Laut einer aktuellen Analyse des Marktforschungsunternehmens IHS Markit, steht bis 2022 in rund 40+% aller Haushalte ein 4K Fernseher. Die Auswahl an TV-Sendern in UHD Auflösung wird diesem Trend jedoch nicht gerecht.
Im Rahmen des Philips Audio & Video Launch-Events in Amsterdam, gab auch Paul Grey, Research Director bei IHS Markit, einen kompakten Einblick in den UHD TV Markt. Ein besonderes Augenmerk wurde natürlich auf den Westeuropäischen Markt gelegt, zu dem auch Deutschland zählt. Die Zahlen sind eigentlich sehr erfreulich, betrachtet man diese aus der Perspektive eines TV-Herstellers. Im 2. und 3. Quartal 2018, handelte es sich bei 60% der ausgelieferten TV-Geräte um ein Modell mit 4K Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte). Die Akzeptanz des neuen Videostandards ist in keiner anderen Verkaufsregion höher! Selbst China und Nordamerika liegen dahinter.
40% UHD-Haushalte bis 2022
Online sowie in Technik-Märkten, werden fast nur noch TV-Geräte mit vierfacher Full-HD Auflösung prominent beworben. Somit ist es nicht verwunderlich, dass bei der Neuanschaffung eines Fernsehers auch oft ein Modell mit 4K UHD gekauft wird. In 2018 waren bereits 17% aller TV-Haushalte mit einem UHD-Modell ausgestattet. In den nächsten Jahren, wird sich UHD von der Nische schnell Richtung Mainstream bewegen. Laut Prognose, wird bis 2022 in rund 40% aller Haushalte ein oder mehrere 4K Fernseher stehen. Eigentlich erfreuliche zahlen, leider nicht für TV-Sender. Denn diese haben angeblich mit einer weitaus langsameren Akzeptanz von UHD gerechnet. Das lineare Fernsehen hat es eh bereits schwer gegen neue Medien und Streaming-Portale anzukämpfen. Wenn sie jetzt noch den technischen Fortschritt verschlafen, dann könnte – im schlimmsten Fall – einigen privaten Sendern in den nächsten Jahres das Licht ausgehen.
Ob es wirklich soweit kommt, kann uns nur die Zukunft zeigen. In Westeuropa haben wir erneut einen besonderen Status. Bereits 45 lineare TV-Sender übertragen ihre Inhalte in 4K Ultra HD (zum Teil mit HDR). Allein in Deutschland zählen wir neun relevante 4K Sender. Programmtests in 4K auf UHD1 by HD+ zeigen, dass nicht nur Öffentlich-Rechtliche Sendeanstalten, sondern auch private Medienunternehmen bereits mit UHD experimentieren und produzieren. Ob die Inhalte durch den erhöhten Detailgrad besser werden, sei einmal dahingestellt.
OLED-Anteil bei TV-Umsätzen steigt
In den meisten Regionen machen OLED TVs im 55 und 65 Zoll-Segment um die 10% der Umsätze aus (ausgenommen Japan mit einem Umsatzanteil von unglaublichen 60%). Die Umsätze, die mit Fernsehern mit OLED-Display erwirtschaftet werden, liegen in Westeuropa bereits bei 30% für 65 Zoll Modelle und 21% bei 55 Zoll-Modelle. Kunden investieren also gerne etwas mehr, um sich einen OLED TV zu kaufen. Das kommt zum Teil natürlich auch daher, dass der durchschnittliche Lohn in westeuropäischen Ländern etwas höher ist. Betrachtet man jedoch nur die Stückzahlen, dann können OLED-Fernseher „nur“ 10-17% für sich beanspruchen. Mit diesen Zahlen unterstreicht Philips seine Pläne, im High-End-Segment weiterhin auf OLED-Fernseher zu setzen.
8K ist weiterhin kein Thema
Wer sich frägt, soll ich doch lieber auf 8K warten oder lieber jetzt einen 4K Fernseher kaufen, für den hat Paul Gray ebenfalls einen „Tipp“. 8K wurde in der Präsentation immer wieder erwähnt, jedoch nur als Randnotiz. Aus der Betrachtung eines TV-Senders, hat 8K überhaupt keine Relevanz – ausgenommen NHK. Die japanische Sendeanstalt ist bereits mit einem linearen 8K-Sender live gegangen. In Europa, China & Nordamerika, gibt es keinerlei Anzeichen, dass 8K Sender in naher Zukunft benötigt werden. Produktionen in 8K Qualität (um daraus z.B. 4K Inhalte zu schaffen) wird jedoch eine gewisse Relevanz eingeräumt.
Fazit:
TV-Sender weiten ihr UHD-Angebot aus, womöglich aber nicht in der gleichen Geschwindigkeit wie sich der TV-Markt entwickelt. 8K scheint in Westeuropäischen Ländern nicht relevant zu sein. Die neue „Mainstream“-Größe beträgt bereits 55 Zoll (pro Jahr wächst dieser Wert um fast genau 1 Zoll). Die steigenden Marktanteile bei OLED zeigen, dass Kunden sich den neuen TV-Standard auch gerne etwas mehr kosten lassen.
Genau so ist das erst 8k wird ein beständiges Format werden.
Wenn sich mal die Preise für Profi-Equipment anschaut, kann man verstehen, warum die Fernsehanstalten so zurückhaltend mit neuen Normen sind. HD 720 war mit moderater Aufrüstung realisierbar, aber schon HD 1080 beginnt richtig zu kosten, zumal man für jede Fernsehnorm, weil es ja keine Aufwärtskompatibilität gibt, ein eigener Übertragungskanal vorgehalten werden muss.
Die Privatsender mussten ja bereits feststellen, dass dieser Mehrpreis für den neuen Übertragungsweg nicht erwirtschaftbar ist.
Frage zum Beweis dafür: wer ist bereit, bei den öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten die Aufrüstung per höherer Gebühren zu finanzieren ?
Warum höhere Gebühren? Vielleicht sollte der ÖRF seiner gesetzlichen Rolle nachkommen. Immer mehr Sender im TV, Radio und Stream. Doppelt so hohe Gehälter wie in der Wirtschaft. Zusatz-Pensionen die über den Renten der Normalos liegen. Das Niveau von Lanz, Will usw. liegt im Widerspruch zu den Millionen Gagen.
Manchmal ist weniger einfach mehr.
Also Geld ist bei deutlich über 8 Milliarden im Jahr reichlich vorhanden.
Die Planungen der Unterhaltungsindustrie gehen klar auf 8k. Solche Pläne werden durchgezogen und wie es 720 p erging wissen wir. Dieses Schicksal erleidet auch 4k. Sharp hat 2016 seinen ersten 8k Sateliten Receiver vorgestellt, der 2018 durch ein Nachfolgemodell ersetzt wurde. Die Olympischen Winterspiele werden in 8k übertragen. Welches Fernsehstudion soll denn noch in alte Technik investieren? Ab 2020 wird es richtig los gehen und in ein paar Jahren ist 4k kein Thema mehr. Die CES hat doch gezeigt, dass die Unternehmen anfangen zu Mauern. UHD Bluray ist für die schon kein Thema mehr und die Player werden sicher bald eingestellt.
Besonders schwer hat man es, wenn man lineares TV via Kabel guckt – was ich auch immer seltener tue. Dort hält man 720p ja bereits für HD, von 4k will ich gar nicht reden
Also von 4k TV’s halte ich gar nichts. Sie sind einfach zu groß und zu schwer. Ich habe 1998 mit einem Video Projektor angefangen und werde auch mit einem aufhören. Ich habe jetzt schon den 7 oder 8???
Hallo Herr Köglmeier,
jetzt haben Sie mich ein wenig überrascht.
4K-Fernseher müssen nicht groß sein, noch sind sie schwerer als herkömmliche Fernseher, und die Bildschirmgröße bestimmen Sie beim Kauf.
Ich habe 1998 mit einem Sony vpl 500s angefangen und bin Projektoren immer treu geblieben. 2,40 Bildiagonale ist eben mit herkömmlichen TV nur mit hohen Kosten verbunden und der TV ist schwer. 70 bis 80 Zoll tv die jetzt sehr günstig sind sind eben zu klein.
Hat schon jemand einen 8K-TV in Betrieb gesehen und darauf evtl. auch seine eigenen Fotos die er mit einer hochauflösenden Kamera (so um die 30 Megapixel und mehr) auf so einem 85 zölligen TV ansehen können?
Ich habe dies in einem der bekannten Märkte in unserer Stadt vor kurzem ausprobiert und muss sagen, dass die auf einem 8K-TV angesehen Bilder noch einmal um einiges schärfer sind als auf meinem 65er 4K-OLED von LG. Die sind so scharf wie ein Poster mit einer Breite von 1,50 Meter in meinem Wohnzimmer. Jedes einzelne Pixel der Kamera wird exakt auf so einem 8k-TV dargestellt. Die Schärfe ist unglaublich gut! Ich denke, dass sich 8K auf lange Sicht doch durchsetzen wird, wenn man erst mal Filme auf noch etwas größeren Bildschirmen mit über 2 Metern anschauen kann. Ich denke, dass die TV-Anstalten irgendwann eher gleich auf 8K umschwenken werden! Das mit dem Streaming sehe ich eher etwas kritischer als die meisten Leute! Die schießen scheinbar dieses Jahr wie Pilze aus dem Boden. Der Film-Markt wird immer mehr zersplittert. Das könnte sich auf Dauer negativ auf größere Filmproduktionen auswirken, die dann wie bisher weltweit in allen Kinos und später auch als DVD bzw. BD Verbreitung finden. Außerdem können sich die meisten normalen Bürger nicht neben den eh schon zu zahlenden GEZ-Gebühren nicht noch immer mehr dieser Dienste auch noch zu buchen und bezahlen. Es gibt ja nebenbei auch schon das Internet und den Handyvertrag usw. der ebenfalls bezahlt werden will. Außerdem sehe ich in den Streaming-Angeboten auch noch einen Umwelt-Aspekt, denn je mehr Anbieter, umso mehr Server müssen weltweit dafür zur Verfügung stehen, umso mehr Energie wird dazu benötigt! Jetzt schon verbraucht das gesamte weltweite Internet so viel Strom wie ganz Deutschland. Dieser Trend ist nicht gerade förderlich für die Umwelt! Außerdem verengt sich durch die großen Streaming-Anbieter immer mehr die Vielfalt des TV-Angebots und wird dadurch immer weiter kommerzialisiert. Die Informationspflicht und die Bildung könnten dadurch langfristig vielleicht immer mehr auf der Strecke bleiben!
Ich schaue (bis auf Fußball ab und an) gar kein lineares Fernsehen mehr. Von den ÖR nutze ich die Apps, Privatsender meide ich ohnehin – teilweise wegen der Qualität, teilweise wegen der Werbung. Ich glaube nicht, dass selbst ein Investment in 4k diese Entwicklung nicht mehr bremsen kann.
Nicht zuletzt liegt es auch an den Inhalten. Bei den Privaten zu wenig Qualität und zu viel Werbung, bei den ÖR fehlt ein Instrument um den Inhalt mitzugestalten.
Das Ganze nimmt ja kein Ende.
Noch ist 4K nicht mal richtig ausgereizt, schon wirbt man für 8K und wie man lesen kann, bald auch 16K.
Nur kommen die Sender nicht mit, die noch immer ihre Mühe mit gutem HD haben und preiswerter wird die Technik ja auch nicht, eher im Gegenteil…
Sie denken gleich über 8k nach und ersparen sich die Investition in UHD. Wozu auch, in ein paar Jahren sind 4k Fernseher Geschichte.
Das werden wir ja sehen 😉 Ich glaube eher, dass 8K den Weg der „Curved“ TVs gehen wird.
Die linearen Sender verschlafen klar den 4K UHD Trend. Die ÖR leben von der GEZ (haben also keinen Anreiz), die Privaten von Werbung (will keiner gucken) und HD+ (will keiner Zahlen). Dann lieber gleich zum Streaming. Dort kann man sich den Inhalt und den Zeitpunkt aussuchen und bekommt meist eine recht gute Bildqualität. Schade!
Das mit 8K sehe ich genauso, wie es im Text steht. Ich denke auch, dass 8K nicht relevant wird und selbst in Japan nicht für die breite Masse. Ich denke, dass mann bei 4K mit 50 bzw. 60Hz bleibt und das war es. Dazu kommt HDR10, HLG, Dolby Vision, vereinzelt HDR10+ und HDMI 2.0b mit eARC etc. Fertig aus. Die HFR wird wohl eher nicht groß kommen. Beim Ton im Wesentlichen Dolby bis Atmos und DTS bis -X.