Johnny Cash singt „Barbie Girl“: Der Balanceakt rund um Musik-Deepfakes

KI ist mittlerweile zu allerlei in der Lage. In der Industrie gibt es deswegen zahlreiche Konflikte. Die betreffen unter anderem auch Google und die Musikindustrie.

Generell ist die ganze Entertainment-Industrie dabei, ihren zukünftigen Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) zu planen. Disney etwa sieht da für sich wirtschaftliches Potenzial (= Einsparungen). Wiederum befürchten Autoren und Schauspieler, dass sie nach und nach ins Abseits gedrängt werden könnten und ihre Werke bzw. Abbilder durch große Konzerne beliebig „missbraucht“ werden.

Dass dies meine Fantasie mehr ist, zeigt schon der Blick zu YouTube: Dort gibt es audiovisuelle Deepfakes von Privatpersonen, die bereits sehr beeindruckend sind. Etwa hört man da, wie eine KI-Imitation von Johnnie Cash den Wegwerf-Pop-Song „Barbie Girl“ trällert. Zwischen Plattenfirmen und Google gibt es da Unmut, weil die Stimme vieler Künstler ihr Kapital ist – und nicht frei durch KI nachgeahmt werden sollte.

Mit Universal Music will sich Google daher einigen, um Melodien und Stimmen aus Liedern auch für KI-Bearbeitungen zu lizenzieren. Noch befinden sich die Gespräche aber in einem frühen Stadium, der Ausgang ist also ungewiss. Ziel ist es, ein Tool zu erschaffen, mit dem Fans KI-Songs mit den Melodien und Stimmen bekannter Künstler erstellen können, die Labels und ihre Musiker aber eine Vergütung erhalten.

KI-Songs: Nur mit Opt-in

Künstler, die das nicht wollen, können das verhindern. Denn die Weiterverarbeitung ihrer Stimme und Musik soll nur nach einem ausdrücklichen Opt-in erfolgen. Neben Universal Music führe angeblich auch Warner Music mit Google entsprechende Verhandlungen. Viele Bands und Produzenten befürchten, dass ihre Werke in einer Art Wildwest-Mentalität frei manipuliert werden.

Einige Künstler stehen KI aber auch positiv gegenüber: Grimes etwa hat erklärt, Fans könnten ihre Stimme für KI-Songs verwenden und man teile sich dann die Einnahmen. Andere wie Drake und Ice Cube äußerten sich hingegen extrem ablehnend. Auch in Zukunft dürfte das Thema polarisieren.

 

 

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Ich schaue so zeug nicht youtube. Im Prinizp schaue ich fast nie youtube. Vllt mal etwas zu Bildbearbeitung oder so – aber das konn wegen mir auch wo anders kommen. Sowas , was keinen Zweck ergibt gar net. Hab soviele Schallplatten zu Hause – wil ich mal gesondert Musik hören , habe ich ja die Platten – oder das Radio. Aber der Rest ist Zeitverschendung. Dann mach ich besser einen spaziergang – oder arbeite etwas, oder Hausarbeit, oder oder oder…

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