Amazon erlaubt es Entwicklern, an den Fire-TV-Geräten in ihren Apps auch Werbung einzusetzen. Davon will man allerdings 30 % der Werbezeiten für sich abzweigen.
Betroffen sind davon beispielsweise sogenannte FAST-Channels (Free Ad-supported Streaming TV). Grundsätzlich läuft es dabei wie folgt ab: Entwickler von Apps, die Werbung ausspielen und die durchschnittlich mehr als 50.000 Stunden im Monat genutzt werden, müssen ihre Anwendungen ab sofort in die Amazon Publisher Services (APS) integrieren. Amazon benachrichtigt hier aktuell zunächst Entwickler in den USA.
Anschließend müssen die Entwickler aktuell erst einmal Amazon 30 % der Gesamtwerbeausspielungen im jeweiligen Land zur Verfügung stellen. Heißt: Die kann Amazon dann selbst befüllen. Ab dem 1. September 2023 müssen Entwickler mit einer App-Nutzung von 30.000 Stunden oder mehr pro Monat ihre Apps in APS integrieren. Die Grenze wird also herabgestuft. Dann müssen sie Amazon ebenfalls 30 % der Gesamtwerbeausspielungen ihrer Fire-TV-Ad-fähigen App in jedem dieser Länder zur Verfügung stellen. Amazon behält am Ende 100 % der Einnahmen aus diesen Werbeeinspielungen.
Auch stellt Amazon klar, dass dieser Anteil der Werbeausspielungen kostenlos und ohne Ausschluss oder Begrenzung des Zugangs zu Zeiten, Programmen oder Kategorien zur Verfügung gestellt werden muss.
Amazon hält breit die Hand auf
Es gibt jedoch auch Länder, in denen die sogenannten Amazon Publisher Services nicht zur Verfügung stehen. Wer annimmt, da kämen die Entwickler davon, der irrt. Vielmehr streicht Amazon in jenen Regionen dann grundsätzlich 30 % der Werbeeinnahmen der Entwickler ein, statt selbst die Werbung auszuspielen. Eine Überraschung? Das kann man eher nicht sagen, denn etwa genehmigt auch Apple sich beispielsweise ähnliche Anteile als Provision.