ARD will wieder mehr Geld und in den Mediatheken Werbung schalten

Die öffentlich-rechtlichen Sender streben erneut nach mehr Geld. Gerne möchten sie Werbung in den Mediatheken schalten.

In Deutschland wünschen sich zwar viele Menschen eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, doch bei den Verantwortlichen ist kein echter Wille dazu zu erkennen. Und auch die Politik zeigt daran wenig Interesse. Auch der Wille zum Sparen kann angesichts der ausufernden Verwaltung, exorbitanter Gehälter und Pensionen nur beschränkt ernst genommen werden. Zumal gerne mediale Nebelkerzen gezündet werden, und bei Reform- und Sparwünschen immer nur auf das Programm gezeigt wird, das angeblich unter Einsparungen sofort leiden müsste.

Neben weiteren Erhöhungen des Rundfunkbeitrags gibt es aber noch andere Wege für ARD, ZDF, Deutschlandfunk und Co., um die Ressourcen zu steigern. Einer wäre es, in den Mediatheken Werbung zu schalten. Genau das ist nun als Wunsch geäußert worden. Der verantwortliche Geschäftsführer der ARD-Media kritisiert hier die aktuelle Gesetzgebung. Er fordert die Chance, in der Mediathek Werbung zu schalten.

ARD und ZDF stellen ihr gemeinsames Streaming-OS vor.
Die ARD strebt erneut nach höheren Mitteln.

So prognostiziert man bei der ARD für die Beitragsperiode 2025 bis 2028 einen Rückgang der Nettowerbeeinnahmen auf 1,38 Mrd. Euro. In der aktuellen Periode sind es noch 1,56 Mrd. Euro. Allerdings sind umgekehrt die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag auf ein Rekordhoch gestiegen und liegen inzwischen bei 9,02 Mrd. Euro im Jahr 2023. 2022 waren es „nur“ 8,57 Mrd. Euro. Von knappen Kassen ist also kaum zu reden.

Rechnet sich die ARD arm?

Jedenfalls verweist die ARD auf die Fragmentierung des Bewegtbildmarktes, womit man meint, dass nonlineare Angebote gegenüber dem Fernsehen immer stärker an Bedeutung gewinnen. ARD, ZDF und Co. dürfen jedoch nach 20 Uhr keine Werbung mehr senden – auch an Sonn- und Feiertagen nicht. Allerdings hält man sich daran oft nicht allzu eng, denn es wird viel auf Produktplatzierungen in eigenen Filmen und Serien gesetzt.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) wirft der ARD dann auch vor, mit ihren Prognosen zu pessimistisch zu sein. Sie geht eher von 1,45 Mrd. Euro durch Werbeeinnahmen für die kommende Beitragsperiode aus. So liegt es im Interesse der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, sich quasi „arm zu rechnen“, um mehr Geld fordern zu können. Diese Taktik wird schon seit Jahren immer wieder kritisiert.

So mag der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland finanziell auf sicheren Beinen stehen, die Relevanz ist allerdings gefährdet, da die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung sinkt. Eine Einführung von Werbung in den Mediatheken wäre hier wohl Wasser auf die Mühlen der Kritiker.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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6 Kommentare
  1. Die schreien nur immer nach mehr Geld, die sollten mal all ihre unützen 3 Programme abschalten da ist einsparpotenzial ohne Ende. vernünftige Sendungen wären auch nicht schlecht, da würde ich vielleicht wieder einschalten.

  2. Wird Zeit, dass das eh umbauen. Es reicht ein frei empfangbarer Sender der dann rein über Steuern finanziert wird. Der Rest soll dann entwedee hinter eine Paywall oder halt komplett werbefinanziert.

    Win Win für alle.

    • Es würde schon reichen wenn man ARD und ZDF komplett zusammenlegt, wir sind das einzige Land mit einem dualen System/zwei von einander unabhängigen ÖR Sendern + ihre Sparten. Da könnte man einiges an Personalkosten und langfristig späteren Pensionen und Rücklagen einsparen. Der Blödsinn mit den daraus zwei unabhängigen Mediatheken ist auch so ein Unding.
      Genauso warum jede Landesrundfunkanstallt dieselben Nachrichten mit unterschiedlichen Nachrichtensprechern abspult, da reicht doch einer, usw….
      Der ganze übergroße Personalstand verschwendet Unsummen an Gebühren

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