TCL übernimmt OLED-Drucktechnologie von JOLED: Erste Displays werden für 2024 erwartet

TCL (CSOT) wird angeblich das komplette Equipment für den OLED-Displaydruck von JOLED nach deren Pleite übernehmen. Gedruckte OLED-Displays aus der chinesischen Produktionsstätte von CSOT sollen bereits 2024 vom Band laufen.

Für TCL (CSOT) könnte sich dieser Deal mehr als auszahlen. Nach der Insolvenz von JOLED, einem Gemeinschaftsunternehmen zwischen Sony und Panasonic, suchte man nach einem Partner, der die entwickelten Produktionsanlagen samt Patenten abnimmt. CSOT hat in den vergangenen Jahren reges Interesse an der Drucktechnik bekundet und investierte für umgerechnet 125 Millionen Euro in JOLED, was ihnen einen 11%-igen Anteil an dem Unternehmen gab. CSOT hatte hier primär die Entwicklung des Tintenstrahldrucks (mit organischem Trägermaterial) vorantreiben wollen.

TCL importiert OLED-Druckmaschinen nach China

Im Vergleich zum Potenzial, welche die Drucktechnik für OLED-Displays mit sich bringt, war die Investition wohl eher überschaubar. TCL hatte damit jedoch bereits einen Fuß in der Türe und kann jetzt von der Entwicklungsarbeit von JOLED sowie deren Produktionsanlagen profitieren. Die Anlagen sollen von Japan zum CSOT-Werk nach China importiert werden. Der Transfer und der Umbau der Anlagen soll sogar noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Inbetriebnahme der Anlage ist damit für das kommende Jahr geplant.

OLED Drucker könnten die Kosten für 4K OLED Fernseher senken
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TCL (CSOT) hat nun die große Chance, so richtig in den Markt für mittelgroße und große OLED-Displays einzusteigen. Bislang blieb dem chinesischen Unternehmen dieser Schritt verwehrt und man musste den Unternehmen aus Südkorea den Vortritt lassen. Die Drucktechnik soll, wenn sie denn einmal optimal funktioniert, schneller und kostengünstiger OLED-Displays produzieren können. Denn bislang hat die Konkurrenz die Dispaydrucktechnik verschlafen, was ihnen auf lange Sicht zum Verhängnis werden könnte.

OLED-Displaydruck hat noch viele Probleme

TCL hat aber noch einige Probleme zu bewältigen, die auch dazu geführt haben, dass JOLED letztlich insolvent ging. Die Panels waren fleckig (Dirty Screen Effect – DSE) und die Lebensdauer des Materials war geringer im Vergleich zu den klassisch, mit einer Vakuumausrüstung hergestellten OLED-Displays. Gedruckte OLED-Displays fanden in einigen Monitor-Produkten in Japan Verwendung, die weltweite Marktreife, konnte das Produktionsverfahren jedoch nicht erlangen – noch nicht.

Südkorea ist im Segment der OLED-Produktion immer noch ungeschlagen. Rund 82 Prozent, bezogen auf den Umsatz an OLED-Produkten, geht auf die Kappe von koreanischen Unternehmen. China liegt hier demnach bei um die 18 Prozent. Bei den kleinen und mittleren OLEDs beträgt der chinesische Anteil in etwas 20 Prozent, soll im kommenden Jahr jedoch auf 40 Prozent steigen. TCL (CSOT) könnte dagegen die Marktanteile bei den größeren OLED-Displays steigern, sofern man es schafft, die aufgezählten Hürden zu überwinden.

QuelleETNews
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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