Hisenses 21:9 5K „Movie Wall“ Fernseher macht mich sauer, dass ich ihn nicht haben kann

Am Stand von Hisense hat mich ein TV-Gerät fasziniert. Die „Movie Wall“ ist ein 5K Fernseher mit einem 21:9 Cinemascope Format und der Grund, wieso ich etwas sauer bin.

Naja sauer ist vielleicht übertrieben, aber enttäuscht auf jeden Fall. Ich habe seit längerer Zeit kein Display oder Fernseher im 21:9 Format mehr zu Gesicht bekommen. Der Prototyp von Hisense mit der Modellbezeichnung HZ81U7F hat mich daran erinnert, wie cool ein Fernseher im Cinemascope Format wäre. Das Display löst mit 5.120 x 2.160 Bildpunkten auf, also native UHD-Auflösung (3.840 x 2.160) mit zusätzlichen Pixeln in der Waagerechten. Auf dem 21:9 5K TV könnten Blockbuster Produktionen und viele Serien hochskaliert und bildfüllend genossen werden – ganz ohne schwarze Balken.

Die groben Spezifikationen für den 21:9 5K TV HZ75U9E
Die groben Spezifikationen für den 21:9 5K TV HZ75U9E

Zugespielte Inhalte im 16:9 Format, könnten mit leichtem Zoom auf die volle Breite gestreckt oder mit einem schwarzen Balken links und rechts dargestellt werden. Mit der hier genutzten Panel-Technik, ein LCD-Panel mit direktem LED-Backlight und 442 Dimming-Zonen, sah das alles schon ganz gut aus. Man konnte der Ansteuerung der Dimming Zonen jedoch entnehmen, dass es sich noch um einen Prototyp handelt.

Lieber Hochkant-TV statt Cinemascope?

Ich finde es eigentlich schade, dass Hersteller dieses Format nicht nochmal aufgreifen wollen. Da wird sich lieber auf Hochkant-TVs für die Generation Y oder 8K Fernseher versteift. Ok letzteres verspricht zumindest Zuwächse in den nächsten Jahren. Dabei gibt es doch schon Konzepte, die den „Movie Wall“ von Hisense weitergedacht haben. Ich erinnere da gerne an den 5K OLED TV mit verschiebbaren Lautsprechern, den LG Electronics angemeldet hat. Auch Samsung hat sich ein Konzept für ein flexibles, aufrollbares Display angemeldet, dass bei Bedarf auf 21:9 Cinemascope gebracht werden kann.

Samsung UE82S9W Luxus-TV mit Curved 5K Display im 21:9 Format
Sah schon ganz cool aus, der 21:9 Fernseher UE82S9W mit gebogenem 5K Display

21:9 Fernseher scheiterten an zu hohen Preisen

2014/2015, als 4K die Aufmerksamkeit auf den Technik-Messen auf sich zog, hatte Samsung bereits zwei Breitbild-Fernseher im Programm, den UE105S9W mit einem curved 105 Zoll Display und den UE82S9W mit 82 Zoll und ebenfalls gebogenem Display. Und wieso wurde das Format vom Nutzer nicht angenommen? Vielleicht weil es zum falschen Zeitpunkt angeboten wurde? Die Geräte kosteten zwischen 119.999 und 21.999 Euro was sich nur die wenigsten leisten konnten. Die Preise waren damals gerechtfertigt, war die Produktion von hochauflösenden Displays vor 4-5 Jahren noch weitaus teurer. Ich finde, es ist Zeit das 21:9 Format wiederzubeleben!

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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11 Kommentare
  1. Als Heimkino-Benutzer mit Großbildprojektion hat man hier bei einem Projektor mit Lens Memory ganz klar die Nase vorn, dann wird das 16:9 Bild übergroß auf die 21:9 Bildwand projiziert (die schwarzen Letterbox-Balken liegen außerhalb bzw. werden unsichtbar) und 16:9 Programminhalte werden dank Lens Memory verkleinert in „Pillarbox“ Form mit schwarzen Balken links und rechts dargestellt, Auflösungsverluste durch Skalierung o.ä. = 0.

    Wegen der Umgebungslichtproblematik natürlich kein vollwertiger Flachbildschirm-Ersatz, aber was Hisense hier anbietet, wäre eine echte Option. Für mich sind und bleiben aber Flachbildschirme aufgrund Ihrer Größenbegrenzung (sofern die Teile noch bezahlbar sein sollen…) „Home Entertainment“, richtiges Heimkino oder „Home Cinema“ ist IMO nach wie vor nur mit Großbildprojektion (wie im echten Kino) machbar.

  2. Also ich finde einen solchen 21:9 TV zwar stylisch und für viele Kinofilme praktisch, aber es gibt 1. doch noch sehr viele Kinofilme in 1,85:1 und 2. bei den Streamingdiensten eher wenig Inhalte, die 21:9 nutzen. Vielen nutzen heute doch schon eher 2:1 als Alternative.

  3. Ich habe mir vor einigen Jahren deshalb schon einen 21:9 Monitor (LG 34UM65) zugelegt. Leider bekommt man dann ein schwarz eingerahmtes Bild (schwarze Balken an allen vier Seiten), weil bei BluRay das Seitenverhältnis auf 16:9 eingemeißelt ist. Da hilft dann nur z.B. PowerDVD in einer neueren Version. Die kann das Video entsprechend skalieren. Wie gut das am TV funktionieren würde, wage ich zu bezweifeln. Übrigens gab es ja mal einen 21:9 TV von Philips (56PFL9954H/12).

  4. @Dominic:
    Das ist schon richtig, was die moderne TV-Wiedergabe angeht. Wenn es aber ums Video Gucken geht und die Sammlung, wie bei mir, alle Jahrzehnte seit den 1920ern umfasst, sieht das schon ganz anders aus.
    Wenn Du allerdings mehr fernsiehst und praktisch nur neuere Produktionen auf Video hast, dann ergibt so ein 21:9-Fernseher schon viel mehr Sinn. Das sehe ich auch so.
    Dritterseits gibt es in den letzten Jahren, vor Allem im Fernsehen, auch extrem viele 1,78:1 Produktionen o. Ä. Formate. Darum sehe ich insgesamt da immer noch keinen Nachteil von 16:9 gegenüber 21:9, fast unabhängig davon, was man guckt.
    Und wenn wir jetzt noch das Thema IMAX-Szenen und deren Seitenverhältnisse auf Home Video in die Diskussion einbringen, wird es wirklich kompliziert. 😉

  5. Ich wollte auch ein 21:9 TV, gibt aber keinen, ich habe jetzt in meiner Verzweiflung einen LG Oled C8 in 77 Zoll gekauft. Für Cinemascope sieht das jetzt sehr gut aus, das normale TV und Serien in 16:9 sind mir bei einem Sitzabstand von 2,80 mtr etwas zu groß, da kämen mir die seitlichen Balken bei 16:9 sehr entgegen.

  6. 5K-21:9 Fernseher würden nur dann Sinn machen, wenn es anamorph gespeicherte Cinemascope-Filme auf UHD-Bluray gäbe, um die volle Auflösung des Formats auszunutzen.

  7. Okay, für Filme in 2,39:1 ergibt das total Sinn, für Filme in 1,85:1 o. Ä. auch noch. Aber was ist mit Filmen vor Mitte der Fünfziger und Fernsehsendungen aus dem 20. Jh., die ja fast alle in 4:3 formatiert sind? Die hätten dann extreme Balken links und rechts. 16:9-Fernsehen hat sich wahrscheinlich durchgesetzt, weil das der beste Kompromiss ist, bei dem fast nie extreme Balken auftreten, außer vielleicht bei einigen enorm seltenen Formaten, wie 2,55:1 und 2,76:1, denen man aber fast nie begegnet.

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