Wir testen für euch „Transformers: Aufstieg der Bestien“ auf 4K UHD Blu-ray. Sieht man dem Film den Wegfall seines Regie-Vaters Michael Bay an, oder kann der Science-Fiction-Kracher überzeugen? Unser Test verrät es euch!
Inhalt (70%)
Im Jahr 2007 betrat Michael Bay die Kinowelt mit Transformers, und wahrscheinlich haben viele nicht erwartet, wie sich das Franchise über die Jahre entwickeln würde. Es geht um Maschinen, die sich auf der Erde als Autos, Lastwagen oder Flugzeuge tarnten. Aber da Filme, bei denen man das Gehirn ausschalten und einfach Action genießen kann, immer erfolgreich waren, gab es bisher sechs Filme in dieser Reihe, einschließlich des Spin-offs Bumblebee. Wenn man dieses Spin-off jedoch ausklammert, hat Bay bisher bei allen Filmen Regie geführt. Deshalb ist Transformers: Aufstieg der Bestien eine bedeutende Veränderung. Zum ersten Mal übernimmt ein anderer Regisseur die Regie in Filmen, die sich um Optimus Prime drehen.
Steve Caple Jr. gab 2016 sein Debüt mit The Land und brachte 2018 Creed II heraus. Es war wahrscheinlich nicht absehbar, dass er für seinen dritten Film ein Budget von über 200 Millionen Dollar zur Verfügung haben würde. Trotz rückläufiger Kinoeinnahmen wurde sein Beitrag zur Franchise im vergangenen Jahr kein Mega-Flop, obwohl gefühlt jeder zweite Film des Studios ein Misserfolg war. Mit Einnahmen von 440 Millionen Dollar dürfte Paramount knapp profitabel geworden sein. Das ist bemerkenswert, da sich die Zuschauer auf einige Neuerungen einstellen müssen. Transformers: Aufstieg der Bestien fungiert praktisch als Bindeglied zwischen Bumblebee und Transformers. Er verknüpft das Spin-off mit dem ursprünglichen Beginn der Serie aus chronologischer Sicht und spielt sieben Jahre nach Bumblebee, aber 13 Jahre vor Bays erster Verfilmung. Abgesehen von Optimus Prime und Bumblebee werden den Zuschauern eine Reihe neuer Figuren und vor allem neue menschliche Charaktere präsentiert.
Noah hätte das wohl nie erwartet. Der beinahe Neustart tut der Filmreihe gut und eröffnet viele neue Möglichkeiten, besonders durch das Setting der 90er Jahre. Dies wird vor allem durch den Soundtrack, die Kostüme, die verwendete Technologie und das Setdesign deutlich. Beim Anblick der Computer in diesem Film werden nostalgische Gefühle geweckt. Aber insgesamt wird die Nostalgie nicht überstrapaziert, da „Aufstieg der Bestien“ dank der Transformers und ihrer Technologie immer noch wie ein Film aus der Zukunft wirkt. Trotzdem gibt es einige humorvolle Momente.
Es ist bemerkenswert, dass ein alter VW T1 und eine Replika eines Porsche Carrera RS 3.8 in diesem Film auftauchen, was Oldtimerfans sicherlich begeistern wird. Allerdings könnten sie irritiert sein, wenn gerade der Carrera RS 3.8 die albernsten Dialoge im Drehbuch und der Synchronisation hat. Und wenn es um alberne Darstellungen geht: Die Rolle von Dominique Fishback als Elena kann nerven. Warum müssen Frauenrollen in den meisten Actionfilmen entweder übertrieben hysterisch oder übermäßig taff geschrieben sein? Gibt es im Drehbuchautorenhandbuch keine Möglichkeit für Zwischentöne?
Immerhin bei Noah Diaz, gespielt von Anthony Ramos, funktioniert das ganz ordentlich. Sein Charakter macht eine Entwicklung durch und zeigt sowohl Verletzlichkeit als auch Kampfgeist. Besonders seine Beziehung zu seinem kranken jüngeren Bruder verleiht seiner Figur Tiefe und macht sie zugänglicher. Natürlich könnte dies noch weiter ausgearbeitet werden, aber in einem Actionfilm genügen schon kleine Anzeichen von Charakterentwicklung, um sich von der Masse abzuheben.
In „Aufstieg der Bestien“ entsteht auch eine interessante Dynamik, da Optimus Prime noch nicht unbedingt ein Freund der Menschen ist – eher im Gegenteil. Erst die Begegnung mit den Maximals bringt ihn dazu, seine sture „Vertraue niemandem“-Einstellung zu überdenken. Die Erklärung dafür mag zwar dünn sein, aber von einem Roboter, der nur Gut und Böse kennt, kann man nicht viel mehr erwarten. Was wirklich gut funktioniert, sind die Actionszenen, weil sie etwas zurückhaltender sind und nicht so absurd übertrieben wie bei Bay. Die verschiedenen visuellen Setpieces sind abwechslungsreich und wirken nicht wie bloße Wiederholungen. Auch die CGI-Effekte sind größtenteils überzeugend.
Was die Antagonisten betrifft, ist Unicron vielleicht eine zu vage Bedrohung. Sein Vertreter Scourge hingegen agiert schön böse und rücksichtslos, und sein Faible für Transformers-Trophäen verleiht ihm eine schurkische Note.
- Ramos, Anthony, Fishback, Dominique, Velez, Luna Lauren (Schauspieler)
- Caple, Steven Jr. (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Bildqualität (85%)
„Transformers: Aufstieg der Bestien“ wurde mit digitaler Technologie gedreht, wo real gefilmt wurde. Für die Aufnahmen wurde eine Arri Alexa Mini LF verwendet, die in 4,5K aufzeichnete. Das gesamte Material wurde in 4K-DI umgewandelt und von Paramount mit HDR10 und Dolby Vision inklusive erweitertem Farbraum nach Rec.2020 bearbeitet. In der Praxis ist das Bild auf der HDR-Disc zwar leicht dunkler, aber keineswegs zu dunkel oder in Bezug auf die Details problematisch. Die Atmosphäre über Manhattan um 6:18 Uhr wirkt etwas nachmittäglicher und passt somit besser zu den langen Schatten auf den Gebäuden im Vergleich zur Blu-ray-Version.
Die höhere Auflösung ist vor allem in den Totalen deutlich sichtbar. In Manhattan werden die Details und Fensterreihen der Wolkenkratzer viel besser aufgelöst und plastischer dargestellt. Hier kann die Blu-ray nicht mithalten. Besonders beeindruckend wird dies in der nächtlichen Szene von New York zu Beginn von Kapitel drei. Paramount war schon immer für lebendige Highlights bekannt, und die vielen kleinen Lichter, die hier zu sehen sind, bieten eine viel dynamischere Darstellung, die im Vergleich zur Blu-ray-Version erstaunlich ist.
Auch der Schwarzwert ist auf der HDR-Scheibe deutlich knackiger, und die Auflösung ist hier ebenfalls sichtbar besser, wodurch der Unterschied sehr zugunsten der UHD Blu-ray auffällt. Besonders beeindruckend wird es in der Vogelperspektive kurz darauf (15’56): Während bei der Blu-ray sogar die Zebrastreifen verschwimmen und nicht mehr aus einzelnen Segmenten zu bestehen scheinen, werden sie auf der UHD Blu-ray klar und deutlich dargestellt. Autos und Fußgänger sind nicht mehr unklare Flecken, sondern gut erkennbar. Der verbesserte Schwarzwert verringert auch die Grünbetonung in dunklen Szenen etwas (obwohl sie immer noch vorhanden ist). Die Farben sind insgesamt kräftiger, und das Encoding ist Paramount dieses Mal gut gelungen.
- Ramos, Anthony, Fishback, Dominique, Velez, Luna Lauren (Schauspieler)
- Caple, Steven Jr. (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Tonqualität (95%)
Es ist lobenswert, dass Paramount auch für die deutsche Version eines akustisch beeindruckenden Films eine Atmos-Spur auf der UHD Blu-ray integriert hat, selbst wenn sie nur für diese Version verfügbar ist. Eine interessante Frage hierbei war, ob die deutsche Atmos-Spur in Bezug auf die Wucht mit der deutschen Dolby Digital-Spur der Blu-ray mithalten kann. Diese war im Vergleich zur englischen Atmos-Version bereits deutlich kräftiger abgemischt.
Die gute Nachricht ist, dass die deutsche Atmos-Spur genauso laut ist wie die deutsche Dolby Digital-Spur der Blu-ray im Vergleich zur Originalversion. In den lauten Actionszenen gibt es hier auch einen Unterschied von etwa 5 dB. Ohne die Möglichkeit zur Messung, ob es nur eine höhere Lautstärke oder tatsächlich mehr Dynamik ist, fühlt sich die deutsche Fassung subjektiv kräftiger an. Hier vermisst man wirklich nichts. Absolut gar nichts. Lange Zeit hat der reguläre Klang einer Atmos-Tonspur nicht mehr so beeindruckt wie bei Transformers: Aufstieg der Bestien. Dabei klingen die Höhen auch ein wenig feiner als bei der Dolby Digital-Spur, und lediglich die Synchronstimmen wirken etwas dünn im Vergleich zum Original.
Aber das sind wirklich sehr spezifische Kritikpunkte auf einem extrem hohen Niveau. In Bezug auf die Stimmen: Leider ist die amateurhafte Synchronisation von Arcee überhaupt nicht akzeptabel. Die einzige weibliche Autobot wird von der Rennfahrerin Sophia Flörsch gesprochen, und man fragt sich, warum die deutschen Filmverleiher immer wieder glauben, es sei eine gute Idee, (semi-)prominente Sportler als Synchronsprecher einzusetzen. Der Unterschied zwischen einem Profi und einem Amateur ist hier drastisch spürbar, vor allem im Vergleich zu der weiblichen Terrorcon Nightbird, die von Carolina Vera viel verständlicher gesprochen wird als Arcee.
In akustischer Hinsicht hat dies natürlich keinen Einfluss, und spätestens im Showdown wird man von einem wirklich fast perfekten Sound förmlich überwältigt. Dies schließt auch die Klänge auf der Höhenebene mit ein. Schon die Kombination der Paramount-Buchstaben am Anfang ist klanglich genial. Wenn nach 80 Sekunden der Planetenzerstörer zu rotieren beginnt und kurz darauf Geschosse und die skorpionartigen Bots auf den Planeten herabstürzen, gibt es viele Soundeffekte von oben, genauso wie beim Flügelschlag des Adlers. Nach knapp sechs Minuten dringt die Stimme von Scourge deutlich von oben zum Zuschauer durch.
Als der Porsche nach etwas mehr als 25 Minuten über die Kamera springt, wird auch dies akustisch korrekt von oben begleitet. Zusätzlich gibt es die vielfältigen Transformers-Umwandlungssounds, die immer von oben zu kommen scheinen, wenn sie oberhalb der Kamera stattfinden. Nach 36 Minuten darf dann auch Scourge wieder von oben sprechen, und kurz danach gibt es schnarrende Geräusche bei der Einblendung des HUDs. Der Filmmusik-Score setzt immer dann ein, wenn die Spannung steigt, und bei 38 Minuten gibt es das Geräusch von splitterndem Glas, das direkt in das Heimkino zu kommen scheint.
Noch beeindruckender ist die Stimme von Unicron, die sogar die Subwoofer kräftig zum Vibrieren bringt. Das Gleiche gilt für Stratosphere, der nach 55 Minuten eindrucksvoll über die Köpfe hinweg donnert, bevor er auf seine einzigartige Weise landet. Im Inneren des Flugzeugs geht es dann kurz darauf ebenfalls sehr geräuschvoll zu, ebenso wie beim Vorbeiflug der Kamera an seinen Propellern. Dieses Ereignis wiederholt sich etwas später, und nach etwas mehr als 80 Minuten wirkt das Flügelschlagen von Airazor äußerst intensiv. Während des großen Kampfes auf offenem Feld hätten hier und da noch einige zusätzliche Effekte eingefügt werden können, aber insgesamt macht das Klangerlebnis wirklich großen Spaß.
- Deutsch: Dolby Atmos (100%) 2D-Betrachtung
- Deutsch: Dolby Atmos (75%) 3D-Betrachtung (Quantität)
- Deutsch: Dolby Atmos (90%) 3D-Betrachtung (Qualität)
- Englisch: Dolby Atmos (80%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (75%) 3D-Betrachtung (Quantität)
- Englisch: Dolby Atmos (90%) 3D-Betrachtung (Qualität)
Bonus (70%)
Auf der Disk von „Aufstieg der Bestien“ findet der Käufer insgesamt neun Featurettes und sieben entfernte/erweiterte Szenen. Dieses Bonusmaterial ist sowohl auf der Blu-ray als auch auf der 4K-Disc verfügbar. Die Dauer der einzelnen Beiträge variiert zwischen fünfeinhalb und knapp elf Minuten.
Das Featurette „Menschliche Angelegenheiten“ gibt einen Einblick in den neuen Ansatz des Films mit den neuen Charakteren. „Das Leben in den 90ern“ widmet sich dem Jahrzehnt, in dem der Film spielt. Hierbei werden der Look, einige Themen, die in den 90ern relevant waren, und natürlich auch der Soundtrack behandelt.
In den Featurettes „Helden“ und „Bösewichte“ werden die neuen Transformers auf beiden Seiten näher vorgestellt. Die folgenden fünf Featurettes konzentrieren sich auf einzelne Actionszenen, bei denen auch Michael Bay zu Wort kommt. Alle Extras sind mit deutschen Untertiteln versehen.
Testfazit Transformers: Aufstieg der Bestien (83%)
„Transformers: Aufstieg der Bestien“ ist zwar nicht mehr unter der Leitung von Michael Bay entstanden, aber dies tut dem Franchise eher gut als schlecht. Die typischen Elemente sind immer noch vorhanden, und die Verbindung zwischen den Autobots und den Menschen, insbesondere Noah Diaz, ist stärker und fesselnder als zuvor. Die kurze Laufzeit von weniger als zwei Stunden trägt zum Unterhaltungswert bei, und die Actionszenen sind durchweg unterhaltsam.
Die UHD Blu-ray bietet zudem ein sichtbar besseres Bild und einen ausgezeichneten Sound mit einer Klangqualität, die den englischen Originalton der Disc deutlich übertrifft – und das gilt sogar für die Dolby-Digital-Spur der Blu-ray.
- Ramos, Anthony, Fishback, Dominique, Velez, Luna Lauren (Schauspieler)
- Caple, Steven Jr. (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 12. Oktober 2023 | Review am: | 01. November 2023 |
Erscheinungsjahr Film: | 2023 | Laufzeit: | 127 Minuten |
Filmstudio: | Paramount | FSK: | Ab 12 Jahren |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch |
Bildformat: |
2.39:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Atmos Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: |
HDR 10 Dolby Vision |
Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55B7D |
Testgerät Player: | Panasonic UB9004 |
Transformers: Aufstieg der Bestien Trailer:
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Nein, danke! Obwohl ich „Bumblebee“ nicht schlecht fand, war das der letzte Transformers-Film, den ich mir angetan habe. Mehr muß einfach nicht sein.
Die US 4K Blu-ray kostet gerade 9,99 US$
Jetzt noch etwas mehr Liebe bei der 3D Tonspur und dann haben wir es doch. Der 2D Sound ist eine echte Wucht.
Da kann man nichts mehr hinzufügen =)
Fand den Film gut. Empfehlung geht raus.