Der Einsiedler vorm Fernseher ist bisher wohl eigentlich eher ein Mythos gewesen. So sollte das Klischee von der einsamen Couch-Potato etwa Kinder ermutigen mehr draußen zu spielen. Laut einer neuen Studie wandelt sich das Fernsehen aber tatsächlich. Es wird von der Familienaktivität zur Solo-Berieselung.
So war das Fernsehen vor allem in den 1980er- und auch 1990er-Jahren bei Familien etwa mit Spielshows wie „Wetten, dass…?“ auch ein gemeinsames Ereignis. Man hat sich Sendungen nicht nur gemeinsam angesehen, sondern auch darüber geredet und gemütlich Zeit miteinander verbracht. Das war freilich noch eine andere Ära. Oftmals gab es nur ein Fernsehgerät im Haus und es trug noch nicht quasi jeder Mensch einen portablen Multimedia-Player namens Smartphone mit sich herum.
Dass der Fernsehkonsum bzw. die Nutzungsgewohnheiten sich verändern, wird durch viele Faktoren bedingt. Smartphones, Streaming-Dienste und auch veränderte Regelungen zu Arbeitszeiten sind alle Teile des Gesamtbildes. Eine neue Umfrage von Statista hat ergeben, dass fast die Hälfte der Befragten (48 %) Filme, Serien oder auch TV-Shows lieber alleine konsumiert. Nur ein kleiner Teil, 11 %, setzt sich fürs Fernsehen lieber mit der Familie zusammen. Freunde sind als Seh-Genossen noch unbeliebter. Nur 2 % präferieren das gemeinsame Fernseherlebnis mit Freunden gegenüber dem Solo-Genuss.
Letzteres kann aber auch schlichtweg darauf hindeuten, dass die Zuschauer mit Freunden lieber andere Dinge unternehmen, als vor der Mattscheibe zu hocken. Verbreiteter ist dabei der Bewegtbildgenuss mit dem Partner: 39 % der Befragten sprechen sich dafür aus. Befragt wurden im Rahmen der Online-Studie 1.000 Menschen verschiedener Altersklassen vom 7. bis zum 12. Januar 2019.
Speziell die Jugend wandelt lieber auf Solo-Pfaden
Die Ergebnisse zeigen, dass gerade jüngere Zuschauer lieber alleine vor dem Bildschirm sitzen: 61 % der Befragten im Alter zwischen 18 und 29 Jahren schaut am liebsten alleine fern. Bei den Befragten zwischen 50 und 65 Jahren waren es allerdings auch immerhin 47 %. Wiederum gaben 43 % an meistens zu zweit fernzusehen. Weitere Unterschiede in der Nutzung: Die 18- bis 29-Jährigen nutzen mittlerweile Videoplattformen wie YouTube (81 %) oder Video-On-Demand-Angebote (73 %) stark. „Nur“ 67 % geben sich überhaupt noch regelmäßig dem linearen Fernsehen hin.
Da gehen die 50- 65-Jährigen anders vor und nutzen zu 87 % noch das klassische Fernsehen und nur zu 35 % Video-On-Demand-Angebote. Das spiegelt sich auch in den Aussagen zur Zukunftsperspektive des Fernsehens wider. 70 % der 50- 65-jährigen glauben, dass es auch bis 2028 noch das Fernsehen, wie wir es heute kennen, geben wird. Hingegen nehmen 65 % der 18- 29-Jährigen an, dass es bis dahin gar mein lineares TV mehr geben könnte.
Ich schau auch lieber alleine Filme, wenn meine Frau mitschaut, fragt sie immer was passiert als nächstes oder will quatschen, dann drücke ich Pause, damit sie reden kann. Dan heisst es lass laufen.
Entweder man schaut den Film oder man quatscht.
Ganz deiner Meinung.