lagerkapazitäten und Logistik verknüpft. Selbst wenn du auf Amazon nicht bestellst, verdient Amazon im Hintergrund in etlichen Fällen trotzdem mit.
Einen großen Reibach macht Amazon mittlerweile mit seinen Web- und Cloudservices. Da wird ordentlich verdient und erschafft gleichzeitig wieder neue Abhängigkeiten. Neben dem sieht das Amazon Prime Video-Geschäft eher wie ein Hobby aus, hat aber natürlich Außenwirkung mit Prestige und so.
Hier fällt das Zauberwort Diversifizierung und das gelingt Amazon, wie kaum einem anderen Unternehmen.
Amazon ist mittlerweile zu breit und zu stark aufgestellt, so dass mit indivuellen Entscheidungen im Klein-Kleinen keine Konsequenzen erzwungen werden können.