Apple bringt mit der Vision Pro bald ein Mixed-Reality-Headset auf den Markt. Netflix lässt die ganze Sache allerdings vorerst kalt.
So wird der Streaming-Anbieter keine angepasste App für das AR- und VR-Headset aus Cupertino veröffentlichen. Damit handelt man im starken Kontrast zu Disney+. Letztere werden nicht nur eine App bereitstellen, sondern offerieren auch noch exklusive 3D-Inhalte für die Apple Vision Pro. Das erweckt fast den Eindruck, Netflix könnte annehmen, dass Apples Headset keine ausreichende Masse erreichen wird.
Falsch liegen könnte Netflix damit nicht. Denn schon der Preis der Apple Vision Pro, 3.499 US-Dollar kostet das Wearable in den Vereinigten Staaten, schränkt die Zielgruppe sicherlich erheblich ein. Und schon deutlich günstigere VR-Headsets wie die PlayStation VR2 konnten den Markt nicht wirklich voranbringen. Derzeit stammen die erfolgreichsten Modelle von Meta – die Standalone-Headsets der Quest-Reihe.
Spannend ist aber, dass Netflix nicht einmal z. B. die existierende iPad-App einfach auf die Apple Vision Pro hievt. Denn auch diese Option besteht für Entwickler, die zu keinen größeren Anpassungen gewillt sind. Stattdessen haben Sprecher des Unternehmens im Grunde verbal abgewunken: Besitzer des Mixed-Reality-Headsets könnten sich Inhalte von Netflix ja über das Web anschauen.
Netflix sieht offenbar wenig Potenzial in VR
Generell scheint Netflix eher skeptisch auf den Markt für Mixed-Reality-Headsets zu blicken. Denn man hat zwar immerhin eine native App für die Quest-Modelle von Meta entwickelt, diese hat aber auch seit Jahren keine Updates mehr erhalten. Der Streaming-Anbieter scheint seine Prioritäten also definitiv anders zu setzen.
Für Apple ist das Ganze durchaus ein wenig blamabel, da man die Vision Pro auch als Entertainment Headset bewirbt. So hebt man etwa seine Partnerschaften mit Disney+, Amazon Prime Video, Peacock, Max und auch ESPN im Marketing gerne hervor. Dass mit Netflix nun der erfolgreichste Videostreaming-Anbieter keinerlei Interesse zeigt, dürfte in Cupertino alles andere als positiv aufgenommen worden sein.